Schöne Geschichten habe ich über das Kalahari Tented Camp gehört. Da soll ein Löwe zwischen Zelt und Küche gelegen haben, sodass Besucher nicht aus dem Zimmer kamen oder die Hyäne hat in der Nacht eine Antilope unter dem Bungalow gerissen, wobei die Gäste sich nicht mehr getraut haben das Zimmer zu verlassen da die Geräusche in der Nacht zu angsteinflößend waren. Es ist schon ein tolles Camp und auch wir hatten wunderbare Momente.
Da strolchen Mangusten um den Grillplatz, Bienenfresser ziehen ihre Jungen groß, Schakale heulen um die Wette und Löwen brüllen die ganze Nacht. Sicherlich am spannendsten waren aber der Sandsturm, welcher durch das Flussbett fegte und später auch über die Zelte, und der Löwe auf unserer Terrasse. Letzterer war zum Glück so mit der Verteidigung seines Reviers beschäftigt, dass er uns nicht wahrgenommen hat.
Ich finde das Kalahari Tented Camp wird von vielen unterschätz und würde es hinter Urikaruus und Grootkolk als ein Highlight im Park sehen (was man vom Pool nicht behaupten kann 🙂 ).
Preise:
- Basispreis 1545 Rand für 2 Personen ( 110 Rand pro Kind / 220 Rand pro Erwachsener ) Maximal 4 Personen in einem Family Zelt.
- Im Jahr 2019 werden 1985 Rand für das Zelt verlangt.
Kommunikation:
Auch hier kann das Handy ausgeschaltet bleiben. Zugang zum Internet gibt es nicht.
Anreise:
Die Zufahrt zum Park ist bei Twee Rivieren möglich und von diesen Punkten aus ist man nach 120 Kilometern am Ziel. Wer über Mata Mata in den KTP einreist kommt nach 3 Kilometern im Tented Camp an.
Meine Reisezeiten:
- Oktober 2015
- Januar 2016
- Juli 2016
- Januar 2017
- November 2017
- Oktober 2019
- März 2020
Das Wetter:
- Oktober 2015
Die Temperatur lag tagsüber bei 40°C und auch mal darüber. Regen gab es keinen jedoch von Zeit zu Zeit Sandstürme.
- Januar 2016
Gute Bedingungen ! Leichte Bewölkung und Temperaturen um die 30 °C bestimmten den Tag, einfach perfekt.
- Juli 2016
Kalt !!! Bei bis zu -7° C in der Nacht brauchten wir warme Sachen sowie Wärmflaschen. Wolken waren am Himmel nicht zu sehen und am Tag entspannte sich die Lage. Bis zu 24° C zeigte das Thermometer bei blauem Himmel an.
- Januar 2017Grünes Gras, kleine Blumen, Pfützen und tolle Wolkenfelder am Himmel sind einfach traumhaft. Wie sehr ich dies bei meinen weiteren Besuchen des KTP vermissen werde, wusste ich bei dieser Reise noch nicht.
- November 2017
Blauer Himmel und kaum Wolken, perfekt. - Oktober 2019
Es ist sehr trocken im Park und teilweise ziehen Sandstürme über die Zelte. Tiersichtungen sind reine Glücksache und teilweise bin ich ab 17:00 Uhr das einzige Fahrzeug an den Wasserlöchern. - März 2020
Es hatte viel geregnet und das war ein Seegen für diese Region. Die Landschaft hatte sich zwar noch nicht wieder von der langen Dürre erholt aber erste Zeichen waren sichtbar. Die Tiere kehrten zurück !
Zimmer:
Die Küche ist durch einen kleinen Gang vom Schlaf / Badezimmer getrennt. Es ist ratsam, vor !! dem Verlassen des Schlafzimmer einen Blick auf die kleine Terrasse zu werfen. Eines Morgens stand ein schöner großer Löwe direkt vor unserem Grill und ich glaube, die kleine Mauer mit einer Höhe von vielleicht 60 cm, hätte das Tier nicht abgehalten sein Frühstück mit uns einzunehmen.
Der Blick vom Bungalow auf das weit entfernte Wasserloch ist wirklich schön. Dies gilt aber nur, wenn man den richtigen Bungalow gemietet hat. Bei Bungalow 5 sieht man leider nur Bäume. Zufrieden war ich mit Nummer 2, 6, 9 und 10.
Wie bei allen Wilderness Camps im KTP befindet man sich direkt in der Natur und es gibt viel zu beobachten. Mangusten, Löwen sowie Bienenfresser gab es regelmäßig, nur die angekündigten Hyänen haben wir nicht gesehen.
Die Ausstattung der Zelte ist, wie bei allen Unterkünften, zweckmäßig. Geschirr ist vorhanden, Kühlschrank, heiß Wasser und Kochfeld werden mit Gas betrieben. Handtücher, dicke Decken, Seife, Spülmittel und Streichhölzer gab es immer und die Betten waren recht bequem. Im Gepäck dürfen aber Taschenlampe, Fernglas und Wintersachen wie Mütze, Handschuhe ( Juni / Juli ) nicht fehlen.
Im Oktober 2019 wurden die letzten Zelte renoviert und ausgebessert. Leider wird der Kühlschrank weiterhin mit Gas betrieben.
Küche / Restaurant:
Selbstversorgung ist angesagt. Der nächste Shop befindet sich in Mata Mata und somit fast um die Ecke, aber Wunder sollte man in den Regalen nicht erwarten.
Überall im Tented Camp wird täglich der Grill angezündet und von jedem Bungalow aus gehen Rauchschwaden mit Bratwurst- und Steak Geruch in die Luft, lecker.
Personal:
Wie in allen Restcamps im Park gibt es Unterstützung durch einen Angestellten, der in einem eigenen Bungalow in der Nähe wohnt. Sollte es Probleme geben ( Schlangen, Skorpione, defektes Auto ....) gibt es dort Hilfe. Weiter ist es Pflicht einen "Reisebeleg" zu führen. Diesen erhält man bei Einfahrt in den Park und er muss täglich durch die Angestellten der Camps ausgefüllt bzw. einbehalten oder ausgegeben werden. So ist dokumentiert wohin und wann man im Park unterwegs ist. Bei Problemen eine gute Sache und eventuell sogar lebenswichtig.
Aktivitäten:
Nachts bitte die Ohren auf. Wir haben fast immer Löwen im Bereich der Zelte gehört oder am Morgen die Spuren im Sand entdeckt. Ich bin gerne früh in Richtung Süden gefahren und habe dort Geparden, Leoparden oder Löwen bewundert. Die Mittagszeit verbringt man im Zelt oder sucht die Bienenfresser im Bereich des Pools ( Jan / Feb ).
Langweilig wurde mir nie und wenn man dachte, es seien keine Tiere in der Nähe entdeckte man doch ein paar Löwen im Schatten am Wasserloch.
Aufgrund der kalten Nächte im Juli 2016 gab es leider kaum Löwen und Geparden zu sehen. Ein kleiner Trost war der atemberaubende Sternenhimmel.
Nicht empfehlen kann ich den Weg vor den Zelten als Jogging Strecke zu nutzen. Ich kann nicht verstehen, wie eine Familie ihre Tochter beim Laufen beobachtet und das dazu noch bei Sonnenuntergang. Einen Tag vorher lagen die Löwen in der Düne und die hätten sehr leichte Beute gehabt.
Warnungen hätte die Joggern auch nicht gehört, da Kopfhörer zu Ihrer Laufausstattung zählten. Einfach unverantwortlich und ein Wunder, dass nichts passierte.
Tipps:
- Um die Zelte herum auf Löwen achten.
- Das Fernglas ist ein Muss für die Beobachtung des Wasserloch.
- Das grüne Wasser des Pools ist recht gewöhnungsbedürftig. Ich habe aber Gäste im Wasser gesehen.
- Bei der Reiseplanung auf die Jahreszeit achten. In den Monaten Juni und Juli kann es sehr kalt werden.