Warst Du schon wieder in Afrika ?
das werde ich oft gefragt und meistens kann ich dies nur mit "Ja" beantworten. Mit dem Wort Afrika verbinden viele Menschen das Land Südafrika, obwohl Südafrika mit seiner Fläche von über 1.200.000 km² nur circa 4% des afrikanischen Kontinent bedeckt.
Eigentlich hatte ich nie so richtig Lust nach Südafrika zu reisen. Für mich stand das Land immer in Verbindung mit Gewalt und Unruhen. Es soll dort oft Überfälle auf Touristen geben und aufpassen muss man vor giftigen Schlangen oder Spinnen. Krankheiten gibt es viele und Malaria ist immer noch ein rotes Tuch für mich. Trotzdem besuchte ich meinen Vater, der dort regelmäßig einen längeren Urlaub verbringt, in Südafrika. Das dieses Land so viele verschiedene Seiten hat, war mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst. Berichtet wurde von Kapstadt als schönster Stadt der Welt und der Sardinen Run an der Küste des Indischen Ozean war mir als Taucher geläufig, doch Stellenbosch, die Drakensberge und St. Lucia kannte ich noch nicht.
Mein erstes Ziel war eine kleine Lodge in der Nähe des großen Krüger National Park. Die Farm mit dem Namen Makutsi liegt in der Nähe des Ort Phalaborwa und war der ideale Punkt um mich mit dem "Afrika Virus" zu infizieren.
Schon bei der ersten Anreise bewunderte ich Impalas, Nyalas oder auch Kudus, wobei ich die Art der Antilopen noch im Reiseführer nachlesen musste.
Das die Tiere nicht im ganzen Land frei herum laufen, war mir damals irgendwie nicht bewusst. Die Situation, dass viele Farmer Ihre Rinderzucht aufgaben um dann auf Ihrem Land Tiere wie Löwen, Elefanten, Nashörner und Giraffen auszuwildern, wurde mir erst hier erklärt. Ich musste mich jetzt mit der Situation anfreunden, dass vor einer Safari auf einer privaten Lodge eigentlich schon klar war welche Löwen, Elefanten oder Nashörner man zu sehen bekommt. Ich kannte zu diesem Zeitpunkt jedoch die großen Parks wie den Krüger National Park oder den Kgalagadi-Transfrontier-National Park noch nicht und im ersten Augenblick war die kleine Welt von Makutsi wunderschön für mich.
Von dieser Farm aus startete ich meine ersten Fahrten in die Umgebung. Kleine Dörfer wurden besucht, Aufzuchtstationen für verletzte Tier, Reptilienfarmen und auch der Krüger Park waren meine Ziele. Überrascht hat mich dabei oft der deutlich sichtbare und recht krasse Klassenunterschied in einigen Regionen. Fährt man gerade noch durch ein Gebiet in dem es sehr einfach aussieht und wo Eselkarren noch zum Alltag gehören, kann an der nächsten Ecke schon der neuste BMW M3 bewundert werden. So ist es mir zum Beispiel in Masisi ( bei Pafuri ) passiert. Freundlich waren aber alle Menschen egal ob arm oder reich.
Von Makutsi aus hatte ich schnell die Ziele in der näheren Umgebung erkundet und der Krüger Park zog mich mehr und mehr in seinen Bann. Ich besuchte Ortschaften wie Phalaborwa, Hoedspruit und Malelane sowie kleinere Dörfer im Norden des Parks und hatte immer eine tolle Zeit mit vielen aufregenden Begegnungen.
Nach einigen Reisen in diese Region drang das Verlangen nach Meer wieder in mir durch und ich versuchte eine Kombination aus beiden, Safari und Meer. So lernte ich St. Lucia, Durban und später auch Kapstadt kennen.
Erst durch diese Reisen habe ich erkannt wie vielfältig Südafrika ist und es gibt sehr viele Plätze, die ich in diesem Land noch besuchen möchte.