Indonesien

Auf der Landkarte sieht Indonesien gar nicht so riesig aus aber bei der Ausarbeitung meiner Reisen stellte ich schnell fest, dass hier ein großes Land mit vielen unterschiedlichen Gesichtern auf mich wartete.

Meine Recherchen ergaben weiter, dass Indonesien der weltgrößte Inselstaat sowie mit rund 240 Millionen Einwohnern der viertbevölkerungsreichste Staat der Welt ist.

Eine Vielzahl von Inseln mit sehr großer Artenvielfalt wurde oft angekündigt und von großer Korallenvielfalt sowie einem hohen Fischbestand stand etwas in jedem Reiseführer. Die Tauchveranstalter zeigten die schönsten Bilder in ihren Prospekten und mein Interesse wurde so schnell geweckt.

Oft wurde mir Bali als Tauchziel empfohlen. Warum auch immer, ich hatte gegen diese Insel meine Vorurteile. Das Mallorca der Australier kam mir oft zu Ohren und die Bilder von Kuta und Sanur passten so gar nicht in mein Profil.

Weiter dachte ich zu diesem Zeitpunkt noch, dass wir verwöhnt von den Tauchgebieten der Seychellen und der Farbenpracht der Malediven waren und dass es nirgendwo schöner sein könnte aber dies sollte sich ändern. Geisterfetzenfische, Chromodoris leopardus oder der Hairy Frogfish standen ja noch nicht auf meiner Favoritenliste.

Ich entdeckte irgendwann das Prince John Dive Resort auf Sulawesi mit wirklich klasse Tauchplätzen und so wurde Indonesien zu meinem Urlaubsziel der nächsten Jahre.

Das Indonesien nicht zu den best organisierten Länder zählt, erkannte ich bei der ersten Reise sofort. Oft war es nicht möglich die notwendigen Flüge von Deutschland aus zu buchen und viele, oder eigentlich fast alle, indonesischen Airlines standen / stehen auf der "Schwarzen Liste" der Fluggesellschaften und mir wurde auch klar warum.

Der erste Urlaub hatte so seine Tücken. Ich wusste noch nicht, dass in Indonesien nur neue US$ Noten zum Bezahlen akzeptiert werden oder das Travelers Cheques ein Fremdwort sind. Kreditkarten standen 2009 auch noch nicht an erster Stelle der akzeptierten Möglichkeiten zum Begleichen der Rechnungen und oft war nur Bares wahres.

Bei den Inlandsflügen sah es ähnlich kompliziert aus. Sitzplätze wurden doppelt vergeben oder Flüge komplett gestrichen. Oft halfen auch nur kleine "Aufmerksamkeiten" weiter um z.B. die Fahrt zum Flughafen ohne lange Kontrollen fortführen zu können.

Trotz aller Umstände merkte ich aber schnell, dass Indonesien wirklich viel zu bieten hat. Freundlichen und hilfsbereite Menschen, gutes Essen und eine wahnsinnige Unterwasserwelt traf ich überall an. Der erste Fetzenfisch, den ich gesehen habe begeistert mich noch immer. Der knallrote Fisch versteckte sich in einer Peitschenkoralle und an diesem Platz hätte ich ewig bleiben können ( Ein Foto auf Aluminium hängt aus diesem Grund auch in meinem Badezimmer, sooo schön ) . Ich entdeckte mein erstes Pygmy Seepferdchen und freute mich über jede Schneck. So viele Farben war ich von meinen bisherigen Tauchzielen nicht gewöhnt. Indonesien wurde zu meinem Favoriten der nächsten Tauchreisen und ganz besonders die Region um Nord Sulawesi mit Bangka Island und der Lembeh Straight.

Leider zeigt auf Banka Island ein anderes Gesicht Indonesiens. Meine kleine Trauminsel wird jetzt ( 2015 ) bei der Förderung von Bodenschätzen zerstört. Eigentlich gibt es in Indonesien Gesetze, welche die Förderung von Bodenschätzen auf kleinen Inseln verbieten, aber wir sind hier in Indonesien und Gesetzte lassen sich schnell Umgehen.

Bitte beachten Sie, dass es sich hier um meine Sichtweisen und Erfahrungen handelt !

Philippinen

Das Land der 7107 Inseln tauchte immer wieder unter den Zielen auf, die ich für meine nächste Reise in Betracht gezogen hatte. Wie so oft lag meine Urlaubszeit nicht im besten Reisezeitraum der Philippinen und Stürme oder Erdbeben schreckten mich von einer weiteren Planung ab. Schreckliche Meldungen gab es in den Medien leider genug:

  • Taifun "Rammasun" wütet am 16.07.2014 auf den Philippinen und forderte mehr als 13 Tote.
  • Mit seinen extremen Windböen von bis zu 379 km/h zählt der auf den Philippinen wütende Taifun "Haiyan" zu den vier stärksten jemals gemessenen Wirbelstürmen der Welt (November 2013).
  • Mehr als 140 Tote bei starkem Erdbeben auf den Philippinen. Auf der philippinischen Insel Bohol ereignete sich im Oktober 2013 ein Erdbeben der Stärke 7,2.
  • Die Folgen der verheerenden Sturzfluten im Süden der Philippinen sind offenbar weitaus größer als ohnehin schon befürchtet. Auch Tage nach dem Durchzug des Taifuns "Washi" werden noch mehr als 1000 Menschen vermisst, teilte das Büro für Zivilschutz mit. (Dezember 2011)

 

Weiter hörte man ständig von Unruhen und einer hohen Kriminalitätsrate. Die Entführung einer deutschen Familie aus Göttingen im Jahr 2000 machte die Philippinen als Urlaubsland nicht interessanter.

Dennoch entschieden wir uns für die Philippinen als Reiseziel und als erste Region stand Palawan auf unserer Liste. Später folgte noch ein Besuch der Hauptstadt Manila sowie ein Tauchurlaub auf der Insel Bohol mit Ausflügen nach Leyte.

Schnell bemerkten wir, dass die Philippinen kein einfaches Reiseziel sind. Es muss viel improvisiert werden und Reiseverbindungen mit Bus, Boot oder Flugzeug sind nicht immer zuverlässig. Es ist ratsam nicht alles auf den letzten Drücker zu planen um zum Beispiel den internationalen Flug pünktlich zu erreichen.

Im Improvisieren sind die Philippinos aber richtig gut. Es werden Motorradtaxen organisiert oder im Notfall vermietet der Koch auch schon einmal seinen Motorroller. Alles ohne Problem und eine Fahrerlaubnis ist nicht notwendig, so lange nichts passiert. In Manila würde ich mich aber auf so ein Abenteuer nicht einlassen.

Es ist auf den Philippinen wie eigentlich fast überall auf der Welt. Je weiter von der Großstadt entfernt, je freundlicher sind die Leute. In Manila hatte ich zum Teil wirklich Bedenken und in Anda auf Bohol wäre ich auch in die kleinste Hütte gegangen. Einladungen hierzu gab es genug.

Leider sind die Philippinen ein armes Land und der Naturschutz steht nicht an erster Stelle. Dynamitfischen ist weit verbreitet und der Fischfang mit Cyanid ist nicht unbekannt. Was sollen die Menschen aber machen, um nicht zu verhungern ? Die Auswirkungen dieser Fangmethoden sind in den Regionen, die wir besucht haben,  sichtbar. Zerstörrte Riffe gehören genauso wie der fehlende Großfisch zum Alltag.

Trotzdem werden wir die Philippinen weiterhin bereisen und hoffen, dass sich die Situation etwas verbessert. Die ersten Erfolge sind sichtbar und die geschützten Riffe um Bohol machen Mut !