Seychellen

Nach einer Abstinenz von fast 15 Jahren war es im September 2018 wieder an der Zeit eine Reise auf die Seychellen zu unternehmen. Ich war sehr gespannt, ob die traumhaften Strände von La Digue wie Anse Patates, Anse Source d’Argent oder Grand Anse, noch so makellos aussehen wie im Jahr 2003. Sicher wird es nicht mehr so einsam sein aber der Charme der Inseln ist hoffentlich noch vorhanden.

Auf dieser Reise beschränke ich mich auf die Inner Islands Mahe, Praslin und La Digue, welche jetzt per Speed Katamaran in kurzer Zeit erreichbar sind ( Mahe - Praslin 60 Minuten, Praslin - La Digue 15 Minuten ) . Die Überfahrt ist von den Verbindungen her mit dem Flugtransfer vergleichbar, jedoch sollte man sich die Reise bei starken Wellengang überlegen. Nichts für Menschen, die leicht Seekrank werden.

Da ich in diesem Urlaub die Unterwasserausrüstung Zuhause gelassen habe, zog ich einen Besuch von Desroches Island ( Insel der Amiranten ) nicht in Betracht. Gerne hätte ich auch dort die Veränderungen der letzten Jahre gesehen, jedoch lagen die Zimmerpreise jenseits von gut und böse und schöne Strande gibt es auf den Inner Islands genug. 1000 € pro Nacht zeigen weiter, wo der Trend auf den Seychellen hingeht.

Ich gönnte mir auf dieser Reise dafür lieber einen kleinen Mietwagen auf der Insel Mahe. So konnte ich früh am Morgen schon tolle Sonnenaufgänge an menschenleeren Stränden bewundern; einfach traumhaft schön.

Weiter Eindrücke zu den einzelnen Insel könnt Ihr auf den folgenden Seiten oder im BLOG lesen.

Indonesien

Auf der Landkarte sieht Indonesien gar nicht so riesig aus aber bei der Ausarbeitung meiner Reisen stellte ich schnell fest, dass hier ein großes Land mit vielen unterschiedlichen Gesichtern auf mich wartete.

Meine Recherchen ergaben weiter, dass Indonesien der weltgrößte Inselstaat sowie mit rund 240 Millionen Einwohnern der viertbevölkerungsreichste Staat der Welt ist.

Eine Vielzahl von Inseln mit sehr großer Artenvielfalt wurde oft angekündigt und von großer Korallenvielfalt sowie einem hohen Fischbestand stand etwas in jedem Reiseführer. Die Tauchveranstalter zeigten die schönsten Bilder in ihren Prospekten und mein Interesse wurde so schnell geweckt.

Oft wurde mir Bali als Tauchziel empfohlen. Warum auch immer, ich hatte gegen diese Insel meine Vorurteile. Das Mallorca der Australier kam mir oft zu Ohren und die Bilder von Kuta und Sanur passten so gar nicht in mein Profil.

Weiter dachte ich zu diesem Zeitpunkt noch, dass wir verwöhnt von den Tauchgebieten der Seychellen und der Farbenpracht der Malediven waren und dass es nirgendwo schöner sein könnte aber dies sollte sich ändern. Geisterfetzenfische, Chromodoris leopardus oder der Hairy Frogfish standen ja noch nicht auf meiner Favoritenliste.

Ich entdeckte irgendwann das Prince John Dive Resort auf Sulawesi mit wirklich klasse Tauchplätzen und so wurde Indonesien zu meinem Urlaubsziel der nächsten Jahre.

Das Indonesien nicht zu den best organisierten Länder zählt, erkannte ich bei der ersten Reise sofort. Oft war es nicht möglich die notwendigen Flüge von Deutschland aus zu buchen und viele, oder eigentlich fast alle, indonesischen Airlines standen / stehen auf der "Schwarzen Liste" der Fluggesellschaften und mir wurde auch klar warum.

Der erste Urlaub hatte so seine Tücken. Ich wusste noch nicht, dass in Indonesien nur neue US$ Noten zum Bezahlen akzeptiert werden oder das Travelers Cheques ein Fremdwort sind. Kreditkarten standen 2009 auch noch nicht an erster Stelle der akzeptierten Möglichkeiten zum Begleichen der Rechnungen und oft war nur Bares wahres.

Bei den Inlandsflügen sah es ähnlich kompliziert aus. Sitzplätze wurden doppelt vergeben oder Flüge komplett gestrichen. Oft halfen auch nur kleine "Aufmerksamkeiten" weiter um z.B. die Fahrt zum Flughafen ohne lange Kontrollen fortführen zu können.

Trotz aller Umstände merkte ich aber schnell, dass Indonesien wirklich viel zu bieten hat. Freundlichen und hilfsbereite Menschen, gutes Essen und eine wahnsinnige Unterwasserwelt traf ich überall an. Der erste Fetzenfisch, den ich gesehen habe begeistert mich noch immer. Der knallrote Fisch versteckte sich in einer Peitschenkoralle und an diesem Platz hätte ich ewig bleiben können ( Ein Foto auf Aluminium hängt aus diesem Grund auch in meinem Badezimmer, sooo schön ) . Ich entdeckte mein erstes Pygmy Seepferdchen und freute mich über jede Schneck. So viele Farben war ich von meinen bisherigen Tauchzielen nicht gewöhnt. Indonesien wurde zu meinem Favoriten der nächsten Tauchreisen und ganz besonders die Region um Nord Sulawesi mit Bangka Island und der Lembeh Straight.

Leider zeigt auf Banka Island ein anderes Gesicht Indonesiens. Meine kleine Trauminsel wird jetzt ( 2015 ) bei der Förderung von Bodenschätzen zerstört. Eigentlich gibt es in Indonesien Gesetze, welche die Förderung von Bodenschätzen auf kleinen Inseln verbieten, aber wir sind hier in Indonesien und Gesetzte lassen sich schnell Umgehen.

Bitte beachten Sie, dass es sich hier um meine Sichtweisen und Erfahrungen handelt !

Philippinen

Das Land der 7107 Inseln tauchte immer wieder unter den Zielen auf, die ich für meine nächste Reise in Betracht gezogen hatte. Wie so oft lag meine Urlaubszeit nicht im besten Reisezeitraum der Philippinen und Stürme oder Erdbeben schreckten mich von einer weiteren Planung ab. Schreckliche Meldungen gab es in den Medien leider genug:

  • Taifun "Rammasun" wütet am 16.07.2014 auf den Philippinen und forderte mehr als 13 Tote.
  • Mit seinen extremen Windböen von bis zu 379 km/h zählt der auf den Philippinen wütende Taifun "Haiyan" zu den vier stärksten jemals gemessenen Wirbelstürmen der Welt (November 2013).
  • Mehr als 140 Tote bei starkem Erdbeben auf den Philippinen. Auf der philippinischen Insel Bohol ereignete sich im Oktober 2013 ein Erdbeben der Stärke 7,2.
  • Die Folgen der verheerenden Sturzfluten im Süden der Philippinen sind offenbar weitaus größer als ohnehin schon befürchtet. Auch Tage nach dem Durchzug des Taifuns "Washi" werden noch mehr als 1000 Menschen vermisst, teilte das Büro für Zivilschutz mit. (Dezember 2011)

 

Weiter hörte man ständig von Unruhen und einer hohen Kriminalitätsrate. Die Entführung einer deutschen Familie aus Göttingen im Jahr 2000 machte die Philippinen als Urlaubsland nicht interessanter.

Dennoch entschieden wir uns für die Philippinen als Reiseziel und als erste Region stand Palawan auf unserer Liste. Später folgte noch ein Besuch der Hauptstadt Manila sowie ein Tauchurlaub auf der Insel Bohol mit Ausflügen nach Leyte.

Schnell bemerkten wir, dass die Philippinen kein einfaches Reiseziel sind. Es muss viel improvisiert werden und Reiseverbindungen mit Bus, Boot oder Flugzeug sind nicht immer zuverlässig. Es ist ratsam nicht alles auf den letzten Drücker zu planen um zum Beispiel den internationalen Flug pünktlich zu erreichen.

Im Improvisieren sind die Philippinos aber richtig gut. Es werden Motorradtaxen organisiert oder im Notfall vermietet der Koch auch schon einmal seinen Motorroller. Alles ohne Problem und eine Fahrerlaubnis ist nicht notwendig, so lange nichts passiert. In Manila würde ich mich aber auf so ein Abenteuer nicht einlassen.

Es ist auf den Philippinen wie eigentlich fast überall auf der Welt. Je weiter von der Großstadt entfernt, je freundlicher sind die Leute. In Manila hatte ich zum Teil wirklich Bedenken und in Anda auf Bohol wäre ich auch in die kleinste Hütte gegangen. Einladungen hierzu gab es genug.

Leider sind die Philippinen ein armes Land und der Naturschutz steht nicht an erster Stelle. Dynamitfischen ist weit verbreitet und der Fischfang mit Cyanid ist nicht unbekannt. Was sollen die Menschen aber machen, um nicht zu verhungern ? Die Auswirkungen dieser Fangmethoden sind in den Regionen, die wir besucht haben,  sichtbar. Zerstörrte Riffe gehören genauso wie der fehlende Großfisch zum Alltag.

Trotzdem werden wir die Philippinen weiterhin bereisen und hoffen, dass sich die Situation etwas verbessert. Die ersten Erfolge sind sichtbar und die geschützten Riffe um Bohol machen Mut !

Malaysia

Malaysia, als Reiseziel nicht wirklich auf meiner Liste zu finden aber wie sich herausstellte zu unrecht. Schon das Drehkreuz Kuala Lumpur ( KL ) ist einen Besuch wert und wenn die Möglichkeit besteht, würde ich hier auch immer 3 Nächte zum Entspannen bzw. Einkaufen einplanen. KL ist zwar nicht so imposant wie Singapur aber der Blick auf die Petronas Towers ( Twin Towers ) beeindruckte mich schon sehr.

Malaysia hat von allem etwas und das macht dieses Land so sehenswert ! Es gibt zwar immer einen Platz auf dieser Welt, der einen kleinen Tick schöner oder interessanter ist, aber hier gibt es halt alles.

Eine tolle Stadt wie Kuala Lumpur (OK, Singapur gefällt mir diesen besagten kleinen Tick besser) , traumhafte Strände auf Pulau Lang Tengah ( fast so schön wie auf den Seychellen ) oder erstkalssige Riffe bei Sipadan ( nicht ganz so Artenreich wie in Indonesien ).

Es fällt schon fast schwer sich zu entscheiden wo man seine Urlaubstage verplant, doch dank guter Busverbindungen und günstigen Billigfliegern ( z.B. Air Asia ) lässt sich sicher eine interessante Kombination finden.

Wie so oft gibt es auch für Malaysia Punkte, die vor einer Reise betrachtet werden müssen. Als großes Manko und für mich kaum vorstellbar, sind die riesigen Plantagen zur Gewinnung von Palmöl. Schon aus dem Flugzeug gut sichtbar jedoch kaum fassbar, erstrecken sich die Felder kilometerweit. Bei meiner Überlandfahrt mit dem Bus war ich jedoch nur noch sprachlos und bedrückt von der Ausbeutung unserer Natur.

Bei meinen Reisen in dieses Land habe ich trotzdem noch nicht alle Punkte gesehen, die mich interessieren und die Strände Tioman's oder den Regenwald von Borneo werde ich bestimmt noch erkunden und das mit Sicherheit inklusive Stopp in KL.

Australien

christmas_01_012

Die Reise nach "Australien" hatte sich eigentlich nur ergeben, weil die Dame im Online-Reisebüro sehr nett alle meine Fragen beantwortete. Ja, so einfach geht das machmal. Ich muss Australien hier auch in doppelte Anführungszeichen setzten, da unsere Reiseziele Christmas Island und Cocos Keeling zwar zu Australien gehören, aber irgendwie doch weit entfernt von diesem Kontinent liegen. Unsere Anreise führte jedoch über Perth und das ist doch das "richtige" Australien.

Um die Entfernung hier noch etwas genauer zu definieren:

Perth - Cocos Keeling 2750 Kilometer

Cocos Keeling - Christmas Island 980 Kilometer

Christmas Island - Perth 2613 Kilometer

Die Planung für diese doch recht ungewöhnliche Reise begann mit einem Bericht über die jährliche Krabbenwanderung auf Christmas Island. Leider lag dieses Naturschauspiel nicht in unserer Reisezeit ( Nov / Dez sind die richtigen Monate ) aber ich wurde neugierig auf die Insel. Schöne Tauchgebiete und doch recht abenteuerliche Bedingungen hörten sich interessant an und die recht findige Dame im Reisebüro festigte meine Idee. Das Ziel stand somit fest nur die Anreise war noch zu klären. Die Flugverbindungen an diesen doch recht weit entfernten Ort waren sehr übersichtlich. Entweder ging es über Jakarta oder Perth zum Ziel. Zu meiner Verwunderung war der Flugpreis über Perth nicht wesentlich höher und die Fluggesellschaft hörte sich vertrauenswürdiger an. Weiter ergab sich so die Möglichkeit unsere Reiseroute um die Cocos Keeling Inseln zu ergänzen. Alles hörte sich gut an und "Cocos Insel" stand in meinem Kopf für weiße Strände sowie klares Wasser; von den starken Winden hatte ich da noch nichts gehört.

Jetzt mussten nur noch die günstigsten Flugtage ausgewählt werden und die Reiseroute stand fest. Es ging von Deutschland über Dubai nach Perth, weiter zu Christmas Island und Cocos Keeling. Zurück nach Perth, dann Dubai und wieder nach Deutschland. Was für ein Ritt aber sicher sehr interessant. Zu unserer Freude spendierte Emirates noch einen kostenlosen Stopp in Dubai und übernahm zusätzlich auch noch die Hotelkosten für eine Unterkunft in der Mittelklasse. Keine Top Adresse aber *** Sterne sind besser als nichts, gebucht.

Was uns auf dieser Reise alles erwarten sollte, erahnten wir noch nicht. Doch es waren fast nur positive Erlebnisse. Wir trafen Menschen, die uns sehr sehr freundlich begrüßten, schnorchelten alleine mit Delfine und tauchten in sehr klarem Wasser bei optimalen Bedingungen. Da war der unfreundliche Zöllner in Perth wirklich nur ein ganz kleiner Makel und im Nachhinein nicht mehr der Rede wert.