Die Reisedaten
03.09.2018
- Flug Hannover - Paris - Mahe (Karte Mahe, (A))
04.09.2018 - 11.09.2018
- Sailfish Beach Villas (Karte Mahe, (B))
11.09.2018 - 15.09.2018
- Private Unterkunft an der Anse Kerlan (Karte Praslin (B))
15.09.2018 - 22.09.2018
- Private Unterkunft im Herzen von La Digue (Karte La Digue (B))
23.09.2018
- Flug Mahe - Paris - Hannover (Karte Mahe, (A))
10.02.2018
Die Vorbereitungen
Wir freuen uns nach fast 15 Jahren Abstinenz die Seychellen wieder besuchen zu können. Die Vorbereitungen waren zum Teil recht einfach, weil unsere alten Kontaktdaten ( z.B. von Alvis & Brigitte ) noch Gültigkeit hatten und wir so nicht lange nach Unterkünften suchen mussten. Perfekt, der Platz auf La Digue war so sehr schnell gefunden und gebucht.
Auf Praslin und Mahe sah die ganze Sache schon etwas komplizierter aus. Windrichtung und Vorhersagen zum Seegras gaben eine Unterkunft im Nord / Westen Mahe vor, jedoch entsprachen die Verfügbaren Zimmer nicht ganz unseren Vorstellungen was die Qualität oder den Preis anging. Wir waren aber guter Dinge, dass uns der Platz an der Anse A La Mouche gefallen wird.
Auf Praslin stand der Besuch der Anse Georgette im Vordergrund. Diesen Traumstrand haben wir bei unseren Reisen auf die Seychellen noch nie besucht und jetzt sollte es sein. Gebucht wurde ein kleiner Bungalow an der Anse Kerlan. Wie überall auf den Seychellen war eine Unterkunft mit Küche wichtig, denn die Preise für einen Restaurant Besuch werden sicher noch deftiger sein als vor 15 Jahren.
Die Traumstrände von La Digue sollte als Abschluss der Reise dienen und für entspannte Tage sorgen. Mal schauen, ob unsere Vorstellungen vom Paradies bestätigt werden.
04.09.2018
Anreise und Start auf Mahe
Die neue Fluglinie Joon ( ein Unternehmen der Air France ) überraschte uns mit mit gutem Sitzkomfort und umfangreichen Unterhaltungsprogramm. Kleinigkeiten, wie zum Beispiel der Aufpreis für alkoholische Getränke nach dem Essen oder das nicht vorhandene Angebot von Spirituosen, störten uns nicht. Der Flugpreis von circa 580 € für die Verbindung Hannover - Paris - Mahe und die guten Flugzeiten waren entscheidend für die Buchung der jungen Airline.
Pünktlich um 07:00 Uhr morgens auf Mahe gelandet, startete unsere kleine Revival Tour der Seychellen und wir waren sehr gespannt was sich alles verändert hatte.
Freundlich verlief die Übernahme des Leihwagen. Am Thrifty Schalter verriet ein großes Schild mit meinem Name, dass die doch etwas komplizierte Buchung erfolgreich gewesen sein musste. Es war nicht einfach ein preislich akzeptables Fahrzeug zu buchen, welches auch anständig versichert wurde. Im Rückblick verstehe ich auch warum sich die Firmen mit der Selbstbeteiligung so verhalten. Die Straßen auf Mahe sind zwar recht gut ausgebaut, jedoch geht es stellenweise sehr eng zu. Die Linienbusse fahren zügig ihre Strecke ab und man muss schon sehen wo man mit seinem Auto bleibt, wenn die Straße eigentlich kein Platz mehr bietet. Am Straßenrand wartet eigentlich immer eine Felswand oder der tiefe Graben. Ich war froh nur einen kleine Kia gebucht zu haben, der immer irgendwie noch irgendwo zwischen passte. OK, dass Gepäck passte nicht so richtig in den kleinen KIA picanto aber für die kurze Fahrt zur Sailfish Beach Villa ging es schon.
Die erste Unterkunft überraschte uns positiv. Der Blick auf die Bucht ( Anse la Mouche ) war einfach traumhaft und wir freuten uns schon auf das erste Frühstück mit diesem Ausblick.
04.09.2018 – 11.09.2018
Die Tage auf Mahe
Durch unseren Mietwagen waren wir sehr flexibel und konnten so einsame Strände besuchen, schnell mal etwas einkaufen oder am Abend den Sonnenuntergang an der Anse Louise bewundern.
Ich hatte so auch die Möglichkeit früh am Morgen den Sonnenaufgang an der Anse Parnel zu fotografieren und konnte gleich noch frischen Fisch auf dem Rückweg kaufen. Der Mietwagen war einfach unbezahlbar praktisch.
So vergingen die Tage auf Mahe auch wie im Flug. Wir besuchten bekannte Plätze wie die Anse Intendance (die uns immer noch sehr beeindruckt) und erkundeten neue Strände zum Beispiel die Anse Bazarca Beach. Wie das auf den Seychellen leider so ist, besteht beim Baden immer eine Gefahr durch Strömungen oder hohe Wellen. Viele Strände sehen traumhaft aus doch Warnschilder zeigen die Gefahr auf und Badeunfälle sind keine Seltenheit. Einzig der Hauptstrand ( Beau Vallon Beach ) gilt auf Mahe als sicher.
Bei unsere kleinen Rundfahrt über die Insel besuchten wir natürlich auch diesen Strand und hier wurden die Veränderungen zu unserem letzten Besuch vor 15 Jahre deutlich. Kleine Verkaufsstände oder die neue Strandpromenade waren angenehme Neuerungen, der starke Baudrang und viel Verkehr gehörten zu den negativen Dingen.
Mahe hat sich schon stark Verändert und die künstliche Welt von Eden Island zeigt wie die Entwicklung voran geht. Meine Welt ist das leider nicht aber zum Glück gibt es auf Mahe noch einsame Ecken, die gefunden werden wollen.
Ich hoffte, Praslin und La Digue hatten ihren alten Charme behalten.
( Eden Island )
11.09.2018 – 15.09.2018
Praslin
Da waren wir gespannt was uns die Anse Kerlan zu bieten hatte. Im Internet gab es Berichte über Granitsteine, welche zum Küstenschutz an den Strand gelegt wurden und von früher kannten wir die Nachricht über viel Seegras an dieser Küste.
Die Anse Georgette war jedoch der Grund für die Auswahl unserer Unterkunft an dieser Küste und unser Vermieter George hatte für den 12.09.2018 auch schon die Genehmigung des Constance Lémuria Resorts für unseren Besuch erhalten. Ja, das ist leider etwas kompliziert und untypisch für die Seychellen. In der Regel sind alle Strände der Inseln für jeden zugänglich aber der Zugang zur Anse Georgette führt über den Golfplatz des Constance Lémuria Resorts und dafür braucht es die Genehmigung des Hotels ( Der Weg über den Golfplatz dauert gut 15 Minuten ).
Ist das Ziel erreicht, wird es wirklich traumhaft. Der Strand erstreckt sich über fast 300 Meter und liegt sehr schön zwischen Granitfelsen, welche sich links und rechts am Ende der Bucht befinden.
( Anse Georgette )
Bilder wie diese benötigen jedoch viel Ausdauer des Fotografen, da die Anse Georgette kein Geheimtipp mehr ist. Wem der Zutritt über den Golfplatz verwehrt wird hat die Möglichkeit per Boot die Bucht zu erreichen.
Am Ende hatten wir einen schönen Tag und waren froh über unseren Abstecher an diesen Strand. Jedoch sind die aktuellen Umstände mit der Bitte um Zutritt nicht optimal und ein zweiter Besuch wurde uns verwehrt. Dank der Kontakte von George hätten wir noch einmal die Möglichkeit gehabt, haben uns dann aber doch für die Anse Lazio entschieden.
Dieser Strand steht der Anse Georgette in nichts nach und ich finde ihn eigentlich sogar noch schöner.
Die Küste um die Anse Kerlan entsprach meinen Befürchtungen. Es lagen nicht nur einige Granitsteine am Strand, sondern es gab eigentlich kaum noch Strand. Durch die starke Brandung war es auch nicht möglich zu baden und die Berichte über viel Seegras kann ich jetzt bestätigen. Eventuell hatten wir ja nur Pech mit dem Wetter aber warum es hier bei den Gegebenheiten so viele Unterkünfte gibt und auch noch so viel gebaut wird erschließt sich mir nicht. Einzig die tollen Sonnenuntergänge können es nicht sein.
Wenn ich noch einmal ein paar Tage auf Praslin übernachte, buche ich sicher auch auf dieser kleineren Insel ein Auto. Die Fahrt mit dem Bus zur Anse Lazio ( gut eine Stunde ) oder der Fußmarsch über den Berg ( circa 45 Minuten ) haben zwar Spaß gemacht aber wir waren nicht sehr flexibel. Sicher gibt es auf Praslin auch noch stille und einsame Plätze aber diese haben wir so nicht finden können.
15.09.2018 – 22.09.2018
La Digue
Die ersten Anzeichen über Veränderungen auf La Digue hatten wie schon vorab erfahren. DAS Verkehrsmittel unserer letzten Reisen, der Ochesnekarren, wurde von Autos und Elektrofahrzeugen abgelöst. Schade wir hatten uns schon auf die Fahrt mit Danny und seinem Oxcart gefreut.
Die Überfahrt von Praslin nach La Digue erfolgt "neuerdings" mit einer Schnellfähre und dauert nur noch 15 Minuten und so schreitet der Fortschritt auch hier voran.
Der erste Schock saß tief als wir den Hafen von La Digue erreichten. Was war bloß aus meiner Insel geworden ? Viele Autos, ein 5***** Sterne Hotel, die zubetonierte Tarosa Bar und reges Treiben auf der Straße. Neue Gebäude überall und der unbegrenzte Bauwahn machten mich traurig. Mein erste Gedanke war
Was soll ich hier nur eine Woche lang machen ?
Zum Glück munterte mich Birgitt vom Bois d'Amour auf und versprach mir, dass ich noch "mein" altes La Digue finden würde. Ich müsste nur etwas suchen.
Na gut, dann fange ich mal an 🙂
Mein Tag begann jetzt immer recht früh, so wie es aus Südafrika gewöhnt bin. Um 05:15 Uhr klingelte der Wecker und mit dem Fahrrad ging es meist zur Anse Patates und von hier die Nord Ost Seite von La Digue entlang. Der Sonnenaufgang hinter der Insel Felicite war schön zu beobachten und Gäste waren um diese Zeit noch nicht auf den Beinen.
Einzig ein paar Seychellois fuhren zur Arbeit oder räumten zu dieser Zeit schon die Insel auf.
Gegen 08:30 Uhr machte ich mich auf den Rückweg um am Hafen eventuell noch ein paar Früchte oder frisches Gemüse zu kaufen. Mit frischem Fisch sah es immer düster aus, da die See zu rau war und die Fischer kaum Erfolg hatten. An einem Tag hatte ich Glück und "erbeutete" 8 Bonitos. Der Preis lag bei 50 Rupie ( umgerechnet 3 Euro ) und stolz ging es mit meinem Fang zurück nach Hause. Leider waren wir nicht die Profis und nachdem die Fische filetiert waren blieb nicht viel übrig. Wir entschlossen keine Fische mehr zu kaufen und diese lieber im Meer zu lassen 🙂
Nach dem Frühstück ( frisches Obst gab es jetzt immer direkt vom Bauer gegenüber ) fuhren wir an einen der Traumstrände von La Digue. Ich hatte mich jetzt langsam mit der Situation abgefunden, dass wir nicht mehr die einzigen am Strand waren und einige Veränderungen hatten auch Vorteile. Nach dem langen Fussmarsch zurück von der Anse Cocos gab es z.B. ein kaltes Guinness an der Strandbar der Grand Anse, perfekt.
( Anse Cocos )
Ein Höhepunkt des Tages war eigentlich immer der Sonnenuntergang. Zwar spielte das Wetter nicht immer mit aber 2x hatte ich wirklich richtig Glück an der Anse Source d'Argent. Nachdem die vielen Tagesbesucher auf die letzte Fähre Richtung Praslin verschwanden wurde es etwas ruhiger und mit Glück und Geduld gelang es mir schöne Aufnahmen zu erstellen. Zwar war es etwas abenteuerlich mit der neuen Nikon ins Wasser zu verschwinden aber es hat sich gelohnt.
Und als Belohnung gönnten wir uns noch ein Abendessen im Bellevue mit toller Aussicht auf Praslin ( Reservierung erforderlich ).
So vergingen die Tage auf La Digue recht schnell und meine Befürchtungen über Langeweile bestätigten sich nicht. Im Rückblick vermisse ich jedoch den Charme und die Gelassenheit der Insel und ich glaube, dies gehört der Vergangenheit an. Oft habe ich Worte wie "Streß" , " keine Zeit" oder "habe viel Arbeit" gehört und das kannte ich nur von Zuhause.
23.09.2018
Die Rückreise
Es gab erneut eine Mail von Joon über eine später ( frühere 🙂 ) Abflugzeit. Der Rückflug wurde von 00:35 Uhr auf 01:50 Uhr und weiter auf 03:35 Uhr verlegt. Da wir die letzte Fähre von La Digue nach Praslin um 17:00 Uhr und weiter von Praslin nach Mahe um 18:00 Uhr nehmen mussten hatten wir so viel Zeit auf Mahe. Zum Glück hatte uns John von der Mietwagen Firma Angeboten, einen kleiner Privat Transport zu organisieren und so planten wir kurzfristig noch ein Abendessen in Victoria ein. Bei Sam's Pizzeria gab es leckeren Red Snapper zum Abschluss einer tollen Reise.
Fazit
Fazit
Viel Neues auf den Seychellen und die Entwicklung lässt sich nicht aufhalten. Die freie Marktwirtschaft hat Einzug erhalten und bringt einige Nachteil mit sich. Viel Verkehr, Bauwut und Streß sind nur ein paar Punkte, die mir sofort einfallen und leider habe ich auch mehrfach von Diebstahl und Drogendelikten gehört.
Wer nach ruhigen Plätzen und traumhaften Stränden sucht wird diese zum Glück noch finden aber das es noch lange so sein wird, wage ich zu bezweifeln. Einzig für Gäste, welche für eine Übernachtung 300 € und mehr ausgeben wollen / können, ist die Welt auf den Seychellen noch wie vor 20 Jahren.