Namibia

Ich hatte während meiner Reisen schon viel über Namibia gehört und Sätze wie "Da musst Du auch einmal hin" oder "Es ist einfach traumhaft dort" machten mich neugierig.

Im Hinterkopf hatte ich noch, dass Namibia um circa 1900 eine deutsche Kolonie war aber mehr Details konnte ich nicht abrufen. Sicher, Namibia liegt in Afrika, hat Strände und viel Natur aber über Größe und die wirtschaftliche Lage wusste ich noch nicht viel.

Meine ersten Recherchen ergaben, dass der Name Namibia vom Wort Namib abgeleitet wurde. Namib bedeutet Wüste und damit lag man richtig. Ein großer Teil des Landes besteht aus einer Wüstenregion und die Namib ist fast 100.00 km² groß. Für mich war Wüste immer gleichbedeutend mit heiß, trocken, sandig und auch langweilig, doch diese Meinung sollte sich ändern. Es gibt viel Leben in der Wüste und der Aufbau der Dünen oder wie diese wandern, ist hoch interessant.

Namibia mit seiner Größe von gut 800.000 km² und einer Einwohnerzahl von nur etwas mehr als 2.400.000 Menschen ist ein sehr dünn besiedeltes Land. Im Vergleich hierzu hat Deutschland eine Fläche von 360.000 km² und etwas mehr als 80.000.000 Einwohnern. Die meisten Namibier wohnen in der Hauptstadt Windhoek ( circa 320.000 ) und in den Städten Rundu, Walvis Bay, Swakopmund, Oshakati sowie Rehoboth. Da bleiben nicht mehr viele Menschen übrig, die man auf den weitläufigen Straßen zwischen den Städten trifft.

Während meiner Reise habe ich viele arme Menschen in Namibia gesehen. Alle waren freundlich und immer hilfsbereit. Angst hatte ich nie, obwohl vorab einige Berichte über Raubüberfälle in der Presse standen. Hier kann ich nur empfehlen einen Blick in die Allgemeine Zeitung aus Namibia zu werfen. Eine Zeitung, die in deutscher Sprache gedruckt wird und für eine Lagebestimmung wirklich nützlich ist.

Die deutsche Sprache ist auch heute noch in Namibia verbreitet, was mir besonderst in Swakopmund aufgefallen war. Beschriftungen von Läden sind dort auf deutsch und einige Einheimische sprechen sehr gut deutsch. Wir wurden oft mit "Guten Morgen" begrüßt und hatte viel Freude und Spaß in diesem schönen Land.

(Ich konnte leider die Gespräche nicht in der Khoisansprachen mit den ungewöhnlichen Klicklauten fortführen aber lustig wäre das sicher geworden)

Südafrika

Warst Du schon wieder in Afrika ?

das werde ich oft gefragt und meistens kann ich dies nur mit "Ja" beantworten. Mit dem Wort Afrika verbinden viele Menschen das Land Südafrika, obwohl Südafrika mit seiner Fläche von über 1.200.000 km² nur circa 4% des afrikanischen Kontinent bedeckt.

Eigentlich hatte ich nie so richtig Lust nach Südafrika zu reisen. Für mich stand das Land immer in Verbindung mit Gewalt und Unruhen. Es soll dort oft Überfälle auf Touristen geben und aufpassen muss man vor giftigen Schlangen oder Spinnen. Krankheiten gibt es viele und Malaria ist immer noch ein rotes Tuch für mich. Trotzdem besuchte ich meinen Vater, der dort regelmäßig einen längeren Urlaub verbringt, in Südafrika. Das dieses Land so viele verschiedene Seiten hat, war mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst. Berichtet wurde von Kapstadt als schönster Stadt der Welt und der Sardinen Run an der Küste des Indischen Ozean war mir als Taucher geläufig, doch Stellenbosch, die Drakensberge und St. Lucia kannte ich noch nicht.

Mein erstes Ziel war eine kleine Lodge in der Nähe des großen Krüger National Park. Die Farm mit dem Namen Makutsi liegt in der Nähe des Ort Phalaborwa und war der ideale Punkt um mich mit dem "Afrika Virus" zu infizieren.

Schon bei der ersten Anreise bewunderte ich Impalas, Nyalas oder auch Kudus, wobei ich die Art der Antilopen noch im Reiseführer nachlesen musste.

Das die Tiere nicht im ganzen Land frei herum laufen, war mir damals irgendwie nicht bewusst. Die Situation, dass viele Farmer Ihre Rinderzucht aufgaben um dann auf Ihrem Land Tiere wie Löwen, Elefanten, Nashörner und Giraffen auszuwildern, wurde mir erst hier erklärt. Ich musste mich jetzt mit der Situation anfreunden, dass vor einer Safari auf einer privaten Lodge eigentlich schon klar war welche Löwen, Elefanten oder Nashörner man zu sehen bekommt. Ich kannte zu diesem Zeitpunkt jedoch die großen Parks wie den Krüger National Park oder den Kgalagadi-Transfrontier-National Park noch nicht und im ersten Augenblick war die kleine Welt von Makutsi wunderschön für mich.

Von dieser Farm aus startete ich meine ersten Fahrten in die Umgebung. Kleine Dörfer wurden besucht, Aufzuchtstationen für verletzte Tier, Reptilienfarmen und auch der Krüger Park waren meine Ziele. Überrascht hat mich dabei oft der deutlich sichtbare und recht krasse Klassenunterschied in einigen Regionen. Fährt man gerade noch durch ein Gebiet in dem es sehr einfach aussieht und wo Eselkarren noch zum Alltag gehören, kann an der nächsten Ecke schon der neuste BMW M3 bewundert werden. So ist es mir zum Beispiel in Masisi ( bei Pafuri ) passiert. Freundlich waren aber alle Menschen egal ob arm oder reich.

Von Makutsi aus hatte ich schnell die Ziele in der näheren Umgebung erkundet und der Krüger Park zog mich mehr und mehr in seinen Bann. Ich besuchte  Ortschaften wie Phalaborwa, Hoedspruit und Malelane sowie kleinere Dörfer im Norden des Parks und hatte immer eine tolle Zeit mit vielen aufregenden Begegnungen.

Nach einigen Reisen in diese Region drang das Verlangen nach Meer wieder in mir durch und ich versuchte eine Kombination aus beiden, Safari und Meer. So lernte ich St. Lucia, Durban und später auch Kapstadt kennen.

Erst durch diese Reisen habe ich erkannt wie vielfältig Südafrika ist und es gibt sehr viele Plätze, die ich in diesem Land noch besuchen möchte.

Bostwana

Botswana hatte ich mir immer offen und wild vorgestellt, ohne richtige Straßen und mit Elefanten, welche plötzlich aus dem Busch kommen und einfach vor dem Auto über den Weg laufen.
Im September 2019 führte mich meine Reise in den östlichen Teil Botswanas (Tuli Block) und weiter über die Hauptstadt Gaborone in den Mabuashehube Bereich, einen Teil des Kgalagadi Transfrontier Park (KTP).
Diese Tour wurde meiner Vorstellung vom "wilden" Botswana anfänglich nicht wirklich gerecht und die stundenlange Fahrt bei Regen und viel Verkehr auf der "Autobahn" A1, dem Trans-Kalahari Highway, nahm mir die Hoffnung wilde und frei lebende Tiere ausserhalb eines Nationalpark zu sehen.

Das änderte sich zum Glück abseits des Trans-Kalahari Highways und die Gegend um Kang bzw. Hukuntsi gab mir einen ersten Einblick, wie wild Botswana für mich noch werden würde. Es gab Campingplätze auf denen Löwen Nachts um mein Zelt schlichen, einsame Gegenden in denen tagelang kein Mensch zu sehen war, sandige und matschige Pisten die fahrerische Fähigkeiten voraussetzten und Material sowie Geduld reichlich strapazierten.

Die Vorbereitungen einer Reise bezogen sich jetzt nicht mehr nur auf die richtige Auswahl der Unterkünfte, viel wichtige war jetzt das Tankstellennetz bzw. die Treibstoffversorgung und der Wetterbericht. Gibt es Überflutungen in der Region und sind die Straßen passierbar oder, wie im September 2021, wo lodern die Buschbrände bzw. ist es noch sicher in dem Gebiet !

Ich habe das wilde Botswana gefunden und es gefällt mir sehr gut, man sollte sich der Gefahren jedoch bewusst sein.

 

 

Seychellen

Nach einer Abstinenz von fast 15 Jahren war es im September 2018 wieder an der Zeit eine Reise auf die Seychellen zu unternehmen. Ich war sehr gespannt, ob die traumhaften Strände von La Digue wie Anse Patates, Anse Source d’Argent oder Grand Anse, noch so makellos aussehen wie im Jahr 2003. Sicher wird es nicht mehr so einsam sein aber der Charme der Inseln ist hoffentlich noch vorhanden.

Auf dieser Reise beschränke ich mich auf die Inner Islands Mahe, Praslin und La Digue, welche jetzt per Speed Katamaran in kurzer Zeit erreichbar sind ( Mahe - Praslin 60 Minuten, Praslin - La Digue 15 Minuten ) . Die Überfahrt ist von den Verbindungen her mit dem Flugtransfer vergleichbar, jedoch sollte man sich die Reise bei starken Wellengang überlegen. Nichts für Menschen, die leicht Seekrank werden.

Da ich in diesem Urlaub die Unterwasserausrüstung Zuhause gelassen habe, zog ich einen Besuch von Desroches Island ( Insel der Amiranten ) nicht in Betracht. Gerne hätte ich auch dort die Veränderungen der letzten Jahre gesehen, jedoch lagen die Zimmerpreise jenseits von gut und böse und schöne Strande gibt es auf den Inner Islands genug. 1000 € pro Nacht zeigen weiter, wo der Trend auf den Seychellen hingeht.

Ich gönnte mir auf dieser Reise dafür lieber einen kleinen Mietwagen auf der Insel Mahe. So konnte ich früh am Morgen schon tolle Sonnenaufgänge an menschenleeren Stränden bewundern; einfach traumhaft schön.

Weiter Eindrücke zu den einzelnen Insel könnt Ihr auf den folgenden Seiten oder im BLOG lesen.

Island

Nordlichter, Geysire und Gletscher bringe ich mit Island in Verbindung aber auch Wind, Regen sowie Eis und Schnee. Richtig aufmerksam wurde ich auf Island jedoch erst durch den Vulkanausbruch des Eyjafjallajökull im Jahr 2010, der durch alle Medien ging und der den kompletten Flugverkehr, nicht nur in Europa, durcheinander brachte.

Sonst konnte ich mit Island nicht richtig viel Anfangen. So ungefähr kannte ich die geographische Lage aber die Dauer der Flugzeit konnte ich nicht einschätzen. 3 oder 6 Stunden Anreise, Zeitverschiebung, beste Reisezeit sowie Lebensunterhaltskosten mussten erst recherchiert werden was ja dank Internet kein Problem mehr ist.

Für meine erste Reise nach Island wählte ich somit dem Monat September in der Hoffnung, nicht allzu schlechtes Wetter zu haben und schon die ersten Nordlichter der Saison mitnehmen zu können. Ich mied die Hauptsaison ( für Reisen nach Island die Monate Juli und August ) da Hotelkosten und Mietwagen zu dieser Zeit sehr hoch und nur begrenzt verfügbar sind. Auf meiner Reise freute ich mich über diese Entscheidung, da ich nicht damit gerechnet hatte auch noch im September drei und mehr große Reisebusse zeitgleich an den Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel dem Seljalandsfoss anzutreffen. Ich mag mir kaum vorstellen, wie es es hier im August aussieht und welche Massen an Touristen dann die Campingplätze um Skaftafell belagern.

Seit langer Zeit habe ich mir für meine Reise sogar mal wieder einen Reiseführer gekauft. Geschuldet sicher der für uns unaussprechlichen Name wie Seljalandsfoss, Kirkjubæjarklaustur, Jökulsárlón oder auch Stykkishólmur. Die Planung meiner Reiseroute und die Auswahl der Ziele wurde so doch vereinfacht und langsam bekam ich auch ein Gefühl für die Entfernungen und die Art des Reisens auf Island. Die Straßenkarte, die der Reiseführer mitbrachte war aufgrund des nicht sehr umfangreichen Netz an Verkehrswegen kaum nötig aber doch hilfreich.

So langsam kristallisierte sich leider heraus, dass mein Ziel die Polarlichter zu sehen recht optimistisch für den Monat September war. Aber auch ohne die Polarlichter soll Island viel zu bieten haben. Wasserfälle ( Fossar ), Gletscher (Jökullinn) und Geysire standen als Alternative auf meiner Fotoliste und ich sollte nicht enttäuscht werden.

Island hat sich mir als super Reiseziel für tolle Bilder präsentiert und es war sicher nicht meine letzte Reise auf diese Insel. Ich freue mich auf mehr.

Indonesien

Auf der Landkarte sieht Indonesien gar nicht so riesig aus aber bei der Ausarbeitung meiner Reisen stellte ich schnell fest, dass hier ein großes Land mit vielen unterschiedlichen Gesichtern auf mich wartete.

Meine Recherchen ergaben weiter, dass Indonesien der weltgrößte Inselstaat sowie mit rund 240 Millionen Einwohnern der viertbevölkerungsreichste Staat der Welt ist.

Eine Vielzahl von Inseln mit sehr großer Artenvielfalt wurde oft angekündigt und von großer Korallenvielfalt sowie einem hohen Fischbestand stand etwas in jedem Reiseführer. Die Tauchveranstalter zeigten die schönsten Bilder in ihren Prospekten und mein Interesse wurde so schnell geweckt.

Oft wurde mir Bali als Tauchziel empfohlen. Warum auch immer, ich hatte gegen diese Insel meine Vorurteile. Das Mallorca der Australier kam mir oft zu Ohren und die Bilder von Kuta und Sanur passten so gar nicht in mein Profil.

Weiter dachte ich zu diesem Zeitpunkt noch, dass wir verwöhnt von den Tauchgebieten der Seychellen und der Farbenpracht der Malediven waren und dass es nirgendwo schöner sein könnte aber dies sollte sich ändern. Geisterfetzenfische, Chromodoris leopardus oder der Hairy Frogfish standen ja noch nicht auf meiner Favoritenliste.

Ich entdeckte irgendwann das Prince John Dive Resort auf Sulawesi mit wirklich klasse Tauchplätzen und so wurde Indonesien zu meinem Urlaubsziel der nächsten Jahre.

Das Indonesien nicht zu den best organisierten Länder zählt, erkannte ich bei der ersten Reise sofort. Oft war es nicht möglich die notwendigen Flüge von Deutschland aus zu buchen und viele, oder eigentlich fast alle, indonesischen Airlines standen / stehen auf der "Schwarzen Liste" der Fluggesellschaften und mir wurde auch klar warum.

Der erste Urlaub hatte so seine Tücken. Ich wusste noch nicht, dass in Indonesien nur neue US$ Noten zum Bezahlen akzeptiert werden oder das Travelers Cheques ein Fremdwort sind. Kreditkarten standen 2009 auch noch nicht an erster Stelle der akzeptierten Möglichkeiten zum Begleichen der Rechnungen und oft war nur Bares wahres.

Bei den Inlandsflügen sah es ähnlich kompliziert aus. Sitzplätze wurden doppelt vergeben oder Flüge komplett gestrichen. Oft halfen auch nur kleine "Aufmerksamkeiten" weiter um z.B. die Fahrt zum Flughafen ohne lange Kontrollen fortführen zu können.

Trotz aller Umstände merkte ich aber schnell, dass Indonesien wirklich viel zu bieten hat. Freundlichen und hilfsbereite Menschen, gutes Essen und eine wahnsinnige Unterwasserwelt traf ich überall an. Der erste Fetzenfisch, den ich gesehen habe begeistert mich noch immer. Der knallrote Fisch versteckte sich in einer Peitschenkoralle und an diesem Platz hätte ich ewig bleiben können ( Ein Foto auf Aluminium hängt aus diesem Grund auch in meinem Badezimmer, sooo schön ) . Ich entdeckte mein erstes Pygmy Seepferdchen und freute mich über jede Schneck. So viele Farben war ich von meinen bisherigen Tauchzielen nicht gewöhnt. Indonesien wurde zu meinem Favoriten der nächsten Tauchreisen und ganz besonders die Region um Nord Sulawesi mit Bangka Island und der Lembeh Straight.

Leider zeigt auf Banka Island ein anderes Gesicht Indonesiens. Meine kleine Trauminsel wird jetzt ( 2015 ) bei der Förderung von Bodenschätzen zerstört. Eigentlich gibt es in Indonesien Gesetze, welche die Förderung von Bodenschätzen auf kleinen Inseln verbieten, aber wir sind hier in Indonesien und Gesetzte lassen sich schnell Umgehen.

Bitte beachten Sie, dass es sich hier um meine Sichtweisen und Erfahrungen handelt !

Philippinen

Das Land der 7107 Inseln tauchte immer wieder unter den Zielen auf, die ich für meine nächste Reise in Betracht gezogen hatte. Wie so oft lag meine Urlaubszeit nicht im besten Reisezeitraum der Philippinen und Stürme oder Erdbeben schreckten mich von einer weiteren Planung ab. Schreckliche Meldungen gab es in den Medien leider genug:

  • Taifun "Rammasun" wütet am 16.07.2014 auf den Philippinen und forderte mehr als 13 Tote.
  • Mit seinen extremen Windböen von bis zu 379 km/h zählt der auf den Philippinen wütende Taifun "Haiyan" zu den vier stärksten jemals gemessenen Wirbelstürmen der Welt (November 2013).
  • Mehr als 140 Tote bei starkem Erdbeben auf den Philippinen. Auf der philippinischen Insel Bohol ereignete sich im Oktober 2013 ein Erdbeben der Stärke 7,2.
  • Die Folgen der verheerenden Sturzfluten im Süden der Philippinen sind offenbar weitaus größer als ohnehin schon befürchtet. Auch Tage nach dem Durchzug des Taifuns "Washi" werden noch mehr als 1000 Menschen vermisst, teilte das Büro für Zivilschutz mit. (Dezember 2011)

 

Weiter hörte man ständig von Unruhen und einer hohen Kriminalitätsrate. Die Entführung einer deutschen Familie aus Göttingen im Jahr 2000 machte die Philippinen als Urlaubsland nicht interessanter.

Dennoch entschieden wir uns für die Philippinen als Reiseziel und als erste Region stand Palawan auf unserer Liste. Später folgte noch ein Besuch der Hauptstadt Manila sowie ein Tauchurlaub auf der Insel Bohol mit Ausflügen nach Leyte.

Schnell bemerkten wir, dass die Philippinen kein einfaches Reiseziel sind. Es muss viel improvisiert werden und Reiseverbindungen mit Bus, Boot oder Flugzeug sind nicht immer zuverlässig. Es ist ratsam nicht alles auf den letzten Drücker zu planen um zum Beispiel den internationalen Flug pünktlich zu erreichen.

Im Improvisieren sind die Philippinos aber richtig gut. Es werden Motorradtaxen organisiert oder im Notfall vermietet der Koch auch schon einmal seinen Motorroller. Alles ohne Problem und eine Fahrerlaubnis ist nicht notwendig, so lange nichts passiert. In Manila würde ich mich aber auf so ein Abenteuer nicht einlassen.

Es ist auf den Philippinen wie eigentlich fast überall auf der Welt. Je weiter von der Großstadt entfernt, je freundlicher sind die Leute. In Manila hatte ich zum Teil wirklich Bedenken und in Anda auf Bohol wäre ich auch in die kleinste Hütte gegangen. Einladungen hierzu gab es genug.

Leider sind die Philippinen ein armes Land und der Naturschutz steht nicht an erster Stelle. Dynamitfischen ist weit verbreitet und der Fischfang mit Cyanid ist nicht unbekannt. Was sollen die Menschen aber machen, um nicht zu verhungern ? Die Auswirkungen dieser Fangmethoden sind in den Regionen, die wir besucht haben,  sichtbar. Zerstörrte Riffe gehören genauso wie der fehlende Großfisch zum Alltag.

Trotzdem werden wir die Philippinen weiterhin bereisen und hoffen, dass sich die Situation etwas verbessert. Die ersten Erfolge sind sichtbar und die geschützten Riffe um Bohol machen Mut !

Costa Rica

Feuchte Regenwälder und schweißtreibende Touren, so habe ich mir Costa Rica vorgestellt. Trocken und staubig habe ich es erlebt aber alles der Reihe nach.

Das Ziel dieser Reise war ein kleiner bunter Frosch, der die Titelseite so mancher Reiseprospekte über Costa Rica schmückt. Dieser kleine bunte Kerl ( Rotaugenlaubfrosch ) hatte es mir angetan und so fing ich an, mich über Land und Leute sowie die Tierwelt des mittelamerikanischen Landes zu informieren.

Schnell stelle sich heraus, dass in der geplanten 3 wöchigen Reisezeit nicht alle Regionen Costa Ricas zu erkunden sein werden und ich beschränkte mich auf die Grenzregion zu Nicaragua und die Pazifik Küste bis runter zur Grenze des Nachbarland Panama.

Die Hauptstadt San José wurde als nicht sehr sehenswert und mit einer hoher Kriminalitätsrate beschrieben, sodass ich von einem Besuch abstand nahm. Im Rückblick sicher ein guter Entschluss und die gewonnenen Eindrücke bei der Rückreise zum Flughafen bekräftigen mich bei dieser Entscheidung.

Außerhalb der Hauptstadt bin ich jedoch ausschliesslich auf sehr freundliche und hilfsbereite Menschen gestossen und Angst vor Überfällen hatte ich nie. Mulmig wurde es mir nur im dichten Regenwald, als der Weg zum Ziel nicht mehr ausfindig zu machen war.

Bei der Reisplanung riet man mir davon ab jede Station genau zu planen bzw. zu buchen und das war genau richtig. Es ergaben sich auf der Reise immer wieder neue Ziele und so konnte ich flexibel meine Unterkünfte wählen und habe dadurch die Möglichkeit gehabt, den Quetzal zu sehen. Ja genau, den Quetzal auch ich hatte von diesem Vogel vorab noch nie gehört.

Ich Rückblick auf diese tolle Reise bleiben mir unbeschreiblich bunte Vögel, Nachtwanderungen durch dichte Regenwälder, der warme Pazifik, naturbelassene und saubere Strände und viele freundliche Menschen in Erinnerung.

Mit Sicherheit werde ich Costa Rica erneut bereise jedoch muss ich an meiner Planung besser arbeiten. So gibt es viele Tierarten, die nur in einigen Regionen zu bestimmten Jahreszeit zu entdecken sind. Weiter spielt die Höhenlage und das Wetter eine große Rolle, was mich bei der Suche des Rotaugenlaubfrosch fast zur Verzweiflung brachte.

Singapur

Singapur, ist da nicht alles so sauber ? Das ist eigentlich immer die erste Reaktion, die mir zu Ohren kommt wenn ich von Singapur spreche. Und es ist wirklich so, Müll liegt fast nirgendwo rum und Graffiti ist ein Fremdwort. Doch die saubere Weste Singapurs zeigt im Jahr 2015 ein paar dunkle Flecke. Es gibt Ecken, in denen Tüten, Verpackungen sowie Zigarettenkippen auf dem Boden liegen und auch die in der Zeitung beworbene APP zum Melden von Müll hilft hier scheinbar nicht. Die U-Bahn sieht jedoch noch aus wie geleckt. Teurer Marmor glänzt, als ob er gerade erst verlegt wurde und Kratzer in den Scheiben der U-Bahn, Fehlanzeige. Graffiti, was ist das ?

Dies alles wird aber nur durch Strenge Kontrollen und hohe Strafen erreicht. Ich glaube, der ein oder andere Einwohner Singapurs würde schon gerne ein Eis auf der Straße essen oder sogar ein Kaugummi kauen ( aus medizinischen Gründen wurde es jetzt erlaubt ) doch Strafen von 500 SIN$ für die Verkostung von Lebensmitteln in der U-Bahn oder 1000 SIN$ für das Rauchen einer Zigarette in der Öffentlichkeit schrecken ab.

Aber nicht nur die Sauberkeit ist ein Punkt, bei dem Strafe gleich Abschreckung bedeutet. Kriminalität gibt es in Singapur nicht oder nur sehr selten und die Todesstrafe existiert noch ( wenn auch nur auf dem Papier ).

Bei kleinen Vergehen wird versucht die Scham der Menschen zu verletzten und auch dies zeigt Wirkung. Ein Taxifahrer erzählte mir zum Beispiel, dass er bei dreimaliger Geschwindigkeitsüberschreitung die Haupteinkaufsstraße reinigen muss und zwar so, dass er von jedem gesehen wird. Er fuhr nur nach den gültigen Regeln 🙂

Aber Singapur hat auch viel zu bieten. Die Stadt ist Innovativ und sehr modern, das Verkehrsnetz ist sehr gut ausgebaut und mit dem Nahverkehr erreicht man kostengünstig jeden Punkt der Stadt. Wenn's schnell gehen muss nimmt man einfach das Taxi, denn die Preise sind sehr moderat, was man beim Bier und Übernachtungskosten nicht behaupten kann.

Sehenswürdigkeiten gibt es reichlich und hier darf auf keinen Fall den Besuch des Zoo sowie den Blick vom Marina Bay Sands Hotel fehlen. Es zeigt sich auch, dass in Singapur nicht gekleckert sondern geklotzt wird. Die Landgewinnung ist ein wichtiger Punkt für Singapur und Baukosten ( das Marina Bay Hotel kostete circa 4,6 Milliarden Euro ) spielen nur eine untergeordnete Rolle. Aber wo kann man schon aus einem Pool in fast 200 Meter Höhe eine Stadt überblicken ?

Ich bin jedenfalls begeistert von Singapur und freue mich auf die nächsten Besuche dieser Stadt.

Update 2015:

Wie beschrieben gab es jetzt doch ein paar schmutzige Ecken in dieser Stadt und ein kleiner Tumult von indischen Einwanderern führte dazu, dass Alkohol nach 22:00 Uhr nur noch in Kneipen / Restaurants verkauft werden darf. Das Trinken von Alkohol auf der Strasse ist nach 22:00 Uhr nicht mehr gestattet und wird bestraft.

Weitere Sehenswürdigkeiten wurden eröffnet und der " Garden by the Bay" sollte auf jeden Fall besucht werden. Auch die tägliche Laserschau des Marina Bay Sands Hotel ist sehenswert und wer möchte kann dies beim spektakulären Blick von der Bar Altitude im 64. Stockwerk geniessen.

Der Botanische Garten ist jetzt ein Weltkulturerbe und der Orchideen Garten wird Blumenfreunde begeistern. Es gibt viel Neues in Singapur.

Swasiland / Eswatini

Bei Swasiland handelt es sich um ein mit gut 17.000 km² recht kleines Land, welches direkt an Mosambik und Südafrika grenzt. Das Königreich Swasiland wird oft zu Südafrika gezählt, es handelt sich jedoch um einen eigenen Staat ( unabhängig seit September 1968 ).

Das Land zählt mit zu den ärmsten der Welt und diesen Eindruck hatten wir bei unserem Aufenthalt im Jahr 2017 auch. Waren es die einfachen Stände am Straßenrand, an denen gebratenes Hühnerfleisch verkauft wurde ( sehr lecker ) oder die Menschen, welche mit einer kleinen Schaufel die Schlaglöcher der "Hauptstraßen" flickten und so etwas Geld von den vorbeifahrenden Reisenden erbaten.

Ob Tankwart, Verkäuferin, Zimmermädchen oder Toilettenfrau, freundlich waren alle zu uns und Angst vor Überfällen oder ein unsicheres Gefühl hatten wir nie.

Nach unserer Reise habe ich erfahren, dass viele Menschen im Swasiland von weniger als einem Euro am Tag leben müssen und da wird die eigene Sichtweise schon anders.

Gerne ein Beispiel: Ich hatte einfach nicht bedacht, dass am Geldautomaten keine Südafrikanische Rand ausgegeben werden ( mit denen hier überall bezahlt werden kann ) sondern Lilangeni, die Währung Swasilands.
Da diese Währung in anderen Ländern nicht sehr viel Anklang findet, um es einmal höflich auszudrücken, musste ich mein Geld wechseln. Wenn ich jetzt bedenke, dass viele Menschen von weniger als einem Euro am Tag leben und ich mal kurz 200 € hole und diese umtauschen möchte, freue ich mich umso mehr wie hilfsbereit alle waren. Der Supermarkt konnte helfen, die Handyverkäuferin holte aus sämtlichen Verstecken ( Sicherungskasten, Brotdose, Schublade ...) kleine Rand Beträge und der Schnapsladen tauschte die letzten Lilangeni in Rand. Schräge Blicke oder ein Kopfschütteln gab es nicht.

Leider haben wir vom Swasiland nicht sehr viel mehr gesehen. Unsere Unterkunft lag im Royal Jozini Reserve und etwas abgeschieden, ein kleiner Ausflug ins Umland war möglich aber mehr auch nicht.