Die Reisedaten
01.09.2023
- Flug Hannover - London - Johannesburg (O)
02.09.2023 - 04.09.2023
- Hoedspruit Wildlife Estat (B)
04.09.2023 - 06.09.2023
- Tamboti Tented Camp (C)
06.09.2023 - 09.09.2023
- Pretoriuskop Rest Camp (D)
09.09.2023 - 14.09.2023
- Lower Sabie (Lower Sabie Rest Camp) (E)
14.09.2023 - 16.09.2023
- Biyamiti Bushveld Camp (F)
16.09.2023 - 19.09.2023
- Crocodile Bridge Rest Camp (G)
19.09.2023 - 21.09.2023
- Satara Rest Camp (H)
21.09.2023 - 26.09.2023
- Balule Satellite Camp (I)
26.09.2023 - 27.09.2023
- Sable Sleepover Hide (J)
27.09.2023 - 28.09.2023
- Mopani Rest Camp (K)
28.09.2023 - 30.09.2023
- Shingwedzi Rest Camp (L)
30.09.2023 - 03.10.2023
- Punda Maria Rest Camp (M)
03.10.2023 - 04.10.2023
- Shingwedzi Rest Camp (L)
04.10.2023 - 07.10.2023
- Letaba Rest Campp (N)
07.10.2023
- Rückfahrt nach Johannesburg. Flug Johannesburg - London - Hannover (O)
Back to Kruger ist das Motto dieser Reise
Ganz freiwillig ist die Entscheidung nach Jahren mal wieder eine Reise durch den Kruger National Park zu unternehmen nicht und beruht auf die doch extrem angestiegenen Preise in Namibia und Botswana.
Aber ich freue mich bekannte Plätze zu besuchen und bin gespannt, was sich alles verändert hat. Der Kruger Park war immer ein Ort für sensationelle Momente und ein Garant für tolle Fotos. Ob Löwen an einem Giraffen Riß, Leoparden bei der Paarung, kämpfende Hyänen oder der einmalig schöne Malachite Kingfisher, alles gab es in diesem Nationalpark zu bewundern.
Durch die rechtzeitige Planung hatte ich das Glück, all meine favorisierten Unterkünfte buchen zu können. Ob der einfache Sleep over Hide am Sable Dam oder das nur durch einen langen Privatweg erreichbare Byjamiti Camp. Auch das urige Balule satellite camp steht auf meiner Liste und ich freue mich auf die tolle Stimmung beim Licht der Petroleumlampen und den am Zaun langschleichenden Hyänen.
Schön, wieder durch den Kruger Park fahren zu dürfen.
Die Anreise:
Das war ja schon einmal spannend und hatte zum Glück ein gutes Ende.
Es ging los mit einer Verspätung vom Flug Hannover - London. Der Flieger kam leider 20 Minuten zu spät in Hannover an und nach dem Boarding erklärte man uns, dass der Timeslot für den Anflug auf London abgelaufen war und es nun 90 Minuten Dauer würde, bis der nächste Anflug auf London möglich sein. Ich dachte erst ich hatte mich verhört da niemand im Flugzeug aufstöhnte aber dem war leider nicht so.
20 Minuten Verspätung + 90 Minuten Wartezeit, soviel Spielraum hatte ich für London nicht eingeplant und verabschiedete mich vom direkten Weiterflug nach Johannesburg.
Es ist ja nicht so, dass es nur ärgerlich ist länger in London warten zu müssen, nein die Folgekosten sind das Entscheidende. Im schlimmsten Fäll hätte es bedeutet eine Nacht in London bleiben zu müssen, dann am Morgen einen Flug zu bekommen und dadurch in der Nacht in Johannesburg zu landen. Dies würde eine zusätzliche Übernachtung in Johannesburg zu Folge haben. Da sich aktuelle die Mietwagen Firmen sehr anstellen wenn das Fahrzeug nicht zu vereinbarten Zeit abgeholt wird, wäre meine Reservierung verfallen ( 900,00 € futsch ) und die gleiche Buchung hätte zum jetzigen Zeitpunkt 1600,00 € gekostet.
Was mich etwas positiv aufhorchen lies war die Durchsage des Piloten dass es möglich war einen früheren Timeslot zu bekommen, was dann zum Glück auch geschah. Nach "nur" 60 Minuten Wartezeit hoben wir in Hannover ab. Im Kopf rechneten ich gefühlt 1000 mal nach, wie viel Zeit mir zum Umstieg in London noch bleiben würde aber es stand fest, eng wird es auf jeden Fall. Das Einzige was ich machen konnte war meine Sitzreihe etwas weiter nach vorne zu verlegen, damit ich bei Ausstieg nicht zu viel Zeit verliere würde. Dank der freundlichen Stewardessen konnte ich von Reihe 28 in 14 wechseln. Es zeigte sich wieder, dass eine vordere Sitzreihe die bessere Wahl ist.
Die Stewardess bestätigtem mir, dass mein Name auf dem Flug London - Johannesburg nicht gestrichen wurde, was bei 4 anderen Personen der Fall sein und so war ich zumindest guter Dinge. Mehr konnte man auch nicht machen, Glück war nun gefragt und das hatte ich.
Starke Frontwinde verkürzten die Flugzeit und das Entscheidende war, dass wir an Terminal 5 landeten von dem auch der Flug Südafrika startete. Eine erneute Passkontrolle war somit nicht nötig nur der weiter Check des Handgepäcks und die kurze Bahnfahrt von Terminal 5A zu 5C aber das könnte in 35 Minuten zu schaffen sein.
Kurz nach der Landung spurtete ich zur Anzeigetafel um das genau Gate für den nächsten Abflug zu erfahren fand aber meinen Flug leider nicht. Nur eine Maschine sollte um 22:25 Uhr nach Südafrika abheben aber Zielort war Kapstadt. Was ist da nur schief gelaufen ? Ach ja, wir haben doch einen Stunde Zeitversatz in London und für den Abflug um 21:25 stand da auch "mein" Flieger. Jetzt aber schnell zur Kofferkontrolle und da entspannte sich die Situation schlagartig. Eine Stimme rief " Ist hier noch eine Person, die nach Johannesburg möchte ?". Ja, rief ich dem Servicepersonal zu.
Zu meiner Freude zückte er jetzt sein Sprechfunkgerät und kündigte meine etwas verspätete Ankunft am Gate an. Wie schön jetzt wusste ich, dass mein Weiterflug gesichert war. Beim Boarding angekommen war ich sogar nicht der Letzte aber Entspannung zeigte sich erst richtig, als ich meinen Platz im Flugzeug eingenommen hatte.
Abflug !
Durch den Aufstand in Niger und den dadurch gesperrten Luftraum verlängerte sich unsere Flugzeit und wir landetet nicht wie vorgesehen um 08:00 Uhr sondern 10:20 Uhr. Auch hier rechnete ich wieder schnell durch. 10:20 Uhr landen, Koffer abholen ( wenn der es überhaupt geschafft hatte ), Mietwagen entgegen nehmen, dass war sicher nicht vor 12:00 Uhr durch und so kam es dann auch. Europcar wollte mir eine Limousine andrehen obwohl ich extra ein SUV gemietet hatte. Ohne großes Murren konnte ich das Fahrzeug auch wechseln, dies kostete jedoch noch eine Stunde Zeit. Abfahrt Johannesburg um 13:00 Uhr und jetzt noch 500 Kilometer bis zum Ziel. Das war vor Sonnenuntergang nicht zu schaffen und so musste ich die letzten 100 Kilometer im Dunklen fahren. Nicht schön und ich versuche das eigentlich zu vermeiden aber so war es nun einmal.
Gegen 18:45 Uhr erreichte ich Hoedspruit und meine kleine Unterkunft. Schön sieht es hier aus, was ich so erkennen konnte denn durch die staatliche Stromabschaltung war es überall stock finster.
So setzte ich mich auf meine kleine Veranda, trank ein Glas Rotwein und bewunderte Buschbaby, Stachelschwein sowie ein Warzenschwein, welche mich alle wieder in Südafrika begrüßten.
Morgen geht es hoffentlich etwas ruhiger weiter.
Gute Nacht
Hoedspruit:
Die zwei Tage in Hoedspruit waren angenehm. Meine Unterkunft war sauber und alle notwenigen Geschäfte waren in der Nähe. Da es sehr trocken und windig war durfte zwar kein offenes Feuer entzündet werden aber es gab gute Alternativen zur eigenen Grillwurst. Ich besuchte das Restaurant "The Hat&Creek" und war begeistert. Das Steak war köstlich und der Kuchen erste Sahne, wenn ich das so schreiben kann.
Die zwei Tage war schnell vorbei und alle Erledigungen getätigt. Einkauf, Handykarte, tanken und was noch so anfiel. Auch die Abende waren interessant und Stachelschweine besuchten die Terrasse täglich.
Auf ging es nach Tamboti in den Kruger Park.
Tamboti:
Das Zelt war leider noch nicht bezugsfertig aber der freundliche Angestellte liess mich trotzdem meinen Einkauf und das Grillgut in den Kühlschrank packen. Komisch dachte ich mir, der Kühlschrank steht im Zelt obwohl auf der Veranda der üblich Käfig für den Kühlschrank vorhanden war. Na gut, dann gibt es hier wohl keine Affen die alles plündern. Es sollte anders kommen als gedacht.
Meine kurze Ausfahrt in der Umgebung brachte leider keine Highlights vor die Kamera.
Am Abend freute ich mich auf ein kleines Feuer und mein Grillfleisch von der Schlachterei "Fat Franks Butcher". Dort konnte ich vorab aus Deutschland Fleisch bestellen wie Rind, Kudu, Nyala und Wasserbock. Es klappte alles und ich nehme es vorweg, es war sehr sehr lecker.
Geschafft aber glücklich schlief ich ein wurde aber durch störende Geräusche geweckt. Honigdachse durchsuchten die Mülleimer vor den Zelten und schafften es sogar, die schweren Eisendeckel hochzuheben um an den Müll zu kommen, schlaue Tiere.
Etwas Müde wachte ich gegen 05:30 Uhr auf und besorgte mir heisses Wasser aus der doch recht weit entfernten Küche ( das waren sicher 400 Meter ). Mein Zelt Nr.15 hatte keine gute Lage aber das wusste ich beim Check In leider nicht.
Mit frischem Kaffee und voll geladenen Akkus ging es los zur ersten Pirschfahrt und Sorgen, dass ich die 50 Kilometer bis Satara nur gegen die aufgehende Sonne fahren musste brauchte ich nicht haben. Es war stark bewölkt und kein schönes "Foto Wetter".
Die Fahrt führte natürlich gleich Richtung Satara und der dort abgehenden S100, die für gute Katzensichtungen bekannt ist. Ich frage vor Ort auch gleich ein entgegenkommendes Fahrzeug und erhielt den Tipp über einen Geparden ganz in der Nähe. Zu meiner Freude stand auch nur ein Fahrzeug an der beschriebenen Stelle und ohne die Beschreibung des Fahrer hätte ich die Katze nicht gefunden. Das Tier lag auf dem Boden und von Zeit zu Zeit wackelte mal ein Ohr. Ha, verraten und so hatte ich meine erste Katze im Park. Der Gepard macht es sich gemütlich, schaute aber interessiert in den Busch. Nach gut einer Stunde näherte sich ein Steenbock und "mein" Gepard machte sich auf den Weg. Er pirschte sich langsam an und hatte die Antilope fest im Blick. Der kleine Bock näherte sich bis auf wenige Meter an den Geparden und dann .... legte er sich hin und zeigte kein Interesse mehr an seiner Beute. Ach, was war das denn ? Aber gut, so ist es nun einmal und ich machte mich auf den Weg zum Sweni Hide, meinem Frühstücksstopp.
Auf dem Weg passierten ein paar kleine Bachläufe die Straße und ich freute mich über den doch vorhandenen Wasserlauf. Hier hatte ich die letzten Besuche kein Wasser mehr gesehen und so hoffte ich auf Kingfischer und Bienenfresser aber die Tiere waren nicht zu erblicken. Warum auch immer, auf meiner ganzen Reise gab es sehr wenig Vögel. Ein paar Bienenfresser sollte ich noch entdecken können und auch einige Kingfisher ( Malachite und Brown hodded ) aber bei weitem nicht so viele wie früher. Ich glaube das lag an den vielen abgebrannten Gebieten, die ich auf meiner Reise noch durchqueren werde und dem, aus meiner Sicht, sehr ausgetrocknetem Busch.
Am Hide war nicht viel los und die kleine Schlange, von der die anderen beiden Besucher berichtet hatten, habe ich leider verpasst.
Für den Rückweg nutze ich die Hauptstrasse H6 und hier sah ich die ersten großflächig abgebrannten Gebiete. Schrecklich und davon sollte es noch weitaus mehr geben ( Bild Mopani ).
Gegen frühen Nachmittag machte ich mich auf zurück in Richtung Tamboti ( meinem Camp ) und fand noch zwei Löwen etwas tief im Busch. Einer der Beiden schien verletzt und sein Kumpel / Bruder wich nicht von seiner Seite. Ich hoffe, dass verletzte Tier erholt sich und kann bald wieder auf Beutezug gehen.
Am Zelt angekommen bereitete ich meinen Grill vor und ging noch auf einen Sundowner zu meinen Nachbarn zwei Zelte weiter. Wir unterhielten uns gut und das Pärchen Club mich auf einen Besuch in Durban ein. Eventuell kann ich der Einladung auch einmal nachkommen.
Als in zu meinem Zelt kam ahnte ich schon was passiert war. Plastikmüll lag in der Gegen umher und ich sah noch einen Honigdachs aus meinem Zelt kommen. Laut rufend rannte ich zu meinem Zelt und verscheuchte dabei noch drei weitere Dachse, die sich über eine zerrissene Zeltplane Zugang zu meinem Zelt / Kühlschrank verschafft hatten. Die Tier waren so clever und wussten, dass bei mir der Kühlschrank im Zelt stand und somit ein einfaches Ziel war.
Das Zelt sah aus .... Joghurtbecher, Käseverpackung und vor allem mein gerade eingekauftes Fleisch, lagen auf dem Boden der Veranda und im Busch verteilt. Sehr verärgert suchte ich die noch genießbaren Fleischstücke zusammen und packte die Reste in das Gefrierfach. Käse, Bilton, Joghurt ... waren verloren aber das war nicht so schlimm. Ich ärgerte mich eigentlich auch nicht über die Tier sondern über die Campverwaltung, die mich eigentlich nur hätte informieren müssen. Einen Riemen zur Sicherung des Kühlschrank hatte ich im Auto.
So fiel mein Blick in den Busch wo doch tatsächlich ein Honigdachs auf dem Rücken lag, alle viere von sich streckte und laut stöhnte ( sicher weil sein voller Bauch so weh tat 🙂 )
Meine Nacht war aufregend, weil die Honigdachse weiterhin versuchte das Zelt zu stürmen. Ich hatte zwar einen Stuhl von aussen vor die Einbruchstelle gelegt und von innen die Plastikschalen aus dem Kühlschrank und mein Bett aber nur lautes Klopfen gegen die Plane hielt die Tiere ab. Zur 400 Meter entfernte Küche / Toilette konnte ich nun nicht mehr gehen dann hätten sich meine Vorräte weiter dezimiert.
Ich Nachhinein war der Verlust an Grillfleisch nicht so hoch wie vermutet und zum Glück sind die Tiere nicht an meine Kameraausrüstung gegangen.
Der Morgen war jedoch eine Qual. Gegen 04:30 Uhr packte ich mein Auto und fuhr zur Toilette / Küche und erledigte das notwendigste. Pünktlich um 06:30 Uhr fuhr ich aus dem Tor und ich bin mir sicher, zum letzten Mal in Tamboti übernachtet zu haben. Da konnte auch der frisch gerissene Büffel und das Löwenrudel nicht mehr dran ändern. Ich machte gerade mal ein Foto und fuhr, bei erneut sehr bewölktem Himmel, müde in Richtung Pretoriuskop Restcamp, meiner nächsten Bleibe.
Pretoriuskop Restcamp:
Die Anreise zum Pretoriuskop Restcamp erfolgte über die Schotterstraße S140 sowie die S125. Leider war das keine gute Wahl, denn es gab keine Tier zu sehen. Auch der kurze Stopp am nördlichst gelegenem Baobab viel ins Wasser, da die Zufahrt gesperrt war. Schade, hier gab es oft ein paar Löwen vor die Kamera.
Weiter besuchte ich den Transport Dam ( ein großer Stausee ) aber auch hier sah es mau aus. Ein trüber Himmel machte es nicht besser. Zum Glück hielt ein entgegenkommendes Fahrzeug um mir von einem Hyänenbau ganz in der Nähe zu berichten, wo gerade die ganz kleinen zu sehen sein. Toll, auf ging es.
Danke der guten Beschreibung entdeckte ich den Bau und 5 Hyänen. Eine Mutter, 2 Jüngster und 2 sehr kleine Hyänen. (Jungen Hyänen haben noch ein schwarzes Fell und sind, aus meiner Sicht, sehr süß.) Ich hatte Glück und konnte beobachten, wie zwei bei der Mutter nuckelten und unsicher die Gegend erkundeten.
So, schön.
Vom Bau der Hyänen war es nicht weit bis zum Camp und ein täglicher Stopp bei den Kleinen war jetzt fest eingeplant.
Ich fuhr weiter zum meiner Unterkunft und freute mich auf eine warme Dusche und etwas Schlaf in einer festen Hütte.
Der "Bungalow" war einfach aber Küche / Waschräume waren nicht weit entfernt. Bei Check In fragte ich sicherheitshalber auch, ob Honigdachse, Paviane oder Affen das Camp unsicher machen doch dies wurde zum Glück vernein. Was keiner erwähnt hatte war der Umstand von Holländern, die gerne englische Schlagermusik mit voller Lautstärke aus dem Handylautsprecher hörten. Ich überlegte kurz, was schlimmer sei. Diese Nachbarn oder Honigdachse im Zimmer 😉
Ich schlief tief und fest bis der Wecker um 05:30 Uhr klingelte. Auf ging es zur Löwensuchen.
Bei meiner Anreise hatte ich eine kleine Umgehungsstrasse entdeckt, die an einer schönen Felsformation vorbei führte. Ich dachte mir da im Morgenlicht einen Leoparden, dass muss ein Traum sein. Das waren zwei Dinge, wovon eines ( das schöne Morgenlicht ) nicht so oft erfüllt werden sollte, wie ich das sonst vom Kruger Park kenne dazu mehr später.
Ich suchte nun Leoparden auf den Steinen und fand jedoch ein kleines Löwenrudel direkt auf dem Weg davor. Auch nicht schlecht für den Anfang und da kein weiteres Fahrzeug in der Nähe war, freute ich mich sehr über diese exklusive Sichtung. Die Löwen waren etwas schreckhaft gegenüber meinem Auto aber sie tasteten sich langsam heran. Super, ich hatte meinen Spaß.
Die Katzen entschlossen sich auf eine große freie Fläche zu ziehen und jetzt kamen auch schon die ersten Autos. Ich verabschiedete mich und fuhr weiter in Richtung Hyänenbau vom Vortag. Zu meiner Enttäuschung waren die kleinen Racker ausgezogen und das sollte auch so bleiben. Der Transport Dam war mein nächstes Ziel aber bis dahin sollte ich nicht kommen. Einige Fahrzeug bogen in eine neue Verbindungsstrasse ein und ich folgte ein paar hundert Meter, bis ich den ersten Wildhund sah. Die Tiere waren weit entfernt im Busch und viel Autos an der Sichtung, das war nicht so mein Ding. Ich fuhr an allen Fahrzeugen vorbei und beobachtete die Szene aus dem Hintergrund. Die Hunde verschwanden schnell und zu Glück auch die vielen Autos. Nachdem sich der Trubel aufgelöst hatte trotteten mir entspannt 3 Hyänen entgegen. Wie schön diese Tiere zu beobachten und das durfte ich dann auch die nächsten 30 Minuten.
Weiter ging es zum Stausee, auf den ich mich so gefreut hatte aber leider brachte er keine guten Tiersichtungen mit sich und war für die nächsten Tage immer nur kurz meine Anlaufstelle. Einmal keimte Hoffnung auf, als sich ein Malachite Kingfisher zeigte aber dass war es dann auch schon. Eine kleine Pfütze in der Nähe, in der Fischen ums Überleben kämpften, wurde dann auch nicht vom Leoparden ausgeräubert, aber man kann sich ja einiges vorstellen.
Genauso enttäuschend wie der Transport Dam war es auch an einem meiner Lieblingspunkte, dem Lake Panik. Ich war die nächsten drei Tage täglich hier und der Malachit Kingfisher zeigte sich zu meiner Freude auch aber es war oft so dunkel und dabei wehte noch ein kräftiger Wind, da war an Fotos nicht zu denken.
Zu meinem Ärger trat jetzt auch noch ein Holländer mein Fernglas von der Sitzbank und eine Augenmuschel brach in zwei Teil. Er will die Kosten zwar übernehmen aber ärgerlich war es trotzdem. Nutzen konnte ich das Fernglas noch jedoch nicht mit Brille, was ich aber eh ungerne mache.
Die drei Tage im Pretoriuskop Restcamp vergingen schnell und am Abreisetag überraschten mich noch 14 Löwen direkt am Ausgangstor des Camps. Das Pride war, aufgrund der niedrigen Temperaturen, recht agil und umkreiste die Fahrzeuge, bevor es im Busch bzw. Nebel verschwand.
Fazit zum Camp Pretoriuskop.
Bessere Lage als Timboti. Transport Dam und Lake Panik waren keine Highlights aber die guten Löwensichtungen und der erfolglos jagende Leo ( den hatte ich ja ganz vergessen zu erwähnen ) waren ein lohnenswerter Stopp. Ich hatte drei schöne Tage aber das Wetter hätte besser sein können.
Der nächste Stopp, dass Camp Lower Sabi, wartete und hier erhoffte ich mir viel vom Sunset Dam und der hervorragenden Möglichkeite Raubkatzen zu sehen.
Lower Sabi Restcamp:
Ich nehme es mal vorweg. Der Sunset Dam machte seinem Namen leider keine Ehre, da das Wetter weiterhin sehr wechselhaft blieb. Die Temperaturen schwankten von 42 °C auf 17 °C und es war windig. Wenn die Sonne dann schien, war der Himmel von den Buschbränden voll von Rauch und die Sonne verschwand gegen 16:00 Uhr im Dunst. Das war schon frustrierend, obwohl ich viel Katzen bewundern durfte. Da war der Leopard bei Tschokwane, der 30 Minuten neben meinem Auto herlief.
Ein weiterer Leopard mit Buschbock kill im Baum. Die drei Geparden Brüder auf der Verbindungsstrasse S28, die fast jeden Morgen zu sehen waren oder ein neuer Hyänenbau mir Jungtieren, welche einfach zu süß waren. Da ist mir zum Beispiel mein Bohnenkissen aus dem Auto gefallen und die kleinen versuchten sofort es zu erobern. Einfach klasse, wie die Hyänen über die Strasse rannten und dann vorsichtig stoppten als ich das Kissen aufhob. Da hätte fast ein kleines Hyänenbaby im Auto verschwinden können, so süß.
Mein Bungalow selbst in Lower Sabi war wieder einfach und zweckmäßig. Man gewöhnte sich auch langsam an die tägliche Stromabschaltung und den dann anspringenden Generator. Das war später sogar so gut abgestimmt, dass die Stromabschaltung genau in die Pause des WM Rugby Spiel Südafrika gegen Schottland fiel. Es gehr doch 😉
Mein Fazit der Tage in Lower Sabi. Wie immer sehr gute Tiersichtungen von Geparden, Löwen bis Leoparden. Das Wetter hätte besser sein können und die Buschbrände störten. Viele Gebiete waren abgebrannt und man musste schon schauen, welche Strassen betroffen waren. Verbannten Busch wollte ich nicht ständig sehen.
Es gab nur wenige Moment, bei denen das diffuse Licht für schöne Fotos half.
Biyamiti Camp:
Der Wetterbericht sagte Sonne voraus und das Wetter hielt sich an die Vorhersage. Sonnen Auf / Untergänge hatte ich eh schon abgeschrieben aber am Tag sollte es doch bitte schön sein. Auch an dieses Camp hatte ich hohe Anforderungen, denn die zum Camp gehörende 15 Kilometer lange private Straßen ist für gute Sichtungen bekannt und ich wurde noch nie enttäuscht. Zu meiner Freude auch in diesem Jahr nicht aber der Reihe nach 🙂
Die Abreise aus Lower Sabi war schon klasse. Da das Tor in den Park jeden Morgen von einem Mitarbeiter um Punkt 06:00 Uhr geöffnet wurde bildet sich eine kleine Schlange von Fahrzeuge vor dem Tor. Ich hatte "Startplatz" Nummer 6 und das war für mich OK. Ich liebe es zwar morgens als erster kleine Wege zu fahren und Spuren im Sand zu lesen aber da war ich im Kruger Park auch falsch 😉
Das Tor öffnete sich pünktlich und drei von 5 Fahrzeugen vor mir bogen nach links ab, wie schön. Ich wollte heute nicht auf Geparden Suche gehen und den Sabi River entlang fahren, wie die anderen beiden Fahrzeuge vor mir auch. Also 3 Fahrzeuge nach links und drei nach rechts. Und was soll ich sagen, die beiden Autos vor mir stoppten am Sunset Dam circa 300 Meter hinter dem Gate. Da konnten sie ja auch noch nicht wissen, dass Stefan 500 Meter hinter dem Gate drei schöne Löwen Männchen direkte auf der Strasse sehen konnte. Toll, das Wetter wieder nicht gut aber die drei waren klasse. Mein Auto störte sie nicht und ich konnte mich in Position bringen. 15 Minuten hatte ich mit den drei Löwen für mich und dann kamen die ersten Fahrzeuge. Löwen weg > Stefan weg. Aber die Autos blieben noch und so hatte ich die Straße für mich.
Nach circa 10 Kilometern zeigte sich der Leopard mit seiner Beute im Baum. Buschbock gab es zu Frühstück aber leider versteckten sich die beiden hinter Zweigen und ich hätte auch noch gegen die Sonne fotografieren müssen, sehr schade, Eine tolle Sichtung aber so machte ich kein einziges Foto. Weitere 10 Kilometer später kündigte sich der nächste Leopard an. Es standen viel Autos ( die aus der Gegenrichtung kamen ) auf der Brück über den Sabi Fluss und freundliche Safariguides deuteten mir den Leopard noch an. Schade zu weit weg, nichts für mich und meine Reise ging weiter in Richtung Biyamiti mit Tankstopp im größten Camp Skukusa.
An dieser Tankstelle ( Ein Liter Benzin kostetet 09/2023 umgerechnet 1,20 Euro ) konnte ich wegen der Stromabschaltung nie mit der Kreditkarte bezahlen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt aber ich glaube bei Barzahlung gibt es mehr Trinkgeld 😉 Zum Glück gab es den gewünschten Treibstoff und meiner Fahrt zum Biyamiti Camp stand nichts mehr im Weg. Ausser den beiden Chamäleons, die über die Straße wollten. Wie schön, die kleinen Tiere gehen wackelnd über die Straße was gefühlt eine Ewigkeit dauert und sobald sie im Gras sind rennen sie davon. Super 🙂
Man muss nur wirklich aufpassen, dass man die kleinen Tiere nicht überfährt. Teilweise nehmen sie die Farbe des Asphalts an und sind dann fast unsichtbar. Hier hat aber alles geklappt.
Weiter bin ich dann die S23 gefahren. Hier durfte ich schon Wildhunde beobachten und auch Leoparden sowie auf dieser Fahrt. Vor mir Stoppte ein Fahrzeug und in der Gegenrichtung stand schon ein Safari Auto. Der Leo rannte nur so über die Straße und war schnell im dichten Busch verschwunden. Schade, aber Leo Nummer drei heute. Ach nein, sorry. Auf der Hauptstrasse gab es auch noch eine Leopardensichtung. Der Gute lag eigentlich perfekt im Baum und war total gechillt aber nur leider etwas weit weg. Dann war das Leopard Nummer 4.
( Das sieht dann so aus )
Bei der Anreise zum Biyamiti Camp halte ich gerne am Weiher. Bedingt durch die Konstruktion hat man hier die Möglichkeit auf Augenhöhe mit dem Wasserspiegel zu sein. Tollen Fotos von Hippo und Krokodil sind möglich nur leider musste ich feststellen, dass dies nicht mehr so war. Der Weiher war total versandet und nur noch ein kleiner Rinnsal floss die Staumauer hinab. Oh, nein das war so ein toller Ort aber die Zeiten ändern sich, leider.
Die weiter Anfahrt zum Camp, über die hier beginnenden Privatstraße, war unspektakulär.
Das Camp selbst sowie die Bungalows waren mir bekannt, jedoch musste ich mir erst einmal in Erinnerung rufen dass es im ganzen Bungalow ( Schlafzimmer, Wohnraum, Badezimmer ) nicht eine einzige Steckdose gab. Es sind insgesamt nur 2 Steckdosen vorhanden und davon ist eine hinter der Gitterbox des Kühlschranks versteckt. Somit bleibt eine Steckdose für Wasserkocher, Kochfeld, Mikrowelle und das Laden der Akkus. Das ist mager aber zum Glück ist der Kühlschrank mit Strom versorgt, in einer Gitterbox und somit gut gegen die Räuber ( hier sind es Affen und Paviane ) gesichert.
Aufpassen musste man somit nur noch beim Ausräumen des Autos und wer das nicht machte bekam Unterstützung der Meerkatzen, das geht schnell und bedarf keiner Voranmeldung. Service kostenlos.
Wie ich das immer so mache, stellte ich mich noch bei meinen Nachbarn vor und hielt hier ein kleines Pläuschchen mit 4 älteren Damen. Sie berichteten mir von einem Leoparden mit Impala Kill in einem Baum unweit des Camps. Ein guter Tipp den ich gerne annahm und ich war gespannt auf den morgigen Tag. Erst die 15 Kilometer lange Privatstraße entlang und dann zum Leoparden, guter Plan.
Geschlafen habe ich gut in Biyamiti und Löwen sowie Hyänen haben mir ein schönes Gutenachtlied gesungen. Einzig die weiche Matratze machte mir sorgen und auf meine Yoga Übungen musste ich bis jetzt immer verzichten. Entweder passte es nicht so recht in den Zeitplan ( das lag dann aber an mir ) oder ich wollte mich nicht auf den Boden legen da es einfach nicht sauber genug war. Zum Glückt muckte der Rücken am Morgen nur ein wenig und etwas Strecken und Beugen brachte Entspannung, danke.
Zu meiner Verwunderung war ich am Morgen der einzige am Tor und es sollte auch keiner weiter folgen. Sehr angenehm und ich nahm mir richtig Zeit bei der Ausfahrt. Ein kleiner Stopp hier eine Pause dort und den Kaffee gönnte ich mir auch noch am Fluss, halt da war doch etwas. Der Leopard brüllte in nicht allzu weiter Entfernung und er war deutlich zu erkennen. Meine Kaffee stellte ich zurück, fuhr langsam den Fluß entlang und da war er auch schon. Ein schönes Männchen partoulliertte am Ufer entlang. Er gönnte sich einen kleinen Schluck Flusswasser und hüpfte auf meine Uferseite. Toll, nur leider war der Busch so dicht, dass er aus meinem Blickfeld verschwand. Egal, das war klasse.
Am Weiher angekommen versuchte ich erneut die kleinen Vögel zu fotografieren und deren Spiegelbild im Wasser einzufangen aber besonders kooperativ war das Federvieh heute nicht. Auf ging es in einer großen Schleife zum Leo im Baum. Den ungefähren Standort kannte ich und ein freundlicher Parkbesuchter schildert mir wohin ich musste. Nächste Kreuzung rechts und dann 2.2 Kilometer auf der Linken Seite. Seine Beschreibung passte genau und ein paar wartende Autos waren der Hinweis, dass ich genau richtig war. Das tote Impala im Baum war schnell entdeckt und die, auf herabfallende Teile wartenden, Hyänen auch. Nur beim Leo brauchte ich etwas länger, der lag im hohen Gras.
Es dauert nun nur noch eine gute Stunde 🙂 bis die Katze sich auf dem Baum bewegte um etwas vom Impala zu knabbern, Plötzlich tauchte aus dem Nichts ein weiterer Leo im Baum auf und die beiden zofften sich kurz aber heftig. Beide Katzen waren im Sekundenbruchteil auf dem Boden und verzogen sich in entgegengesetzte Richtungen. Wow, das ging schnell und war völlig unerwartet. Wo der zweite Leopard herkam war mir ein Rätsel und ich vermutete, dass es sich um einen Familienstreit handelte. Es war wohl eine klare Ansage an den Nachwuchs dass es Zeit war sich ums eigene Fressen zu kümmern.
Erstaunlich war auch, dass die beiden Katzen ohne mit der Wimper zu zucken direkt an den Hyänen vorbei gingen. So ist der Busch, immer etwas anders.
Circa 3 Kilometer weiter gab es dann ein Löwenpärchen bei der Familienplanung zu beobachten aber die Anzahl der Zuschauer war dann doch nicht mein Ding. Ich drehte noch etwas meine Runde und beschloss gegen Nachmittag noch einmal bei dem Leoparden zu halten. Diesmal konnte ich jedoch keine Katze erkennen und die anderen wartenden Fahrzeuge wohl auch nicht. Alle Autos verzogen sich und ich stand nun noch mit einem freundlichen Franzosen alleine am „Impala Baum“.
Ich sehe den Leo, sage der der Franzose und beschrieb mir die Stelle im Dickicht. Er hatte recht, da lag die Katze in nur 5 Meter Abstand der schlafenden Hyänen und hielt sein Nickerchen. Das hätte ich nicht gedacht aber eventuell wussten die Hyänen, dass ohne den Leo im Baum nichts vom Impala herunterfallen würde. Nach weiteren 30 Minuten zog es die Katze zum Impala und es fielen jetzt auch ein paar Stückchen für die Hyänen ab.
Ein schöner Tag neigte sich dem Ende zu obwohl ich auch heute wieder auf meinen Sundowner verzichten musste. Ohne Sun kein Sundowner 🙁
Am nächsten Morgen bin ich trotz Leoparden und Löwen Sichtungen im Süden, meine „private Straße“ in den Norden gefahren. Zu meinem Erstaunen war ich auch heute der Einzige, der um 06:00 Uhr auf Safari wollte. Toll 🙂
Am Weiher brauchte ich mich nicht lange aufhalten, da ja das Wasser dem Sand weichen musste und Hippo und Krokodil keine Platz mehr haben. Ich suchte somit einfach die Gegen ab und da mir der Bereich und die gestrige Leopardensichtung so gut gefallen hatte, verbrachte ich in dieser Gegend meine Zeit. Ich fuhr die alte Hauptstraße ( H5) entlang, die sicher eine Historische Bedeutung haben muss ( Ich will das mal recherchieren, denn die Straße ist eine Schotterstraße und es sieht mir nach einem Bahndamm daneben aus). OK, es war heiß und plötzlich sah ich einen nassen Sack hinter einer Giraffe liegen. Ich musste zweimal schauen um zu erkennen was das war. Eine gerade auf die Welt gekommene Giraffe.
"Wow, ich war beeindruckt"
Das Tier war so süß und die ersten Momente in seinem Leben beobachten zu dürfen war traumhaft. Das ging los dem Schütteln des Kopf und dem „Wo bin ich, was mache ich hier“ und dann der ersten Kuss der Mutter, die die Fruchtblase ableckte. Drei Stunde verbrachte ich bei dieser Sichtung und die ersten Versuch der kleinen Giraffe aufzustehen und sich auf den Beinen zu halten waren einfach toll anzusehen.
Für den Tag war ich übersättigt mit Eindrücken und da war es nicht schlimm, dass am Abend keine Leopard oder Löwen mehr vor die Kamera wollte.
Ein weiterer sehr positiver Punkt des Tages, weder Affen oder sonst wer hatte meinen Kühlschrank geplündert. Die Türen vom Küchenschrank standen zwar offen aber dort hatte ich keine Lebensmittel gelagert.
Am Abreisetag aus Biyamiti nutzte ich noch einmal die lange Privatstraße in Richtung Norden konnte aber keine weitere Katzen entdecken. Es gab zwar noch eine Hyäne, aber die sah ich zum Glück täglich.
Auf geht's zum Crorcodile Camp.
Crorcodile Camp:
Beim Check In gab es gleich wieder einen Stromausfall, auf den die Angestellten schon gelassen und professionell reagierten. Die Handgriffe bei der Bearbeitung der Unterlagen gelangen auch im Dunklen perfekt und Schlüssel sowie Dokumente lagen schon bereit. Perfekt, nur leider habe ich nicht eins meiner Wunschzelte ( Nr. 7 oder 8) bekommen welche direkt am Zaun lagen und somit abendlich von Hyänen besucht wurden. Mein Zelt Nr.6 lag Zentral, war schon ziemlich abgewohnt und nur die kleine Ablagefläche auf der Veranda war neu und eine gute Hilfe. Buschbabys, auf die ich mich gefreut hatte, statteten dem Zelt leider keinen Besuch ab aber dafür hatte ich 3 Warzenschweine als Untermieter.
Die Drei waren schon bei der Anreise mit mir durch das Tor gefahren und wussten genau, wo sie übernachten wollten. Ich freundete mich mit dem Gedanke an neue Untermieter zu haben. In der Nacht hörte ich dann wieder so ein Bellen wie schon in Byjamiti, welches ich jedoch nicht einordnen konnte aber jetzt wurde mit klar, dass es die Buschböcke waren welche in der Nähe meines Zelt ihre Nachtruhe abhielten. Nicht schlimm wenn man weiss wo die Geräusche herkommen, sonst hörte sich das schon komisch an.
Am Morgen wollte ich so schnell wie möglich die Schotterstrasse in Richtung Lower Sabi erreichen, da hier ja die drei Geparden zu sehen waren aber soweit sollte ich nicht kommen. Gleich hinter der ersten Kreuzung lagen 14 Löwen und warteten auf die Fotografen. Zum Glück war das Tor des Camps schon 10 Minuten vor der eigentlichen Öffnungszeit offen und so war kaum ein Fahrzeug bei den Tieren. Schön, leider etwas weit entfernt für perfekte Bilder doch an der nächsten Kreuzung warteten sogleich die nächsten Löwen. Jetzt direkt an der Straße und es gab sogar noch einwenig Aktion. Ein Löwe hätte gerne etwas gefrühstückt wurde jedoch von einem Elefanten an der Jagd auf einen Büffel gehindert. Schade, der Stärkere gewinnt.
Als nächstes überquerte vor mir eine Schlange die Straße ( ja, es war warm heute ) und das war es dann auch für diesen Tag an guten Sichtungen. Es reichte aber auch.
Am Abenden begrüßte ich wieder meine Warzenschweine und lud sie auf ein Nickerchen unter meiner Terrassen ein, was sie gerne annahmen. Auch die Mücken besuchten mich wieder obwohl die Einladung nicht für sie galt. Da es kein Moskitonetz gab, wie in keiner der gebuchten Unterkünfte, musste ich den kleinen Lüfter anstellen und die Plagegeister so verscheuchen. Mein Problem war nur, dass der Lüfter nach einer Stromabschaltung nicht wieder automatisch startete. Doof aber so war es. Mein Mückenbrutzler fürs Handy hatte zu tun.
Am nächsten Morgen wollte ich aber unbedingt zu den Geparden und nichts konnte mich davon abhalten. 05:50 Uhr war Abfahrt und was soll ich sagen, goldrichtig. Die 3 Brüder begrüßten mich an der Schotterstraße S28 und waren gerade bei ihrem morgendlichen Kontrollgang. Hier noch eine Marke setzten und da noch etwas schnüffeln, nur was war das ? An einem Bau roch es besonders intensiv. Wie ich später erfuhr, war es nicht ein Weibchen welches hier eine Marke hinterlegt hatte, sondern ein weiteres Männchen.
Ich war glücklich über diesen Morgen und auch das Licht hatte endlich einmal mitgespielt. Am Nachmittag fuhr ich dann die südlichste Straße im Park am Crocodile River entlang ( wo auch die Lodge von Peter liegt ) musste aber feststellen, dass es keine gute Entscheidung war. Die Strecke war schon fast langweilig.
Der Abend im Camp war eigentlich wie immer. Die Warzenschweine besuchten mich, die Buschböcke liefen durch den Garten und auch die Mücken fehlten nicht. Leider hatte ich ja nicht Zelt Nummer 7 oder 8 erhalten und musste so auf die Buschbabys verzichten. Bei der nächsten Reisevorbereitung einfach mal das Camp anschreiben Herr Krull, ich gelobe Besserung.
Vor dem nächsten Tag hatte ich Respekt. Es begann die Woche des freien Eintritt für Südafrikaner. Das wird sicher sehr voll werden und meine Gedanken waren bei der sehr langen Schlange am Eingang und dem Verkehrspolizisten, der den Verkehr regeln musste weil zu viele Autos einen Löwen sehen wollten und nicht weiter fuhren.
Aus diesem Grund wählte ich die kaum befahrene Straße H5 ( an der ich ja die ersten Stunden der Giraffe erleben durfte ) und entdeckte auch gleich ein kleines Löwenrudel. 1 stolzes Männchen mit 5 Weibchen. Sie dösten im Flussbett so vor sich hin aber nur so langen, bis ein Elefant kam. Dieser scheuchte ,nur so zum Spaß, die Löwen Damen an eine Uferböschung und das Männchen auf einen großen Felsblock. Da zeigte sich, wer der König der Tiere war.
Nachdem der Elefant zufrieden seines Weges abzog, entdeckte eine Löwin ein Warzenschwein. Langsam schlich sie sich an um Beute zu machen. Leider hatte ein Autofahrer die Situation nicht richtig erkannt und stellte sich zwischen Löwin und Warzenschwein, die kurze Jagd war somit beendet. Die Löwen verteilten sich im Flussbett in der Nähe einer kleinen Brücke. Da ich ja eh Bedenken wegen der hohen Verkehrsdichte im Park hatte und hier nur 5 Fahrzeuge waren, beschloss ich meinen Tag mit den Löwen zu verbringen. Die Damen waren hungrig und meine Position war gut. Motor aus, Kaffee raus und warten. Heute war ein heißer Tag und lange konnten die Löwen es an ihrem Platz nicht aushalten. 3 Damen kamen zu einer kleinen Pfütze und löschten fast vor meinem Auto ihren Durst. Da hatte ich alles richtig gemacht und freute mich über schöne Aufnahmen. Es hätte den Tag sogar noch besser laufen können, wenn nicht Herr Löwe so ungeschickt gewesen wäre. Ein Warzenschwein und 2 Zebras näherten sich, nach gut 4 Stunden Wartezeit, dem Löwenrudel. Die Damen waren begeistert und pirschten sich langsam an. Kurz vor dem Angriff entdeckte auch der König der Tiere das Warzenschwein, stellte sich prachtvoll hin und dachte sich wohl „Schaut her hier bin ich“. Hat geklappt, Warzenschwein und Zebra klatschten kurz in die Hände und verschwanden im Busch. Ich bin ja keine Löwendame aber ich konnte mir denken, was da in den Köpfen der Damen vorging. Alle 6 legten sich jetzt bis zum Sonnenuntergang in den Schatten und so beendete ich den Tag bei einem hungrigen Löwenrudel. Schön war es.
Satara Restcamp:
Auch heute konnte ich frühzeitig aus dem Camp fahren ( das Tor war um 05:45 Uhr schon geöffnet ) und ich machte mich gleich auf über die Geparden Strecke ( S28 ) am Löwen Kill ( Büffel ) vorbei bis zur großen Brücke über den Sabi Fluss. Es gab wenig zu sehen, 2 Autos und keine Tiere. Auch auf der sonst gut frequentierten Brücke standen keine Autos, war etwas passiert ? Covid neu, Putin ??? Schon ein merkwürdiges Gefühl aber zum Glück fuhr ein weiteres Fahrzeug über die Brücke und ich dachte mir „ Es wird Dich schon keiner Vergessen haben zu informieren wenn ein Notfall anlag“ 🙂
Als ich so über die Brücke fuhr entdeckte ich im Augenwinkel doch ein strahlendes Blau ! Ja, der Malachite Kingfisher sagte noch einmal "Good by" zu mir. Hätte der kleine Vogel nicht schon letzte Woche hier sein können ? Aber OK besser Heute als überhaupt nicht.
Für die weitere Fahrt nach Norden wählte ich eine Schotterstraße was keine gute Entscheidung war. Es gab sehr wenig Tiere vor die Kamera und auch mein Kaffee Stopp brachte keine hörenswerten Dinge zum Vorschein. Ich entschloss mich die Fahrt auf der Hauptstraße fortzuführen und konnte auch gleich viele Autos auf der Straße parken sehen. Löwen hatten einen Büffel gerissen, aber es vorgezogen ihre Pause im Schatten zu verbringen.
Ich hielt nicht lange an und setzte meine Fahrt nach Satara fort. Um mein restliches Grillfleisch zu sicher ( Kühlkette uns so 🙂 ) wollte ich gerne frühzeitig mein Zimmer beziehen.
Die Dame am CheckIn zeigte sich jedoch nicht sehr kooperativ und den Schlüssel konnte ich erst nach 14:00 Uhr bekommen. Toll dachte ich, dann halt nicht und fuhr zu meiner Lieblingsstraßen im Park, der S100. Das Fleisch wird es schon schaffen. Tolle Sichtungen gab es jedoch nicht.
Mein Bungalow war schön, ein eigenes Bad ist schon was feines. Strom gab es auch und die Küche konnte ich abschliessen. Der umhertreibende Honigdachs hatte somit keine Chance und auch die Wildkatze ging leer aus. Top 🙂 Ich habe gut geschlafen.
Bedingt durch das große Camp standen auch schon ein paar Fahrzeuge vor der offiziellen Öffnungszeit am Gate. Die Autokette war nicht so lang, eventuell 10 Autos, aber das war OK. Da in der Nacht die Löwen schon gut zu hören waren, hoffte ich auf einen schnellen Erfolg. So war es dann auch. Ein prachtvolles Männchen lag nicht weit entfernt direkt neben der Straße. Ich hielt in einem respektvollem Abstand zum Tier an, holte meinen Fotoapparat hervor und… Da stellte sich eine ältere Dame direkt zwischen Löwen und mich. „Hallo“ sagte ich nur. Die Dame schaute mich an und fragte „ sehen sie den Löwen noch ?“ Löwe und ich verliessen den Schauplatz kopfschüttelnd. Hätte ich nicht schon so viele Löwen gesehen, hätte ich diesen Morgen einen satten Löwen gesehen und ein leeres Auto neben mir.
Auf der S100 war es dann nicht so voll wie gedacht. Wo auch immer die ganzen Autos geblieben sind, ich kann es nicht sagen. Vor mir waren auf jeden Fall zwei Geier in einem abgestorbenen Baum und ich versuchte ein schönes Bild vor dem Sonnenaufgang zu machen. Das ganze dauerte sicher 15 Minuten und es fuhr niemand an mir vorbei. Hatte ich eventuell etwas übersehen ? Leo, Löwe was auch immer ?
Nein, an diesem Tag gab es nicht viel zu sehen. Ein paar Elefanten, Zebras, Kudus ... Da es zum Glück recht heiß war, entschloss ich mich meinen erste Pooltag im Kruger Park einzulegen, eine Premiere.
Der Pool in Satara war nicht besonders groß aber sauber und das kühle Nass erfrischte. Es war angenehm mal nicht auf Pirsch zu gehen und den Tag einfach zu genießen, entspannend.
Am Abend machte ich wieder den Grill an und heute gab es einmal mehr Honigdachs und Wildkatze als uneingeladene Gäste.
Die zwei Tage in Satara gingen schnell vorbei und ich freute mich auf mein kleines Highlight das Balule Camp. 5 Tage ohne Strom und mit der kleinen Pertoliumlampe im Zimmer als einzige Lichtquelle, toll. Leider sollte ich nicht den am schönsten gelegenen Bungalow Nr.6 erhalten aber Nummer 1 war auch OK.
Camp Balule:
Da ich mit 5 Übernachtungen zu den Langzeitgästen zählte, wechselten sich meine Nachbar ständig ab. Zuerst gab es ein Holländisches Pärchen, welches nicht einmal etwas vernünftiges zum Abendbrot dabei hatte. Ich wollte die Beiden auf ein Glas Wein einladen aber auch Glas, Becher, Besteck … hatten sie nicht. Schade, freundlich waren die beiden.
Danach gab es die Kelly Family zu besuch. Wie sich herausstellte waren es circa 10 Australier, die gebürtig aus Südafrika kamen und hier ihren Urlaub verbrachte. Eine komische Gruppe und schon ein „Guten Morgen“ wurde nicht beantwortet. Danach kam Dennis mit seine Familie. Ein Südafrikaner, mit dem ich mich sehr gut verstanden habe. Wir machten Scherze über Gott und die Welt und später saßen wir beide auf der Treppenstufe, tanken ein Bier und seine Familie war beim Essen. Ein sehr schöner Abend, danke.
Meine morgendlichen Ausfahrten begannen eigentlich immer gleich. Eine Angestellte vom Camp öffnete mir das Tor und hielt gleich ihr Handy mit Ladekabel in die Luft. „Kannst Du das heute auf Deiner Fahr laden ?“ Gerne machte ich das und lieferte ihr später ein voll aufgeladenes Telefon. Schön, wenn man so einfach eine Freude machen kann.
Meine Pirschfahrten waren immer sehr gut. Ob es die 6 Honigdachse am Morgen waren oder die 3 Lowinen auf der S100, die einen Büffel fest im Blick hatten. Eine erfolgreich Jagd kam leider nicht zustande aber spannend war es schon. Auch die beiden älteren Löwen oder die drei Junggesellen mit ihrem Gnu kill waren die Höhepunkte meiner Reise, Balule zeigte sich wie erhofft. Vergessen hätte ich fast die Hyänen, welche täglich auf der Straße lagen wenn ich zurück zum Camp fuhr.
Der schönste Tag war jedoch der mit dem kleinen Löwenrudel, welches auf der S147 lag und immer auf der Suche nach Beute war. Die 3 Frauen mit Ihrem Kerl wanderten immer so 50 bis 100 Meter weiter um einen besseren Blick auf die Umgebung zu haben, konnten jedoch keine Beute finden. Die Zebras oder Impalas in der Nähe befanden sich leider immer auf der gegenüberliegenden Fluß Seite und waren somit nicht erreichbar.
An diesem Tag gab es dann noch einen weiteren Höhepunkt. Ich wollte gerade noch einmal zu den Löwen fahren um zu schauen, ob nicht doch etwas auf ihrem Speiseplan stand, da sah ich ein paar Fahrzeuge auf einer Brücke stehen. Nach kurzer Zeit entdeckte ich den Leoparden, welcher sich ein paar Wasserböcke in der Nähe ansah. Da die Wasserböcke jedoch etwas zu groß für ihn waren hielt er sich zurück und beobachtet die Lage aus sicherer Entfernung. Etwas unachtsam wurde das Tier jedoch, als einige Impalas zu den Wasserböcken kamen und sofort wurde er entdeckt. Die Wasserböcke scheuchten ihn auf und der Leopard spurtete direkt auf mich zu. Oh, das war spannend und auf einmal war die Katze verschwunden. Nach kurzer Suche stellte sich heraus, dass das Tier ortskundig war. Unter der Straße ging ein Entwässerungsroh entlang, das zur Fluch genutzt wurde. Clever und weg war er.
Da jedoch meine Löwen in der Nähe lagen und der Bereich dort sehr nach einem Leoparden Gebiet aussah wusste ich ja wohin ich musste. Goldrichtig meine Entscheidung, der Leopard begrüßte mich auf dem Weg. Die Raubkatze wurde hier erneut von Wasserböcken verscheucht und sprang direkt vor mein Auto. Nur eine Vollbremsung konnte den Zusammenstoß verhindern. Das Tier kümmerte sich jedoch nicht um die Situation und ging einfach seiner Wege. Wie schön, ich durfte die Leoprdin eine ganze Zeit neben meinem Auto bewundern.
Die Dame wechselte danach auf die andere Seite des nahe gelegenen Flusslauf und verschwand später auf einer großen Grasfläche aus meinem Sichtfeld.
Ich hatte jetzt noch gute 30 Minuten Zeit für meine 4 Löwen und musste dann zurück ins Camp. Was für ein Tag, der sich aber leider nicht wiederholen sollte. Das Wetter wurde erneut ungemütlich und das jetzt, wo meine gebuchten Unterkünfte doch nur Aussichtsplattformen waren. Was für ein Mist aber ich konnte es nicht ändern.
Sable Hide:
Das sollte eine Pleite werden...
Es ging schon damit los, dass das komplette Gebiet von Letaba bis Phalaborwa, das sind circa 50 Kilometer, verbrannt war. Nichts mit "schön am Wasserloch stehen und warten, dass die Löwen kommen". Die Landschaft bestand nur aus abgebranntem schwarzem Busch und Tiere waren natürlich auch nicht zu sehen. Was für eine Pleite. De es ziemlich langweilig und enttäuschend war fuhr ich gleich bis zum Eingangstor des Kruger Parks weiter um mir den Schlüssel für den 10 Kilometer entfernten Sable Hide zu holen, aber da hatte ich nicht mit der "freundlichen" Angestellten hinter dem Tresen gerechnet.
Es ist 14:00 Uhr und der CheckIn beginnt um 17:30 Uhr, und nicht jetzt. Kam da über den Tresen gerufen.
Aber ich kann doch schon den Schlüssel holen und … NEIN. Na super, dann würde ich um 17:30 Uhr den Schlüssel holen und den vermeintlichen Sonnenuntergang mit Leoparden am Hide verpassen. So ein Quatsch aber es liess sich nicht ändern, die Dame war nicht an einer kundenfreundlichen Lösung interessiert. Ich fuhr enttäuscht wieder weg und schaute mir 3 Stunden verbranntes Gebiet an, bevor ich um 17:00 Uhr !!! ( Wow, 30 Minuten früher ) den Schlüssel abholte.
Möchten Sie auch Bettzeug und eine Grillroste ?
Ja gern
Ach das müssen wir erst noch raussuchen.Reine Schikane und ich werde sicher nicht erneut diesen Hide buchen, denn auch die Rückgabe der Sachen musste zwischen 06:00 Uhr und 07:00 Uhr erfolgen. Somit keinen Sonnenaufgang bzw. keine Leopardensuche zum Sonnenaufgang am Hide, weshalb ich den Platz überhaupt gebucht hatte.
Die Nacht verlief genauso enttäuschend wie die Prozedur mit der Dame am Eingangstor. Es war windig, kalt und ungemütlich und bei diesem Wetter konnte man auch keine Tiergeräusche hören aber es waren auch keine Tier da, die Geräusche hätte machen können. Das einzig positive an dem ganze war, dass es am Abend zum Grillen und am Morgen zum Einpacken nicht regnete. So ein schlechter Tag, die Stimmung war am Boden. Aber zu diesem Zeitpunkt wusste ich auch noch nicht, dass nur wenig Besserung in Aussicht stand.
Am Abreisetag brachte zumindest eine junge Leopardin, die gerade ein Impala erlegt und dies im Baum abgelegt hatte, etwas Freude. Es nieselte leicht und die Katze wollte nicht so recht zurück zu ihrer Beute, da es dort oben im Baum windig und kalt war. Nur der kurzzeitige Besuch einer Hyäne zwang sie auf den Baum zu klettern aber das auch nur für wenige Minuten. Ich machte eine paar Bilder und fuhr nach gut 2 Stunden weiter, da ich ja meinen nächsten Übernachtungsausguck (Hide) beziehen wollte.
Shipandani Hide:
Das Wetter wurde nicht wirklich besser ( eigentlich wurde es viel schlechter ) und die Dame an der Rezeption hatte schon etwas Mitleid mit mir. Ich fragte ob ich nicht auch ein Zimmer buchen könnte und sie nickte, wollte jedoch wissen ob ich mir das wirklich richtig überlegt hatte. OK, nein ich bleibe standhaft und nehme den Hide. Die Schlüsselübergabe erfolgte ( hier geht das auch schon viel früher als um 17:30 Uhr ) und Bettzeug sowie Grillausstattung sollten um 18:00 Uhr geliefert werden. Was für ein Service dachte ich mir. Da noch 4 Stunden Zeit waren erkundete ich die Gegend. Was heisst hier erkundetet ich die Gegend. Es fing an, aus wie aus Eimer zu regnen, der Wind wurde heftiger und der Himmel färbte sich schwarz. Ich entschloss mich einmal zum Hide zu fahren und mir die ganze Sache genauer anzusehen. Ja, es war wie gedacht. Alles naß und auch das Dach des Aussichtspunkt hielt nicht dicht. Ich war wirklich enttäuscht aber entschloss mich die Sache abzusagen und, wenn noch verfügbar, ein Zimmer zu buchen.
Die Dame an der Rezeption wusste schon was ich wollte und schaute gleich im System nach. Alle Zimmer waren jetzt ausgebucht aber zum Glück konnte die Angestellte noch etwas ermöglichen. Etwas teurer als vor 4 Stunden aber das war egal. Ich bezog meinen Bungalow für 4 Personen, nutze meine eigene warme Dusche und beschloss auch gleich mein Abendbrot im Restaurant einzunehmen ( meine Nachbarn grillten tapfer im Regen) Die Angestellten waren am Mittag schon so gut gelaunt, obwohl das Wetter wirklich schlecht war, und da meine Stimmung auf dem Tiefpunkt lag konnte ich etwas Aufmunterung gut gebrauchen. Das Team hatte zwar gewechselt aber das Essen war gut und die anderen Angestellten sehr freundlich.
( Na, wie tief ist die Pfütze wohl ? )
Shingwedzi Restcamp:
Am nächsten Tag ging es weiter nach Shingwedzi. Ein Camp, welches vor der Großen Flut im Jahr 2013 mit zu den schönsten im Park gehörte aber danach eher trostlos wirkte. Ich wollte es mir ansehen und hatte 2 Nächte gebucht. Man weiss ja nie. Der Bungalow war zweckmäßig eingerichtet, hatte zu meiner Freude aber ein eigenes Waschbecken, Kühlschrank und eine sichere Tür. Ich brauchte somit keine Angst vor Honigdachs, Affen oder Pavianen haben.
Entspannung pur würde ich sagen.
Da noch Zeit war entschloss ich mich eine kleine Runde in der Umgebung zu drehen und warum auch immer nutzte ich die richtigen Wege. Ein paar Autos standen an der Seite und zu meiner Freude hatten viele Löwen ( es waren wohl 17 ) in den Morgenstunden direkt an der Straße einen Büffel gerissen. 100% Treffer, na gut nur 90% da das Wetter immer noch trübe war aber das sollte mein Platz für die nächsten 2 Tage werden. Die Löwen machten sich über den Büffel her und man glaubt es kaum, wie schnell das alles geht. Hyänen sowie Schakale waren nicht in der Nähe, bei 17 Löwen auch verständlich, und sogar die Geier machten sich schnell vom Acker und was soll ich sagen. Der Büffel war ruckzuck verspeist. Nichts mit "die nächsten zwei Tage hier verbringen". Da wäre ich der Einzige gewesen. Gegen 17:30 Uhr war der Büffel verputzt und die Löwen satt und zufrieden. Ich musste mir wohl was anderes für den nächsten Tag suchen.
Das war schwer. Die Gegend war wie ausgestorben und meine Befürchtungen, dass es nach der Flut vor 10 Jahren nicht viel besser aussah, bestätigte sich. Die tollen alten Bäume am Fluss und die damit verbundenen kleinen Aussichtsplätze hatten ihren Charme verloren. Wie schade und ich glaube auch nicht, dass es jemals so schön wird wie früher. Zu meinem Entsetzten wurde ich jetzt auch noch Augenzeuge, wie Parkmitarbeiter Feuer legten um
a) Brandschleusen zu legen
oder
b) neue Gebiete für ein besseres Wachstum abzufackeln
Was auch immer, meine Laue fiel von Tag zu Tag. Man fährt viel Kilometer durch abgebrannte Gebiete und dichter Smog verdunkelt den Himmel, jetzt scheint endlich mal die Sonne und dann das.
Kruger Park, was wird aus Dir ? Am Abend traf ich noch Dicky einen älteren Südafrikaner, der in Mosambik lebt und wir verabredeten uns auf ein Bier. Er hatte Tage zuvor das Löwenrudel gesehen, wie es einen Büffel verspeiste und dabei von Krokodilen gestört wurde. Er wollte mir die Fotos zeigen und ich willigte gerne ein. Die Bilder waren schön und nebenbei erzählte er mir, dass es in Richtung Norden kaum noch Löwen geben würde. Was für eine Hiobsbotschaft, warum wollte ich wissen. Die Löwen werden alle durch vergiftete Büffel getötet um an ihre Knochen zu kommen. Aus diesen würde dann Medizin hergestellt.
Ich war zutiefst, was soll ich sagen, verzweifelt, enttäuscht, schockiert. Meine Stimmung viel von eh schon schlecht auf unter Null. So hatte ich mir mein „Kruger, Back to the Roots“ nicht vorgestellt und ich habe auch lange überlegt, ob ich dass hier so direkt schreiben soll. Aber ja, es ist so. Meine Anschuldigungen gehen in Richtung Asien. Ob das richtig ist kann ich nicht sagen. Bitte, Bitte lasst diesen Mist. Warum nimmt man Knochen von vergifteten Tier als Medizin ? Ich verstehe es einfach nicht und mehr kann ich dazu nicht schreiben. Ich bin verzweifelt und tiefst traurig.
Der nächste Tag in Shingwetzi war ruhig. Die sonst so schöne S56 wurde wie immer von ein paar Elefanten blockiert aber auch hier fand ich keine Bienenfresser und Co. Meinen Abend verbrachte ich dann in der Umgebung des Camps aber ohne dem schönem Licht oder weiteren Highlights. Am Morgen ging es dann in die Löwen frei Zone und ich hoffte inständig, doch noch ein paar zu finden. Aber wie ihr richtig vermutet wurde dadraus nichts.
Punda Maria:
Meine kleinen, mir noch bekannten, schönen Strecken wie z.B. die Route um das Camp ( S99 ) oder ein kleines natürliches Wasserloch waren immer noch schön und wurden von Zebras, Impalas und Elefanten besucht. Auffällig war nur, dass die künstlichen Wasserlöcher fast alle ausser Betrieb waren. Es gab ein paar wenige, die noch Wasser führten aber viele waren es nicht. Warum, sollte ich später erfahren.
Beim Check In in Punda Maria wurde ich freundliche Empfangen und auf Nachfrage konnte ich sogar alle meine 4 Nächte im Zelt verbringen. Super dachte ich mir, da brauchst Du nicht umziehen und hast 4 Tage ein eigenes Bad und eine warme Dusche.
Am Morgen ginge es früh los in Richtung Crooks Corner. Der Punkt, an dem Südafrika, Mosambik und Zimbabwe eine gemeinsame Grenze haben. Früher eine grüne Oase mit vielen Krokodilen und einer bunten Vogelwelt. Das war seit der letzten Flut leider nicht mehr so aber es sollte sich etwas erholt haben. Sollte…. Es sah aus wie nach einer Sturmflut. Kaputte Bäume, viel Sand und das Wetter mit dunklen Wolken und reichlich Wind spielte auch nicht mit.
Dabei ging alles so gut los. Sonnenaufgang um 06:00 Uhr und es war warm der Tag sollte schön werden, jedoch um 09:00 Uhr nur noch Wolken, Wind und niedrige Temperaturen. Ich glaube nicht, dass es mir bei perfektem Wetter besser am Dreiländereck gefallen hätte aber so wie es war, wäre ich am liebsten wieder ins Bett gegangen. Leider war das für mich keine Alternative, da die Matratzen so weich waren dass der Rücken anzeigte "bitte keine weitere Nacht in diesem Bett". OK, Warnung verstanden.
Zurück an der Rezeption versuchte ich meine 3 Übernachtungen umzubuchen aber es waren Ferien in Südafrika und der Park somit komplett ausgebucht. Ich konnte zumindest eine Nacht in Punda Maria verkürzen und wieder nach Shingwedzi umziehen. Für die nächsten zwei Tage musste ich dann halt auf dem Fussboden schlafen aber man konnte es nicht ändern. Eventuell hatten die Löwen ja was neues gerissen, ich buchte um.
Am folgenden Tag entdeckte ich etwas Blau am Himmel und meine Hoffnung auf ein paar schönen Tage vor der Abreise stieg. Gut, es war nur eine Hoffnung und um 10:00 Uhr hatte ich ein paar Regentropfen auf meiner Windschutzscheibe und der Himmel war trübe.
Da ich gerne Löwen sehen wollte führte mich mein Weg die 70 Kilometer zurück nach Shingwedzi. Eventuell hatte ich ja Glück und die Tiersichtungen waren trotz schlechtem Wetter / Stimmung weiterhin gut. Und so sollte es auch wieder sein. Nachdem ich mir ein Omelett im Restaurant gegönnt hatte frage ich eine Besucherin zum Spaß, wo wir jetzt Löwen finden. „ Fahr einfach zur Hauptstraße und dann links. Nach einem Kilometer versuchen gerade Löwen einen Büffel zu reissen“, nicht wirklich :-0
Ab ins Auto und los. Der Kill war erfolgreich aber leider gerade beendet als ich ankam. Zwei Löwen Damen hatten wirklich einen großen Büffel gerissen und zu meiner Freude kamen jetzt 5 Löwenkinder zum Festessen. Wie schön und der dichte Busch sowie die vielen Wolken am Himmel waren jetzt zweitrangig.
Dadrüber, dass einige Leute Ihren Motor nicht abstellen wenn Sie an ein Sichtung stehen, musste ich mich ja schon gewöhnen aber hier wurde es noch „besser“. Ich hielt mit meinem kleine Toyota am Straßenrand und fuhr nicht in das Gras am Fahrbahnrand. Ein Fehler wie sich rausstellte. Es gab doch wirklich Fahrer, die zwischen meinem Auto und den Löwen durchfuhren. Teilweise machten sie kurz die Schreibe runter, entschuldigten sich, und fuhren direkt in mein Sichtfeld. Ich konnte es kaum glauben aber da es nicht nur ein Fahrzeug war, ist es wohl schon fast normal. Was soll ich schreiben, ich war fassungslos. Da fuhren diese Leute quer durch den Busch um mit dem Handy ein Foto von einem 30 Meter entfernten Löwen zu machen. Sind die Handykameras mittlerweile so gut, dass es einen Unterschied macht ob ich ein Bild von einem hinter dem Busch liegendem Löwen aus 30 oder 35 Meter Entfernung mache. Wenn ja, verkaufe ich meine Ausrüstung und steige um.
Auf der langen Rückfahrt nach Punda Maria konnte ich dann noch einen Löwen entdecken. Leider noch weit entfernt vom Camp aber immerhin.
Das Wasserloch an meinem Camp, an dem jeden Abend der Leopard zum trinken kommt, war unbeschreiblich. Die direkt an dem Ausguck liegenden Toiletten hatte wohl einen Defekt und das Spülwasser lief über den Campingplatz und es roch extrem nach Klostein. Wie Camper hier Ihren Urlaub verbringen können war mir ein Rätsel. Ich habe nicht mal mehr auf den Leoparden gewartet. Wie tief kann meine Stimmung noch sinken ?
Das die Meerkatzen mir jetzt noch meine letzten Nüssen aus dem Auto klauten, störte mich eigentlich kaum noch nur der starke Wind, welcher die Zeltplane immer lautstark Flatter ließ, war doof. Wie ich dann jedoch feststellen durfte war es nicht immer der Wind, der die Plane bewegte sondern zwei Buschbabys machten sich einen Spaß über das Zeltdach zu springen. Was für eine Nacht und ich freute mich auf den Zimmerwechsel zurück nach Shingwedzi.
Shingwedzi die Zweite:
Am nächsten Morgen ging es pünktlich um 05:30 Uhr los. Das Tor war schon offen und es gab keine Wolken am Himmel !
Wenn das Wetter jetzt zumindest noch die letzten 4 Tage mitspielen würde, könnte es ja noch ein tröstlicher Abschluss werden. Die Hoffnung stirb zuletzt.
Ich fuhr schon 20 Minuten die Hauptstraße entlang, da bretterte mir mit circa 70 Sachen ein LKW entgegen. Wo auch immer der herkam, ich kann es nicht sagen. Es war ja eigentlich in den nächsten 80 Kilometern kein Camp oder ähnliches erreichbar. Meine im Morgenlicht über die Straße wandernden Löwen, Leoparden oder Hyänen konnte ich mir abschminken. Wenn jemand so schnell über die Hauptstraße rast, hatte er die Tiere wenn überhaupt nur auf der Motorhaube.
Ich war froh, dass ich in Richtung Süden und somit Richtung Flughafen fuhr. Es ist hart aber es war so.
Zu meiner Freude gab es einen großen Bungalow mit eigenem Bad und einer Küche. Das Spiel mit den Affen kannte ich schon und es wurde langsam anstrengend. Ihr müsst Euch das so vorstellen.
Auto öffnen, ein paar Sachen nehmen, Auto schliessen, Sachen zum Bungalow tragen, Bungalow öffnen, Sachen in den Bungalow legen, Bungalow schliessen, zum Auto gehen, Auto öffnen, Sachen nehmen, Auto schliessen, …. Wenn man das 5x gemacht hat, weiss man wie es geht.
Die Affen in Shingwedzi waren noch nicht so abgebrüht wie die in Punda Maria. Dort musste ich Steine werfen und einen lange Stock zur Hilfe nehmen. Das Affenmännchen machte Angriffsdrohungen und da darf man sich nicht einschüchtern lassen. Wer einen Rückzieher macht, verliert.
Leider waren die Löwen noch nicht wieder bei ihrem Büffel und auch Hyänen oder Schakale waren nicht zu sehen. Ich hatte zwar in der Nacht Hyänen gehört aber noch keine einzige gesehen, komisch.
Am Abend unterhielt ich mich noch mit meinen Nachbarn. Diese hatten eigentlich Zelt 6 in Punda Maria gebucht wollten dort jedoch auch nicht bleiben. Die Zeltplane war zerrissen und nach oben völlig offen und so ein Eingangstor für alle Buschbewohner vom Pavian bis Buschbaby. Jetzt mussten/konnten sie 3 Nächte in Shingwedzi bleiben.
Letaba Restcamp:
Früh am Morgen ist das beladen des Autos nicht so umständlich, da die Affen um 05:00 Uhr noch schlafen.
Mein Plan für die Fahrt nach Letaba ( meiner letzten Station ) war eine 70 Kilometer lange Schotterpiste zu nutzen aber vorab noch einen Blick auf den toten Büffel zu werfen. Zum Büffel bin ich nicht gekommen. Es standen gefühlt alle Gäste des Camps mit ihren Fahrzeugen vor dem Kill auf der Straße. Die Löwenfamilie war zurück und richtete ein Verkehrschaos an.
( Hier nur die hinteren Fahrzeuge )
Ich drehte um fuhr alleine meine Schotterstraße. Es gab ein paar kleine Loops am Fluß und bei einem entdeckte ich ein riesiges Krokodil, welches gerade seinen Nachbarn verspeiste. So ein großes Krokodil, Wahnsinn. Leider war die Szene etwas weit entfernt für gute Fotos aber ein paar „Beweisbilder“ gibt es trotzdem.
Sonst gab es nichts Aufregendes eher das Gegenteil. Die Strecke von Mopani bis Letaba war auf gut 20 Kilometern völlig abgebrannt. Ich mochte das schon nicht mehr sehen, geschweige denn riechen aber es lies sich nicht vermeiden. Da mein Zelt um 13:00 Uhr noch nicht fertig war fuhr ich den kleinen Loop entlang, auf dem beim Hinweg 3 Löwen lagen. Die Gegend gefiel mir und da wird sicher in den nächsten drei Tagen was zu entdecken sein. Und richtig, an diesem Abende lagen schon zwei Löwen im dichten Busch und somit hatte ich auch mein Ziel für den nächsten Morgen.
Das Zelt in Letaba war ok. Nichts tolles aber sauberen und neuer als das in Corcodile Bridge. Zu den Waschräumen und der Küche war es jedoch wieder recht weit und man musste durch einen kleine „Wald“ gehen. Wald nicht wirklich, da auch hier alles irgendwie vertrocknet und abgestorben aussah. Im Zelt selbst war sogar ein Hinweis auf Affen, welche Nahrungsmittel klauen. Das kannte ich ja schon aber hier gehen die Tiere wohl nicht in die Zelte. Meinen Kühlschrank sicherte ich vorsichtshalber trotzdem.
Am Abend zeigten mir meine freundlichen südafrikanischen Nachbarn noch einen trockenen Baumstamm in den es viel Skorpione gab und dann war auch Feierabend. Ich war müden und erschöpft.
Die letzten Tage in Letaba hielt ich mich oft in der Nähe des Engelhard Dam auf. Hier war es grün, es gab schöne Stellen zum verweilen und ich konnte sogar noch einen Leoparden entdecken.
Da sich das Wetter langsam besserte und die Tiersichtungen gut waren, hellte sich meine Stimmung auf. Ich freute mich trotzdem auf meine Rückreise, was wirklich ungewöhnlich war, und dadran konnte auch meine Leopardin an der S147 und die Löwin am Straßenrand nichts ändern. Beide waren sicher gekommen um mir meine Entscheidung, eine erneut längere Pause für den Kruger Park einzulegen, auszureden.
Aber das klappt leider nicht meine Damen!
Rückfahrt:
Ich plante viel Zeit für die anstehenden 600 Kilometer bis Johannesburg ein und das war wirklich gut so.
Die ersten 300 Kilometer bis Dullstroom waren übersät mit Schlaglöchern. Man kann sich das kaum vorstellen aber einige Löcher waren so tief, da hätte fast mein Toyota reingepasst. Gut, das ist jetzt übertrieben aber Reifen oder Achse wären bei einem "Kontakt" sicher kaputt gewesen. Die Schwierigkeit lag aber nicht dadran die Löcher zu erkennen ( da hätte ich nur langsam fahren müssen ) sondern am Verkehr.
Zum einen wurde ich oft überholt und konnte somit nicht ausweichen wenn ein Schlagloch vor mir auftauchte. Hatte das Fahrzeug, welches mich gerade überholte, dass Schlagloch auf seiner Fahrspur, musste es zwangsläufig dort reinfahren. Bei einer einspurigen Fahrspur nicht anders möglich.
Auch entgegenkommende Fahrzeuge wechselten oft unvermittelt die Spur was nicht viel besser war. Einfach nur anstrengend und eine Pause in Dullstroom war wirklich notwendig.
Die letzten 300 Kilometer waren Autobahn. Dichter Rauch begleitete mich auf der ganzen Strecke und ich sah Felder, Seitenstreifen oder Müllberge brennen. So wird es nicht weitergehen können, die Luft war teilweise nicht zum Atmen. Da störten nicht nur die auf der Autobahn wendende Autos, auf der Überholspur anhaltende Fahrzeuge, Fussgänger oder verloren Ladung.
Ich war froh heile und pünktlich am Airport angekommen zu sein.
Fazit:
Eigentlich möchte ich kein Fazit geben da es diesmal nicht positiv sein wird und mich immer wieder an Punkte erinnert, die ich lieber vergessen würde.
Da sind zum einen die großen verbrannten Flächen im Park, die eine traurige Ansicht bieten. Ich glaube auch nicht, dass sich der Zustand in den nächsten Jahren ändern wird.
Meine 5 jährige "Kruger Auszeit" brachte keine Verbesserung und der Busch ist so trocken, da glaube ich nicht an Wunder.
Weiter verstehe ich nicht, dass die Parkverwaltung 70% der künstlichen Wasserlöcher schliessen will. Wenn ich Tier durch einen Zaun an ihren Wanderrouten hindere, muss ich auch für deren Versorgung sorgen.
Der für mich traurigste Punkt ist jedoch die Wilderei. An Nashörner ohne Horn möchte ich mich nicht gewöhnen tragischer ist jedoch die systematische Vergiftung von Löwen und Geiern, die mich wirklich sprachlos macht. Schafft es Südafrika bzw. die Verwaltung des Parks nicht die lokale Bevölkerung mit an der Erhaltung des Parks zu beteiligen, sehe ich schlechten Zeiten für den Kruger Park und die Zukunft der Region.
Ich hoffe sehr, ich irre mich.
Aus der Ferne werde ich die Entwicklung des Parks weiter im Auge behalten von einem erneuten Besuch nehme ich erst einmal Abstand.
Gruß Stefan