BLOG 2024 (Namibia/Botswana, auf der Suche nach dem Aardvark)

September 2024

Die Reisedaten 

28.08.2024

  • Flug nach Windhuk über Zürich und Johannesburg

29.08.2024

  • Fahrt zur Monteiro Campsite

30.08.2024 bis 02.09.24

03.09.2024

  • Swakopmund

04.09.2024

  • Fahrt über die Skelettküste in die Palmwag Region

09.02024

Palmwag

09.2024

  • Etosha Nationalpark

09.2024

  • Suche nach dem Aardvark in der Nase-Naye Area

09.2024

  • Vorräte auffüllen in Maun

09.2024

  • Khwai

10.2024

  • Nxai Pan

10.2024

  • Botten River

10.2024

  • Rückfahrt nach Windhuk

10.2024

  • Rückflug über Johannesburg und Frankfurt nach Hannover

2024

Die Vorbereitungen

Nach meiner letzten Auszeit in Südafrika wollte ich dieses Jahr gerne wieder etwas mehr "Abenteuer" und hatte beschlossen, nach Namibia und Botswana zu reisen. Die Suche nach einem Mietwagen, der für schweres Gelände  geeignet ist, verlief kompliziert und ich entschied mich, auch nach den durchweg gemischten Erfahrungen aus dem Jahr 2020, wieder für einen Land Rover Defender.

Da passte es gut, dass Volker von Magic Vibes einen Defender 130 aus dem Jahr 2013 im Besitz hatte, und diesen zum Camper ausbauen wollte. Mein Interesse war geweckt und da ich mir ja selbst einen Defender gekauft hatte, kannte ich mich etwas mit den Fahrzeugen aus.

Volker stattete sein Fahrzeug noch mit Canopy, Dachzelt und zwei Kühlschränken aus und ich freute mich auf die Reise. Da es jedoch die erste Reise für Kermit ( ein Defender muss einen Namen haben ) durch unwegsames Gelände und über Schotterstraßen werden würde, war mir bewusst, dass es zu Problemen kommen kann aber dass ich so oft auf der Strecke bleibe, war mir hier noch nicht bewusst, aber lest weiter.

 

Viel Spaß

 

28.08.2024

Abflug nach Namibia.

Die etwas umständliche Anreise über Zürich und Johannesburg nach Windhuk habe ich gerne in Kauf genommen, da Discovery Airlines heute in den Warnstreik getreten ist. Da war ich bei Swiss und Air Baltic auf der sicheren Seite. Glück gehabt
Zu meiner positiven Überraschung war der Flieger von Air Baltic sehr bequem und modern. Da kann ich eine Empfehlung aussprechen.
Gut, wegen einer kleinen Verspätung wurde es beim Umstieg in Zürich noch einmal eng, aber letztendlich habe ich den Flieger erreicht.

Die Comfort Class ( diese buche ich aufgrund der Mitnahme von 2x23 Kg Aufgabegepäck ) bei Swiss war angenehm, nur die Stewardess war neu und hatte wohl ihren ersten Arbeitstag. Es holperte bei der Essensausgabe und wie die Sitze zu verstellen waren, konnte mir die Gute auch nicht sagen. Irgendwie habe ich es dann geschafft, aber mit dem Problem war ich nicht der Einzige. Als die Chef Stewardess dann mit vollem Einsatz die Sitze meiner Nachbarn verstellt, sah ich sehr interessiert zu. Es war Schwerstarbeit:-)

Alles Gut. Der Flug verlief ruhig, dass Essen war lecker und es gab vernünftiges Besteck. Der Urlaub kann beginnen.

Pünktlich in Johannesburg angekommen gab es dann leider doch noch etwas Verwirrung. Auf meinem Ticket stand der Anschlussflug geht von Terminal b, doch dann hätte ich einmal den Flughafen verlassen müssen und dafür reichte die Zeit nicht.
Auf Nachfrage sagte man mir, es sein Terminal a und auch so schaffte ich es nur knapp zum nächsten Flieger. Bitte das nächste mal mehr als 60 Minuten Transferzeit einplanen liebe Lufthansa.

Pünktlich in Windhuk angekommen wartete Gerhard schon am Flughafen mit dem Kermit ( dem Defender) auf mich. Jetzt stand etwas Logistik an, Fleisch abholen, Navi von Volker bei Ascona abgeben, einkaufen, Gerhard zur Unterkunft bringen und zu meinem ersten Campingplatz fahren.

Sportlich, das in 4 Stunden zu schaffen aber es klappte (wenn auch nur knapp). Für den Kauf der Sim Karte hat es jedoch nicht mehr gereicht, denn ich wollte meinen ersten Zeltaufbau noch bei etwas Tageslicht durchführen. Das war auch gut so, einfach war es nicht. Wie man das Zelt stabilisiert muss mir Volker noch erklären, aber für die erste Nacht reichte es.

Bei meiner nächsten Reise muss ich einfach mehr Zeit einplanen, denn die SIM Karte werde ich im Verlauf meiner Reise noch vermissen.

30.08.2024

Frisch war die Nacht und ich brauchte wirklich noch eine zweite Decke und meinen Pulli. Das wärmte und am Morgen begrüßte mich die 🌞
Nach einem leckeren Müsli mit frischem Obst, packte ich meine Sachen (Kamera, Einkauf, Kleidung) ordentlich in den Defender, was mir jedoch nicht so recht gelang. Das Fahrzeug bot zwar viel Stauraum aber Regale, Schubladen oder ähnliches gab es nicht. Mehr oder weniger zufrieden mir meiner Ordnung, machte ich mich auf den Weg zum Sossusvlei. Ich fuhr die für mich neue c26, was eine gute Entscheidung war. Tolle Landschaften ließen mich sofort in Urlaubsstimmung kommen. Gut, dass ich bei der ersten Kontrolle nicht gleich meinen Führerschein parat hatte, verzieh mir der Kontrollposten und ein Gespräch über den neuen Trainer des FC Bayern zaubert ein Lächeln auf sein Gesicht.

Weiter ging es über den Gamsberg Pass.
Sehr schöne Gegend, und ich musste für so einige Fotostopps halten. Am Capricorn Kreis viel mir dann der Verlust meines Tankdeckels auf, dabei ich hatte Gerhard extra noch gefragt, ob dieser nicht abzuschließen sein, jetzt sicher nicht mehr. Es stellte sich die Frage, wie es ohne Tankdeckel weitergehen soll. Ohne Deckel würde sicher Staub ( viel feiner Sand ) in den Tank gelangen > sehr ungünstig. Also eine Tüte über den Tankstutzen was jedoch bedeuten könnte, dass der Unterdruck im Tank die Tüte einsaugt. Hmm, bis ich einen neuen Tankdeckel bekomme, wird eine ständige Kontrolle nötig sein.

Die letzte Teilstrecke meiner Anreise wurde wegen der schlechter Strassenverhältnisse anstrengen. Kermit klapperte, wo es nur ging aber er funktionierte bis in Ziel. Mir war zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst, dass die Straßenverhältnisse dieses Jahr in Namibia sehr, sehr schlecht waren und es mich zur Verzweiflung bringen sollte.

Jetzt freute ich mich aber über meine Ankunft im Sesriem.

Da es schon recht spät war, entschied ich mich nur noch für eine kurze Runden zur Elim Dune. Hier wollte ich schon immer einmal den Sonnenuntergang genießen und für den zweiten Abend war das toll. Ich hatte viel Lust auf gute Fotos und es sollte noch besser werden.

Am Abend gab es frisch gegrilltes Fleisch vom Springbock .Es war lecker aber nicht so gut wie beim letzten Mal, es war somit noch Luft nach oben aber die Stimmung am Lagerfeuer war toll.

 

31.08.2024

Früh ging es los in die Dünen. Der Wecker klingelte um 05:20 Uhr und pünktlich zur Öffnung des Gates, machte ich mich auf den Weg zu "meiner" Düne 40.

( Der Name "Düne 40" resultiert aus dem Umstand, dass die Düne 40 Kilometer vom Eingangstor entfernt liegt. Es kann so einfach sein )

Es war fantastisch und wirklich meine Düne 40. Kein Mensch weit und breit, da alle Fahrzeuge Richtung Sossusvlei fuhren. Das wohl das Schild mit dem Aufdruck "closed" für alle galt und nicht nur für Fahrzeuge, wurde mir erst später bewusst und ein etwas schlechtes Gewissen hatte ich schon, aber es war toll 😀

Nach der einsamen Düne 40 machte ich noch einen Abstecher zu Düne 45, bevor auch ich ins Sossusvlei fuhr. Am Rastplatz, am Ende der Teerstrasse, stieg ich aus um einen kurzen Ausflug in die Dünen zu unternehmen. Natürlich fragt ich diesmal einen Mitarbeiter, ob es erlaubt sei einfach so durch die Landschaft zu gehen, aber wenn ich genug Wasser dabei habe, sei es kein Problem bestätigt man mir. Gut, Gewissen beruhigt.

Toll war es hier und ich beschlossen morgen früh, hier meinen Tag zu beginnen.

Jetzt war Zeit den Defender zu testen und auszuloten, was ich mir in den nächsten Wochen zutraue kann. Hierfür waren die letzten Meter zum Sossusvlei ideal. Sie führen durch tiefen Sand und eigentlich bleiben hier immer Fahrzeuge stecken aber ich war es zum Glück nicht. Im Notfall stehen hier jedoch Trecker zur Bergung bereit und für ein gewisses Entgelt wird man aus seiner misslichen Lage befreit.
Dank Untersetzung und eingelegter Differentialsperre zog kermit ohne zu murren durch den Sand. Ich konnte sogar ziemlich langsam fahren und so blieben alle Sachen im Kühlschrank und sogar meine Plastikboxen standen noch an Ort und Stelle. Super.

Am Zielpunkt angekommen, nutzte ich den Schatten unter einem alten Baum und machte mir etwas zum Essen. Es war Zeit für ein spätes Frühstück Eine Oryxantilope beobachtet mich interessiert und kam Stück für Stück näher. Leider wurde sie dann von einem Ausflugs Guide verscheucht, da dieser wohl Angst um seine Gäste hatte.
Ok, nach dem Frühstück hieß es die Rückfahrt anzutreten, da noch etwas Verwaltungsarbeit wartete. Ich stoppte an dem brandneuen Office um die Parkgebühr (
30 euro für 3 Nächte) zu bezahlen und zu lesen der Mails bot sich die Bar an der Campsite an, mal schauen, was so in der Welt passiert ist.

Leider waren es traurige Nachrichten. Ein alter Kumpel aus meiner Lehrzeit, mit dem ich gerade wegen des Jubiläumstreffen telefoniert hatte, war verstorben.

Es machte mich tief traurig, zeigte mir aber wieder, wie wichtig es ist jeden Tag zu genießen und das Beste draus zu machen.

Es bestätigte mir mein jährlich Auszeit zu nehmen, aber der Tod von Andreas begleitet mich jetzt doch täglich in meinen Gedanken.

Machs gut alter Kumpel 🙁

Nach einer kurzen Abkühlung im Pool, fuhr ich zum Sundowner zur Düne 45. Obwohl diese nicht gesperrt war 😉, war ich der einzige Besucher. Der Fotoapparat schoss sich heiß und das später doch noch Besucher kamen, störte nicht.

Zum Sonnenuntergang ging es zurück zur Campsite und ... da war doch was.
Richtig, eine braune Hyäne versteckte sich im Busch. Super, ich war aufgeregt, denn so ein Tier hatte ich hier noch nicht gesehen.

Als es dunkel wurde erreichte ich meinen Stellplatz und freute mich auf mein Lagerfeuer. Die Stimmung ist einfach einmalig und ein Grund für meine jährlichen Reisen in diese Region. Ich liebe es einfach.

Zum Abschluss des Tages amüsiert ich mich noch über zwei Camper, die im dunkel anreisten und versuchten ihr Zelt aufzubauen. Licht wollten sie nicht von mir, und dann dachte ich mir "ok, amüsiere Dich und schau zu".

Die Italiener, welche noch anreisten, war nicht so witzig und machte noch bis spät in die Nacht Lärm. Schade aber auch so etwas gibt es hier.

01.09.2024

Auch heute ging es früh los, denn ich wollte ja mein neues Ziel, die schöne Dünenlandschaft am Parkplatz, erkunden. Kurz noch einen Kaffe gekocht und da sah ich eine der lauten Italienerin vom Abend mit kleiner Funzel in der Gegend umher irren. Was ihr Ziel sein, fragte ich sie und die Dame meinte ihren Schuh suchen zu müssen, den der Schakal aus dem Zelt geklaut hat. Viel Glück aber mit der Lampe wird das nichts werden.

Ich packte mein Zelt zusammen und fuhr in den Park.

Gerne ließ ich alle Autos vor mir durch das Eingangstor fahren, denn es war egal, ob ich 5 Minuten früher oder später am Ziel war. Ich fuhr eh nur maximal 70 km schnell ( 60 km sind erlaubt ) und einige Fahrzeuge hatten es sehr eilig.

Nach knapp einer Stunde und 60 Kilometern war das Ziel, der Parkplatz erreicht und von hier ging es alleine in die Wüste. Toll, verlaufen konnte man sich kaum und Wasser hatte ich dabei, los ging es.

Die Dünen sahen toll aus und ich konnte mich immer noch nicht satt sehen. Licht und Schatten auf den unterschiedliche Seiten der Dünen waren einfach immer wieder faszinierend. Ganz weit hinten am Horizont lag eine große Düne und das war mein Ziel.

Ich folgte den Spuren der Oryx Antilopen und erreichte nach gut einer Stunde mein Ziel. Das es jedoch so spektakulär sein sollte, wusste ich nicht. Von "meiner" Düne aus schaute ich auf  ein Tal, in dem ein zweites deadvlei ( abgestorbene Bäume ) lag. Super, ich wagte es die steile Düne hinab zu gehen, wohl wissend dass ich da ja auch wieder hoch musste.

Es lief aber alles gut und ich traute mir auch zu, das richtig einzuschätzen. Ein "Dünen Kletterer" wird sicher nicht aus mir aber war mir auch klar. Ich verbrachte etwas Zeit im Tal, machte Fotos  und nach gut 3,5 Stunden war ich zurück am Parkplatz. Jetzt reichte es auch und ich beschloss im Sossusvlei mein Zelt aufzubauen, ein Nickerchen zu machen und etwas zu essen. Toll wenn man immer alles dabei hat.

Am Anfang waren noch ein paar Tourguides mit ihren Gästen in der Nähe aber nach einer Stunde war ich allein.

Super, wie das hier geht. Ich grillte mir ein Steak, Stromerte in der Gegend umher und fuhr gegen 16:30 Uhr zurück. Das Licht war phantastisch und da durfte rin kurzer Stopp an Düne 45 nicht fehlen. Kein Mensch weit und breit und das bei bestem Licht. Da ich gestern schon viele Bilder gemacht hatte, beschloss ich nur ein kaltes Bierchen auf der Düne zu genießen ( nein, nicht ganz oben 🙂 mir reichten ein paar Meter) um danach glücklich weiter zum Zeltplatz zu fahren.

Ein schöner Tag, der mit einem herrlichen Sonnenuntergang und einem namibischen Gin endete.

Fazit zu Sossusvlei.

Auch nach der vierten Reise in diese Region werde ich den Dünen nicht müde und komme gerne wieder.

Danke Namibia