Die Reisedaten
10.10.2018
- Flug:
Hannover - Johannesburg (K)
10.10.2018 bis 11.10.2018
- Johannesburg (K)
11.10.2018 - 14.10.2018
- Biyamiti Satellite Camp ( Kruger Park) (C)
14.10.2018 - 17.10.2018
- Lower Sabi Rest Camp ( Kruger Park ) (D)
17.10.2018 - 19.10.2018
- Crocodile Bridge Rest Camp ( Kruger Park ) (E)
19.10.2018 - 21.10.2018
- Tamboti Tented Camp ( Kruger Park ) (F)
21.10.2018 - 22.10.2018
- Sable Hide ( Kruger Park )
22.10.2018 - 24.10.2018
- Balule Satellite Camp ( Kruger Park ) (G)
24.10.2018 - 25.10.2018
- Sable Hide ( Kruger Park )
25.10.2018 - 26.10.2018
- Shipandani Hide ( Kruger Park ) (H)
26.10.2018 - 27.10.2018
- Sirheni Bushveld Camp ( Kruger Park ) (I)
27.10.2018 - 29.10.2018
- Punda Maria Rest Camp ( Kruger Park ) (J)
29.10.2018
- Rückflug:
Johannesburg (K) - Hannover
Kurz & Knapp
Was für eine Reise
Das Wetter machte mir einen dicken Strich durch die Rechnung. Plätze wie der Sunset Dam, an dem ich meine Abende verbringen wollte, waren so ungemütlich, dass ich sogar vor Toresschluss auf mein Zimmer gegangen bin. Eigentlich nicht vorstellbar aber es war so.
Teilweise freute ich mich sogar über meine Klimaanlage, jedoch nur weil ich damit mein Bungalow auch heizen konnte. Temperaturschwankungen von 36°C auf 14°C und wieder auf 30°C machten die Tage unberechenbar und man konnte teilweise verzweifeln.
Diese Wetterkapriolen brachten mir jedoch Tiersichtungen wie noch nie. Wildhunde mit und ohne Jungtieren, Leoparden mit Nachwuchs, täglich !!!! Löwen und Hyänen Sichtungen und zum Abschluss konnte ich noch 2 Tage mit einer Löwenfamilie verbringen, die vor meinen Augen versuchte Büffel zu erlegen. Wow, so viele spannenden Momente hatte ich im Krüger noch nie und ich war sehr glücklich. Da spielte das Wetter nur eine untergeordnete Rolle.
Anreise
Aber jetzt alles der Reihe nach
Die Anreise erfolgte wie so oft mit Air France / KLM ab Hannover nach Johannesburg. Leider waren die Flugpreise für den Abflug um 20:00 Uhr mit Stopp in Paris und Landung in Jo'Burg um 11:00 Uhr diesmal sehr teuer. Gezwungenermaßen musste ich den Flug um 06:00 Uhr ab Hannover mit Stopp in Amsterdam und Ankunft um 21:30 Uhr in Johannesburg wählen. Der Nachteil lag auf der Hand, eine Übernachtung in Johannesburg.
Die Nacht im "Peermont Metcourt at Emperors Palace" war OK und lag mit 70,00 € circa 400,00 € unter dem erhöhten Flugpreis für den Nachtflug. Viel Geld gespart aber bei der Nächsten Reise würde ich ein anderes Hotel wählen oder besser einen andern Flug.
Noch ein Gruß an die Air France:
Ich fliege oft mit einer Airline aus dem Flying Blue Verbund, jedoch verstehe ich die Preispolitik nicht mehr. Preise rauf und runter, dann wieder rauf ... Ich habe meine nächsten Flüge jetzt bei anderen Airlines gebucht.
Die ersten Tage
Wie so oft: Polizeikontrolle
Der Morgen startete entspannt mit einem reichhaltigen Frühstück und ich freute mich schon auf die Fahrt in Richtung Krüger Park. Mit gut 400 Kilometern ist es zwar immer ein gutes Stück in den Park, doch die Autobahnen N12 / N4 sowie die Landstraßen R36 / R539 sind gut ausgebaut und bieten eine schöne Landschaft wenn da nicht ...
der seeeeehr langsame Traktor vor mir, den Ausblick verhindern würde.
OK, Blinker rechts und , ja da ist die durchgestrichene Linie, schnell überholt. Das ging schief, hinter der nächsten Kurve wartete schon die Polizei. Ich stellte mich jetzt auf eine Belehrung und ein kleines Verwarnungsgeld ein aber so einfach war es diesmal nicht. Der Beamte zog einen handgeschriebenen Bußgeldkatalog aus der Tasche und verlange 2.000 Rand Strafe. Oh, ich wurde blaß und wütend und meine Argumente waren wohl so aussagekräftig, dass ich ohne Strafe meine Reise fortsetzen konnte. Diesmal ging es gut aber es sollte nicht die letzte Kontrolle gewesen sein.
Die nächsten 200 Kilometer hielt ich mich auch streng an alle Vorschriften und erreichte das Malelane Gate ohne weitere Zwischenfälle.
Ach ja, das bestellte Fleisch in Kaapmuiden stand zur Abholung bereit und der Einkauf im SPAR von Malelane verlief, dank eines durch die Polizei bewachten Parkplatz, reibungslos. Da hatte ich vorab meine Bedenken.
Die ersten Tage in Biyamiti ließen den Trend für die nächsten Wochen schon erkennen. Tolle Tiersichtungen bei wechselhaftem Wetter aber alles ohne das schöne Licht am Abend. Es war irgendwie zum Verzweifeln. Löwen mit Nachwuchs, Leopard im Baum und Wildhunde mit Jungen, alles gab es vor die Kamera jedoch fehlte die Sonne. Ich hoffte auf die nächsten Tage.
Das Wetter ist zum Verzweifeln
Das hatte ich so schön geplant. Am Abend beim Sundowner am Sunset Dam verweilen und auf den letzten Drücker ins Camp fahren. Grill an und den Blick von der neuen Terrasse auf den Fluß genießen.....
So sollte es diesmal nicht sein 🙁
Tagsüber hatte ich zwar wieder sehr viel Glück was die Tiersichtung betraf ( Löwen und Hyänen gab es bis jetzt täglich ) aber das Wetter wechselte ständig. Von 36°C ging es runter auf 14°C mit Regen, wieder rauf auf 30°C und runter bis 18°C. Der Regen prasselte auf den neuen Bungalow und ich musste doch wirklich die Klimaanlage auf "heizen" stellen. Das gab es noch nie und am Sunset Dam war ich um 17:00 Uhr der einzige Besucher, der es auch nur bis 17:30 Uhr aushielt, unbeschreiblich.
Es wird besser
Zum Glück traut sich die Sonne kurz vor dem Feierabend noch einmal raus. Es ist wirklich schade, heute hatte ich schon wieder Wildhunde direkt am Auto und konnte beobachten, wie die drei auf Beutezug waren. Löwen und Hyänen sehe ich immer noch täglich und auch ein paar Bienenfresser finde ich am Sunset Dam.
Finde mich langsam mit dem Wetter ab und freue mich über die vielen Raubtiere.
Tiere, Tiere, Tiere …..
Auch im Crocodile Camp geht es unbeschreiblich weiter. Morgens finde ich spielende Geparde, jagende Löwe, Leoparden, Hyänen und eine Straußenfamile mit 11 Jungen, es sind einfach unbeschreibliche Begegnungen. Meine gewählten Routen beschränkt sich fast ausschliesslich auf den nördlichen Bereich des Camps, da das Gebiet zwischen Crocodile Bridge und Biyamiti einer trostlosen Mondlandschaft gleicht. Ob dort je wieder gesunde Bäume wachsen bezweifle ich stark. Ich bin schockiert vom Ausmaß der Dürre und freue mich jetzt eigentlich über den Regen der letzten Tage.
Auf in neue Regionen
Auf dieser Reise wollte ich einmal neue Übernachtsungmöglichkeiten im Park ausprobieren und war gespannt, was mich dort erwartet. Angefangen mit dem Tamboti Satellite Camp, dem Sable und Shipandani Hide bis zum Sirheni Busheld Camp, Vorschusslorbeeren gab es ja genug.
Auf dem Weg zum Tamboti Satellite Camp fuhr ich noch einmal die besten Stellen der letzten Tage an aber wie so oft, waren alle Spuren verwischt.
Nicht ein kleiner Gnu Knochen war mehr auffindbar:
Keine Spur vom großen Leo:
und die kleine Familie war auch nicht mehr da:
Das Tamboti Satellite Camp liegt unweit des Orpen Gate und ist über eine kurze private Straße erreichbar. Aufgeteilt ist das Camp in die drei Bereiche
- Camping
- alte Zelte
- neue "Luxus Zelte"
und viele Plätze haben einen schönen Blick auf das meist ausgetrocknete Flussbett. Vorsicht ist vor den vielen Pavianen geboten, die sich gerne Zugang zu den Unterkünften verschaffen. Ein Grund, warum ich mich für die neuen Zelte entschieden hatte und das war auch gut so.
Die Zelte sind sehr schön und vom Aufbau wie die neuen Unterkünfte in Lower Sabi. Eine große und moderne Küche, Badezimmer, Klimaanlage, einfach alles was das Herz begehrt jedoch verliert sich das Gefühl vom Camping gänzlich.
So schön wie die Lage am Fluß und die komfortablen Unterkünfte auch sind, meins ist das Tamboti Satellite Camp nicht. Die Wege vom Camp zu den schönen Teilen des Parks sind einfach zu weit und die große Hauptstraße von Orpen bis Satara bietet nicht viel, zumal man morgens und abends immer gegen die Sonne fahren muss.
OK, das hat ja auch was
Sable Hide
Da hatte ich richtig Glück und konnte 2 Nächte im Sable Hide und eine Nacht im Shipandani Hide ergattern. Dies ist eigentlich nicht so einfach, da eine Buchung der Plätze immer den kompletten Hide beinhaltet. Ich hatte somit 8 Betten am Sable Dam und 4 Betten im Shipandani für mich. Sicher, es ist schon aufregend so alleine im Park zu übernachten aber ich wollte es ja so. Da die Buchung von mehr als einer Nacht in Folge nicht möglich ist, füllte ich die Lücke mit ein paar Nächten in Balule auf. Dort gibt es zwar auch kein Strom um meine Akkus zu befüllen aber eine Dusche und von Zeit zu Zeit tut ja auch mal ganz gut.
Die Anfahrt zum Sable Dam war auf jeden Fall schon einmal klasse und versprach eine spannende Nacht.
Alleine im Park
Die Nächte in beiden Verstecken (Hides) verliefen leider ohne große Höhepunkte. Ich hört zwar mal ein Hyäne und mit etwas Einbildung auch Löwen aber das war es auch schon. Oft verlies ich mein "sicheres" Moskitonetz und leuchtete über das Wasser aber das spannendste waren die badenden Elefanten und der Lärm, den sie dabei machten.
Die Nacht am Shipandani Hide hat mir dabei aber noch wesentlich besser gefallen, obwohl hier einige Mücken unterwegs waren. Der Hide ist kleiner und der Service war toll. Ein Mitarbeiter des Parks brachte mir ( leider schon fast nach Sonnenuntergang ) eine Kiste mit allem, was man so braucht. Lampen, Besteck, Decken, Moskitonetz .... und ich konnte es mir so richtig gemütlich machen. Hier würde ich beim nächsten Parkbesuch wieder übernachten wollen.
Ab in den Norden
Nach den Übernachtungen ohne Dusche und Strom war es an der Zeit sich mal wieder ein "bequemes" Zimmer zu gönnen. Ich bucht das Sirheni Bushveld Camp im Norden des Parks mit dem Wissen, dass meine tägliche Raubkatzen Sichtung ein Ende finden würde. Gut, ich hatte ja eh nicht alle Katzen fotografiert aber mein Ehrgeiz war es jetzt schon, die Serie bis zum Ende des Urlaubs halten zu können.
Die Strecke von Mopani bis Sirheni führte mich an Shingwedzi vorbei und ich nutzte die Möglichkeit zu schauen, ob die Schäden der großen Flut im Jahr 2013 noch sichtbar waren.
Es war ernüchternd und ich glaube die Natur braucht noch weitere Jahre um die Schäden zu überdecken.
Weiter fuhr ich die S56 am Singuedeze Fluss entlang und hatte dabei diesmal oft ein ungutes Gefühl. Viele Elefanten kreuzten meinen Weg um vom ausgetrockneten Flußbett über die Straße in den Busch zu gelangen. Da der Weg oft nicht gut einsehbar war kam es, wie es kommen musste. Hinter einer Biegung stand ein großer Bulle und fraß genüsslich Blätter von den Büschen. Das ist jetzt nicht ungewöhnlich jedoch konnte ich eine Herde Elefanten mit Jungtieren in meinem Rückspiegel beobachten, die immer näher kamen. Als die Bande so dicht an meinem Auto kam, dass es langsam ungemütlich wurde fuhr ich langsam weiter. Jetzt musste ich jedoch dicht am Elefantenbullen vorbei, was ihm nicht sonderlich gefiel. Vorne ein Bulle, hinten eine Herde mit Jungtieren und neugierigen Jungstern. Da half nur eins, Augen zu und durch, schnell am Elefantenbullen vorbei.
Was für eine ungünstige Situation für das Tier (und mich), eingeengt zwischen Busch und Auto schüttelte er den Kopf und versuchte mich mit den Stoßzähnen zu erwischen, was ihm zum Glück nicht gelang. Es war wirklich knapp und mehr als 10 cm waren da nicht Platz.
Mein Herz klopfte wie wild und beruhigte sich erst, als ich entspannt meine heutige Löwensichtung bewundert.
Kurzer Stopp im Sirheni Bushveld Camp
Im Sirheni Bushveld Camp angekommen wurde erst einmal die Ausrüstung gereinigt, Akkus geladen und Bilder gesichert. Gäste gab es hier kaum und auch die Mitarbeiter des Parks liessen sich nicht blicken (Am Eingang hing ein Schild wer in welchem Bungalow wohnt und dieser war dann halt einfach offen )
Das Camp machte auf mich den Anschein, dass es viele Stammgäste hat und sich besonders Vogelliebhaber hier wohl fühlten. Es zwitscherte auch recht viel jedoch war die Umgebung sehr trocken und wie fast überall im Park gab es auch hier kein Wasser mehr im Fluß.
Nach einer Nacht im Camp stand der Wechsel zu meiner letzten Station, Punda Maria, an. Ich war nicht sehr traurig, dass ich nur eine Nacht in Sirheni gebucht hatte und konnte auf weitere Abenteuer mit den Elefanten gerne verzichten.
Die spannenden Tage in Punda Maria
Da meine Routen auf dieser Reise gänzlich anders verlaufen sind als geplant wunderte es mich im Nachhinein nicht, dass ich es in Punda nicht einmal um das Camp herum geschafft habe aber das lag an folgender Familie:
Die ganze Sache begann am Wasserloch Klopperfontein. 3 Nyalas stillten dort ihren Durst als plötzlich eine Löwin aus dem Busch sprang und versuchte eines der Tiere zu reißen. Der Versuch missglückte "leider" und die Löwin ging zurück in Ihr Versteck. Eine Ansicht schon sehr spannende Szene und ich beschloss meine Frühstückspause hier zu verbringen, eventuell passiert ja noch etwas mehr....
Die Stunden vergingen und ich beobachtet Löwin sowie Nayalas weiter durch mein Fernglas. Von Zeit zu Zeit schlichen die Antilopen wieder auf das Wasserloch zu aber die ganze Szene entspannte sich zusehends, bis die Naylas plötzlich in Richtung Löwin zogen. Die drei standen jetzt knapp 5 Meter vor der Raubkatze und ..... keine Regung, kein Zucken der Muskeln ! Was passiert hier ? Alles löste sich in Luft auf und als die Naylas 20 Meter weiter waren, begann die Jagd. Viel zu spät und ohne Erfolg. Ich verstand die Welt nicht mehr blieb aber noch an Ort und Stelle.
Es wurde langsam immer heißer und ich plante jetzt die Fahrt in den nördlichsten Teil des Krüger Parks da es sich sicher nicht lohnte noch länger zu warten. Genau in dem Moment als ich aufbrechen wollte, sah ich eine Herde Büffel. Nein, was für ein Glück. Ich war richtig aufgeregt und der Norden war sofort vergessen. Die Büffel zogen an mir vorbei und die Löwin beobachtet alles ganz genau. Die Chance auf einen "Löwen Kill" war eigentlich schon wieder fast vertan, da hörte ich ein Kalb schreiend hinter der Herde herlaufen. Die Löwin war sofort hellwach und begann mit der Jagd. In mir stieg Adrenalin auf und ich hatte das Gefühl fast selbst auf Beutefang zu sein.
Endlich die Szene, auf die ich Jahre gewartet hatte.
Büffel und Löwin standen sich gegenüber und der Jagderfolg schien sicher.
Ich hört das Kalb verzweifelt rufen und ums sein Leben kämpfen aber die Löwin hatte es fest im Griff. Der Erfolg war ihr jetzt kaum noch zu nehmen und ich wunderte mich, dass eine Löwin so mutig war den Büffel ohne die Hilfe eines Löwen zu jagen.
Plötzlich änderte sich das Blatt. Eine Büffelkuh entfernte sich aus der Herde und rettete ihren Nachwuchs. Tapfer ging sie auf die Katze los und mit den Hörnern hatte sie sehr gute Argumente, die Löwin musste aufgeben.
Sichtlich erschöpft entfernte sich das Raubtier und jetzt sollte ich auch den Grund für diesen waghalsigen Beutezug erfahren. Die Löwin fing an leise zu "rufen" und plötzlich zeigte sich ihr Nachwuchs. Drei kleine Löwen, wovon einer dringend Nahrung benötigte, gaben ihr Versteck auf und rannten ihrer Mutter entgegen.
Zeit zum Kuscheln
Langsam machte sich auch mein Magen bemerkbar und es wurde Zeit ins Camp zu fahren aber nicht zum Frühstück oder Mittag, nein Abendbrot stand auf dem Plan. Was für ein Tag.
Am nächsten Morgen ginge es früh in Richtung Löwenfamilie und ich hoffte, die vier noch einmal antreffen zu dürfen. Zum meiner Freude lag die Löwin gut sichtbar im hohen Gras und mit etwas Geduld konnte ich auch die kleinen finden. Alle 4 räkelten sich in der Sonne ohne jedoch etwas gefressen zu haben. Es war dringend Zeit Beute zu machen !
Die Giraffen in der Nähe schauten mit wachsamem Blick auf die Katzen und auch die Zebras hatten die Gefahr schon erkannt. Die Löwin musste sich auf andere Beute konzentrieren.
Mit wachsamen Blick wurde die Staubwolke beobachtete in der langsam einige Büffel sichtbar wurden und jetzt ging alles sehr schnell. Die Büffel bemerkten die Gefahr und es brach Panik aus. In ihrer Angst rannten alle los und auch heute verlor ein Kalb den Anschluß zur Mutter, jedoch kam diesmal jede Hilfe zu spät. Die Löwin erlegte den Büffel und die verzweifelten Versuche der Herde das Jungtier zu retten waren heute erfolglos.
Ich schwitzte in meinem Auto, zwischen Büffeln und Löwen parkt es sich nicht besonders gut, und rechnete jetzt mit dem Besuch von Hyänen und anderen Räubern, jedoch war der Kampf zwischen Löwenfamilie und Büffelherde noch garnicht beendet.
Sobald die Löwen an ihre Beute gingen wurden sie von den Büffeln vertrieben. Dies geschah sehr vehement und war eine wirkliche Gefahr für die Raubkatzen sodass nur der Rückzug blieb.
Der Kampf um das tote Kalb dauerte noch den ganzen Tag und am späten Nachmittag gaben die Büffel auf. Die Löwen konnten endlich ihren Hunger stillen.
Der letzte Morgen
Ich wollte kurz vor der Rückfahrt nach Johannesburg noch einmal nach "meinen" Löwen schauen. Eventuell war ja noch etwas vom Riß übrig geblieben oder andere Räuber hatten sich die Beute erkämpft. Viel Zeit hatte ich leider nicht mehr aber gespannt war ich trotzdem sehr.
Circa 100 Meter vor meinem Ziel ging der Weg eine kleinen Berg hinauf und dort entdeckte einen schönen Löwen im Gras. Ich stoppte mein Auto und bewunderte das Tier. Es war kein Löwe, den ich kannte und bei längerer Betrachtung sah ich noch einen Löwen und noch einen und noch einen und noch einen ....
13 Löwen lagen da vor mir und wie sollte es auch anders sein, die Büffel kamen. Ich spürte meine Aufregung und dachte nur an meinen Rückflug. Wie geht das hier wohl aus ? Kann ich das noch beobachten ?
Die Löwen beobachteten die Büffel ganz genau jedoch wurden auch sie beobachtet. Plötzlich ging ein alter Büffel alleine auf die Löwen zu. Schnaubend und immer auf Angriff eingestellt attackierte er die Löwen. Weitere Büffel kamen nun zur Hilfe und der König der Tiere ergriff die Flucht. Wahnsinn, gestern hat eine Löwin es mit allen Büffeln aufgenommen um Ihren Nachwuchs zu versorgen und heute verscheuchen die Büffel 13 Löwen.
Das waren drei sehr spannende Tage in Punda Maria und im Rückblick war es mit dem wechselndem Wetter nicht so tragisch. Innerhalb der letzten drei Wochen habe ich so viele spannende Momente erlebt wie noch nie.
DANKE Krüger Park
Die Rückfahrt
Stimmt, da war doch noch die Polizeikontrolle auf dem Hinweg. Dank der frühen Flucht meiner Löwen hatte ich noch eine Menge Zeit für die Rückfahrt zum Flughafen in Johannesburg. Ich hielt mich streng an die Verkehrsregeln und fuhr teilweise sogar etwas langsamer. Das war jedoch kein Grund mich nicht zu Kontrollieren. Nachdem ich dem Beamten versichern konnte, dass ich nicht zu schnell gefahren bin wollte der "gut" mein Warndreieck sehen. OK, es dauerte etwas aber ich hatte es gefunden. Hm, jetzt noch den Feuerlöscher.
Was ????? Habe ich nicht, brauche ich aber. Jeder braucht einen Feuerlöscher versicherte mir der Beamte. Ich musste meine Strafe bezahlen ( nein, nicht die geforderten 2000 Rand ) aber was kann ich ohne Beifahrer / Zeugen schon gegen die Polizei ausrichten.
Mit etwas Wut im Bauch erreichte ich zum Glück sicher den Flughafen und kehrte gesund nach Hannover zurück.
( Einen Feuerlöscher benötigt in Südafrika nur ein Fahrzeug, in dem gewerbsmäßig Fahrgäste transportiert werden )