BLOG 2014 (Namibia, Swakopmund und Etosha Nationalpark)

 

Die Reisedaten

11.01.2014

  • Flug Frankfurt - Windhuk (G) - Kapstadt

12.01.2014 - 16.01.2014

  • Kapstadt ( Clorful Manor )

16.01.2014

  • Flug Kapstadt - Windhuk

16.01.2014 - 19.01.2014

  • Okambara Elephant Lodge (B)

19.01.2014 - 22.01.2014

  • Erindi Old Trades Lodge (C)

22.01.2014 - 25.01.2014

  • Onguma Tree Top Camp (D)

25.01.2014 - 26.01.2014

  • Matunda Guest Farm (E)

26.01.2014 - 30.01.2014

  • Veronikas Guesthouse ( Swakopmund ) (F)

30.01.2014

  • Flug Windhuk - Frankfurt

Januar 2014

Die Planung

Ja, jetzt sollte es endlich umgesetzt werden. Eine Reise in die schönste Stadt der Welt , nach Kapstadt, und danach in das von allen so gelobte Namibia. Der gute Wechselkurs von 13 Rand pro Euro treibt die Reisepläne voran.

Es ist nicht einfach gute und günstige Flüge nach Windhuk zu bekommen, aber nach ein paar Tagen und vielen gelesenen Web Seiten konnte ich für 930 Euro einen Flug inklusive Rail & Fly von Deutschland nach Kapstadt ( über Windhuk ) und zurück ( mit Stopp in Windhuk ) buchen.

Die Buchung erfolgte direkt über die Web Site von Air Namibia. Ich hoffte nur, dass die Airline nicht so schlecht wie Ihre Website und die Buchungsformalitäten war. 

  • Die Buchung konnte nur auf Englisch erfolgen.
  • Die Mails konnte nicht vollständig geöffnet werden ( fehlendes PlugIn auf allen Rechnern ).
  • Die Preise sind nicht fest, da über Kreditkarte direkt in Namibia bezahlt werden musste.
  • Es erfolgten ständig Fehlermeldungen, dass die Karte nicht akzeptiert wird ( bezog sich wohl auf die Vielfliegernummer, das stand aber nicht dort ).
  • Rail & Fly Unterlagen müssen am Fahrkarten Automaten geholt werden.
  • ......

Eine Katastrophe !

So zog sich das auch mit dem Mietwagen hin. Bei der Buchung wurde mir mitgeteilt, dass das Fahrzeug nur auf Anfrage verfügbar sei. Warum konnte mir der Herr an der Hotline von Cardelmar auch nicht sagen. Es musste in Namibia angerufen werden aber zum Glück gab es doch noch eine Bestätigung.

Kapstadt habe ich auf Grund der vielen positiven Berichte und den Empfehlungen von vielen Reisenden gebucht. Ich konnte mich erst nicht für eine Unterkunft entscheiden. Stellenbosch mit den vielen schönen Weingütern, direkt in Kapstadt wegen der kurzen Wege oder Richtung Hermanus der Weißen Haie wegen. 

Es ist eine Unterkunft zwischen Hermanus und Kapstadt geworden ( Colourful Manor ). Durch den Mietwagen erhoffe ich mir schnell alle Plätzen erreichen zu können und so habe ich die Möglichkeit einer individuellen Unterkunft. Ich hoffe das klappt. Gewundert haben mich die sehr vielen guten Bewertungen einiger Unterkünfte in Kapstadt ( z.B. bei Tripadvisor ).

Die Planung für Namibia zeigte sich schwieriger als gedacht. Das Land ist groß und bei 14 Tagen Aufenthalt muss ich mich für ein paar Regionen entscheiden. Im Laufe der Planung sind noch viele Gegenden aufgetaucht, die auch sehr interessant erschienen, aber alles geht leider nicht. Die Reiseplanung beschränkte sich nun auf die Bereiche von Windhuk hoch bis zum Etoscha National Park und zurück über Swakopmund nach Windhuk. In Reiseforen und Zeitschriften gab es viele Berichte, die zum Schluss meine Wahl auf folgende Unterkünfte richtete.

  • Okambara Elephant Lodge ( Geparden, Leopard, Karkal und Stachelschweine ) 
  • Erindi ( Tipp von Jason für Erdferkel )
  • Onguma ( sah einfach nur toll aus und liegt direkt am Etoscha National Park )
  • Matunda ( gutes Essen )
  • Veronikas Guest House ( Tipp von Ralf für „Gut und günstig“ ) Swakopmund

Zum Glück gab es für Erindi und Onguma ein Spezial. Bei drei Übernachtungen wurde die dritte Nacht nicht berechnet. Sonst wäre es sehr teuer geworden. Aber gut, der Wechselkurs änderte sich täglich zu unseren Gunsten und es wird sich schon lohnen.

Im Zuge der Planung wurde ich doch etwas unsicher, was das Reiseziel Namibia betraf. Die Airline wird als Katastrophe beschrieben und Reisewarnungen vor Überfällen tauchten auf. Berichte über Malaria und Cholera sowie viele korrupte Polizisten machten die Stimmung nicht besser. Der erste Lichtblick war in Sicht, als Air Namibia den Wechselte der alten Flugzeuge gegen neue Airbus A330 ankündigte. Pünktlich zu unserem Reisebeginn war der Austausch vollzogen. Nur die Meldungen von gestohlenem Gepäck bzw. geöffneten Taschen tauchten nun im Netz auf. Das sollte sich aber verkraften lassen.

Die Tage zogen nun so dahin und die Reiseführer machten doch viel Vorfreude breit. Der Tauchgang mit dem Weißen Hai war gebucht und der Wetterbericht sagte Sonne voraus. Plötzlich war der 11.01.2014 da.

Auf geht‘s nach Afrika. Neue Ziele werden erkundet. Ich freue mich.

Ach, fast hätte ich ja noch die Fotoausrüstung vergessen. Der starke Backfokus an meinem Nikon 70-200 machte mir doch Sorge. Ab zum Service damit. Die Aussage, dass hier Kosten von 80 - 350 Euro für die Justierung entstehen können, musste ich akzeptieren. Ohne Justierung ging es nicht. Nach dem Erhalt des justierten Objektiv machte ich mich gleich an die Überprüfung. Was war das ? Keine Verbesserung war ersichtlich. Nicht nur das der Nikon Service erst nichts feststellen konnte, nein, nach der Überweisung von 154,22 Euro wurde es fast noch schlechter. Nach Rücksprache mit Nikon musste nun die ganze Ausrüstung justiert werden. Zum Glück hatte ich noch auf viele Geräte Garantie, das machte den „Spaß“  etwas günstiger, aber die Zeit wurde knapp. Durch die Weihnachtstage wurde es sehr eng und Nikon versprach mir, dass die Ausrüstung bis zum 09.01.2014 bei mir sein würde. 

Alles hat wie versprochen funktioniert. Danke an Nikon. Jetzt musste ich nur noch mein Sigma Schatz neu einstellen, was auf Grund der kurzen Tage im Januar nicht einfach war. Am Abreisetag wurde die letzte Justierung vorgenommen. Noch nicht ganz perfekt, aber es sieht schon gut aus. Was Nikon und ich da alles Eingestellt haben wird die Praxis zeigen. Ich hoffe auf tolle Bilder ( obwohl ich nach Gesprächen mit Namibia Urlaubern gehört habe „Ach, das sieht man alles in Südafrika ? Das wirst Du in Namibia nicht sehen ! Ich war schon x mal dort aber nein, da musst Du richtig viel Glück haben“ ) .

Ich hoffe auf tolle Bilder !! 

Fazit:

Ich hoffe die Probleme bei den Buchungen, die schlechte Presse über Namibia und die negativen Berichte der Air Namibia, erweisen sich als unwahr. Einen schönen Urlaub 🙂

11.01.2014

Anreise

Leichte Verunsicherung gab es schon bei der Bahnfahrt. Den Zug, den ich ausgewählt hatte, gab es auf den Fahrplänen nicht. Warum nur ? Da wir Zeit hatten, wählten wir den nächsten Zug nach Frankfurt. Abfahrt von Gleis 10. Auf Gleis 10 stellten wir fest, dass dieser Zug nicht am Samstag fuhr. Auf Nachfrage wurde uns mitgeteilt, dass der als erstes gewählte Zug heute doch im Fahrplan war. Abfahrt Gleis 4. Der neue Fahrplan beruhte auf einer baustellenbedingten Änderung, aber jetzt war ja alles gut.

Wir erreichten Frankfurt pünktlich und der Check In verlief reibungslos.

Der Flieger der Air Namibia war brandneu. Ein A330 - 200. Große Monitore, Sitze mit Lederbezug und wenig Beinfreiheit. Ich hatte schon eine Bewertung mit 4 von 5 Sternen im Kopf.

Auf dem Flug nach Windhuk ( fast 10 Stunden ) wurden weitere Schwächen deutlich. Das Unterhaltungsprogramm gab es nur auf Englisch. Das Frühstück bestand aus einem kalten Brötchen, etwas Wurst und Käse. Kein Ei, keine Marmelade und auch kein zweites Brötchen.

Die kleinen Erdnüsse zum ersten Drink suchten wir vergeblich, genauso wie den zweiten Drink. Es gab Wein und Bier zum Essen aber ein kleiner Absacker stand nicht auf dem Programm. Man hätte mehr aus dem neuen Flieger holen können.

Wir landeten sicher und pünktlich in Windhuk. Das war das Wichtigste !

Auf dem Weg vom Flugzeug zum Terminal gab es schon die ersten Tiere zu sehen. Schöne Falter und große Käfer lagen auf dem Weg, die Vögel mussten sich nur bedienen.

Der Monitor am Transitschalter zeigte unseren Flug nach Kapstadt leider nicht an. Statt 09:35 Uhr stand nur ein Flug um 16:45 Uhr angeschlagen. Ich hatte Bedenken. Nachdem sich die anderen Flugreisenden am Schalter gemeldet hatten wurde uns erklärt, dass der Monitor nicht immer aktualisiert werden würde. OK, that‘s Afrika. Da wunderte es uns auch nicht, dass nach dem Transitschalter der gestrichene Flug von 08:35 Uhr mit der selben Flugnummer wie unser um 09:35 Uhr aufgeführt war. Wird schon werden.

Den großen Schreck gab es aber doch noch. Kati hat nicht nur vergessen Ihren Brief in den Briefkasten zu werfen.

Nein, unsere Kulturtasche stand noch im Badezimmer in Hannover. Das gab es noch nie.

Auf dem Flug nach Kapstadt zeigte die Air Namibia, dass es doch geht. Rührei mit Würstchen und Brötchen mit Marmelade, na also. Nach 1 Stunde und 45 Minuten begann der Landeanflug auf Kapstadt. Es wackelte etwas aber die Sicht auf den Tafelberg und das Meer waren eine Wucht. Die Landung war perfekt, die Sonne empfang uns mit 23°C und es lag noch ein leichter Wind über der Stadt.

Bis wir den Mietwagen in Empfang nehmen konnten dauerte es fast 40 Minuten. Es musste bei der Bank angerufen werden, die Abbuchungen brauchten eine Bestätigung und die ganzen Kratzer und Schmarren am Fahrzeug wurden dokumentiert. Jetzt aber los. Ich wollte gegen 14:00 Uhr im Hotel sein. Unser Navi noch schnell einstellen und ab ... Nee, das Navi zeigte eine Fahrstrecke von 2800 km an. Boah, das war etwas weit. Nach einer neuen Standortbestimmung sah es schon besser aus, aber die Richtung war verkehrt. Zum Glück hatte ich mir alles vorab auf der Karte angesehen und erreichten das Colourful Manor um 13:58 Uhr. Perfekte Planung.

Das Wetter war einfach herrlich. Wir konnten nicht anders und gingen kurz in den Pool um danach in den Standteil „Strand“ zu fahren. Ein schöner Strand mit hässlichen Hochhäusern erwartete uns hier aber es ist nicht schlecht das Meer direkt vor der Tür zu haben. Eine deutsche Rentnertruppe betrat in diesem Moment das Restaurant, in dem wir einen Tisch reserviert hatten. Die Truppe wirke entspannt und alle sahen so aus, als ob sie hier wohnen würden. Jetzt hat man wieder ein neues Ziel für den Ruhestand entdeckt.

Das Steak schmeckte uns so gut, dass Kati Gänsehaut beim ersten Bissen bekam und die Pralinen zum Schluss brachten uns ins Schwärmen. Auf dem Rückweg zur Lodge machten wir noch einen Abstecher zur Gordons Bay und den Bikini Strand. Tolles Licht lag über der Bucht und der Tafelberg wurde langsam in rosa Wolken gehüllt. Wie kann das Leben schön sein.

2014-04-27-SAF_8221

Bei einem Glas Rotwein und der Abendstimmung über Kapstadt, meldeten wir uns noch bei Phil. Alles Gut in Deutschland und zufrieden gingen wir ins Bett. Wind kam auf und die kleinen Regentropfen auf der Terrasse verschwinden bis morgen sicherlich.

Gute Nacht.

Fazit:

Wenn der Urlab weiter so schön wird wie der erste Tag, sollte es traumhaft werden.

12.01.2014

Kapstadt

Der Regen hatte keine Chance gegen den leichten Wind. Der wurde aber noch so stark, dass ich schon fast eine Wetterwarnung rausgegeben hätte. Die ganze Nacht drückte der „Sturm“ gegen unser Fenster und ich wachte oft auf. So sah ich schwarz für unseren geplanten Ausflug auf den Tafelberg.

Am ersten Tag hatten wir uns für eine Fahrt zum Kap der guten Hoffnung ( eigentlich passt der ursprüngliche Name „Kap der Stürme“  besser ) und den Besuch der Waterfront in Kapstadt vorgenommen. Wie wir feststellen mussten sehr optimistisch. 

Die Fahrt an der Küste entlang war einfach traumhaft. Man konnte einfach nicht ohne Stopp das Kap der Guten Hoffnung erreichen. Der erster Halt war gleich hinter Strand um vom Parkplatz aus das Meer zu beobachten. Weiter ging es über Mutzenbach ( hier muss man auch halten ) die Küste entlang zum Kap. Es folgten weitere Stopps und so erreichten wir das Kap erst gegen 12:00 Uhr. Der Wind war sehr stark und es sollte noch extremer werden. Beim Kap handelt es sich um einen National Park ( 105 ZAR, frei für Wildcard Besitzer ) der mit dem Auto durchfahren wird. Alles ist perfekt organisiert. Kostenfreie Parkplätze, Restaurant, Toiletten, an alles wurde gedacht. Wir besuchten zu erste den Bereich um den Leuchtturm. Die Fahrt durch die schöne Landschaft gefiel und schon aussergewöhnlich gut aber die Aussicht am Leuchtturm war atemberaubend. Der Blick zum Kap, der traumhafte Strand aber besonders das Gefühl an der Felsenspitze mit dem sehr starken Wind, bleiben festsitzende Erinnerungen. An diesem Punkt wird man sich seiner Person wieder bewusst. Wie stark ist doch die Natur.

SAF_7314

Die Naturgewalten mit der schroffen Küste, das Meer mit den Wellen und der Wind. Ein Wahnsinn.

Der Wind ist zeitweise so stark, dass man Probleme hat den Fotoapparat zu halten. Hinter der nächsten Ecke war es fast wieder Windstil. So verging die Zeit wie im Flug. Wir besuchten noch den Strandabschnitt neben dem Kap ( traumhafter Strand aber zum Baden nicht geeignet ) und machten uns dann auf den Weg zum Kap direkt.

Während der Fahrt sahen wir noch einige Vogelsträuße und Seelöwen. Die Zeit ran uns davon aber das obligatorische Bild vom Schild am Kap wollten wir noch haben.

Wie an den anderen Plätzen ging es auch hier ruhig zu Werke. Es war zwar etwa mehr Betrieb und wir reihten uns in die Schlange ( circa 6 Personen ) ein, aber keiner drängelte oder nörgelte. Man hatte so viel Zeit, wie man mochte und danach stellte sich der nächste ans Schild. Wir waren dabei !

Die Uhr zeigte nun, dass Kapstadt heute nicht mehr auf dem Programm stand. Die Küstenstrasse wollten wir aber dennoch sehen. Der Chapman‘s Peak musste doch gefahren werden. Es war wie in der Autowerbung. Rechts die Steilküste und links das Meer. Traumhaftes Wetter, nur leider hatten wir kein Jaguar Cabrio sondern unseren Chevrolet, schade.

Der weitere Weg nach Kapstadt hatte noch viel mehr zu bieten. Traumhafte Strände, Leuchttürme und Kite Surfer bei starker Brandung. Auch die Restaurants auf dieser Strecke zeigten sich von ihrer besten Seite. Es gab Steaks, die auf den Punkt gebraten waren zu Preisen, die uns in Deutschland als unmöglich erscheinen. 300 g bestes Filet vom Rind für umgerechnet unter 10 €. Perfekt auch dank des sehr guten Wechselkurs vom mittlerweile 14,82 Rand für 1 Euro.

Wir erreichten Kapstadt gegen 20:00 Uhr. Einkaufen oder ein Stadtbummel waren nicht mehr möglich und wir hatten noch circa 40 Kilometer bis zu unserem Hotel.

Zur Sicherheit in dieser Gegend. Wir hatten schon viel gehört von Kapstadt. Vorsicht hier, Achtung da. Selbst als wir einmal die falsche Abfahrt genommen hatten und in ein „dunkles“ Viertel gelangten, hatte ich keine Bedenken (Das passierte auf dem Weg nach Kapstadt). In Kapstadt selber gab es viel Polizei und alles wurde per Video überwacht. Sicher, man muss aufpassen und seinen gesunden Menschenverstand einschalten. Aber Bedenken ( wie in Manila ) hatte ich hier keine. 

Fazit:

Die Reisezeit war perfekt. Es war nicht voll und das Wetter spielte mit. 3 bis 4 Tage waren aber viel zu wenig für diese tolle Stadt! Ich hätte gut 1 bis 2 Wochen hier aushalten können. Es gab so viel zu sehen. Die Mother of City ist für mich einer der schönsten Plätze der Welt.

14.01.2014

Shark Diving mit dem großen Weißen

Alles deutete darauf hin, dass die Tour nicht stattfinden würde. Der Wind war am Vortag sehr stark und bei diesen Bedingungen raus auf‘s offene Meer musste nicht sein. Zu meiner Überraschung teilte Paul uns mit, dass die Tour durchgeführt werden würde wir aber schon um 07:00 Uhr in der Gamsbaai sein mussten. Wir sollten mit 2 Stunden Fahrzeit rechnen und besser die Küstenstraße nehmen. Diese sein Landschaftlich viel schöner als die N2 und nach den tollen Eindrücken vom Vortag, konnte ich mir das gut vorstellen.

Abfahrt 05:00 Uhr. Der Wind blies immer noch heftig aber es gab keine Wolken am Himmel. Vorsicht mit der Sonne dachte ich mir. Ich sah schon vom Vortag aus wie eine Tomate, doch bei dem Wind am Kap merkte man die Sonne nicht und eincremen ist doch was für Frauen. Hätte ich man(n) doch etwas Creme in mein Gesicht geschmiert.

Die Route entlang der Küste war klasse. Kaum Autos oder Menschen waren unterwegs. Die Sonne ging über den Bergen auf und schönes Licht fiel auf Meer und Berghänge. Wie fuhren durch Hermanus und planten gleich einen Stopp für den Rückweg ein. Eine kleine Touristenstadt, gemütlich und überschaubar. Hier könnte man zur Walsaison auch ein paar Tage verbringen.

Um Punkt 07:00 Uhr erreichten wir die Shark Station in Kleinbaai. Wir waren die letzten Teilnehmer und füllten noch schnell unsere Dokumente aus. Sind Sie sicher, dass Sie das wollen. Es ist gefährlich und freie Natur. Man kann nie sagen, was passiert. Das mussten wir unterschreiben. Das Frühstück, was im Preis von 1350 ZAR enthalten war, überzeugt uns nicht wirklich. Besser auch nicht so viel essen. Wer möchte schon gerne später die Fische füttern ?

Nach einer kurzen Einweisung in die „Käfig Technik“ erfolgte noch die Beschreibung des weiteren Tagesverlauf. Keiner hörte mehr richtig zu, alle wollten nur eins, den Hai sehen.

Das Boot war für die 14 Haitaucher ausreichend. Mehr hätten es aber nicht sein dürfen. Ich stellte mich schon auf ein paar Personen ein, die den Wellen nicht gewachsen waren ( eventuell ja auch ich ) aber meine Angst war unbegründet. Die Bootsfahrt verlief sehr angenehm. Ein paar kleine Wellen am Anfang und das war es dann auch schon. Wir fuhren auch nicht auf das offene Meer. Zu meiner Verwunderung ankerten wir direkt an einem schönen Strandabschnitt einer vorgelagerten Landzunge. Drei weitere Boot lagen schon vor Anker und suchte die Haie. Um die Chancen etwas zu erhöhen, wurde ein Mix aus Fischresten und 2 alte Tunfischköpfe ins Meer geworfen. Das Warten begann. Wir hatten Glück mit dem Wetter und konnten auf das Dach des Bootes gehen. Es wehte ein angenehmer Wind, so dass es mir unter meinem Kapuzenpulli nicht zu warm wurde. Sonne konnte ich nicht mehr viel gebrauchen. Wir wartete eine Stunde, Möwen kreisten um das Boot aber von Haien keine Spur. Der Kapitän wurde etwas unruhig und wir wechselten den Platz. Auf ging es in die Shark Allee. Ein Bereich zwischen zwei Inseln, in dem sich zur Hauptsaison ( Mai - Juli ) junge Robben tummeln. Die Beute der Weißen Haie. Hier könnten wir mit Glück auch große Exemplare sehen. Das sei am Strandabschnitt nicht möglich, da die großen Hai sich dort nicht mehr auf das Köderspiel einlassen würden. Sie seinen zu gerissen um auf den Trick reinzufallen. Nur Jungtiere könnte man dort noch anlocken.

Alles nur Theorie. Was wir in der Sharkallee zu Gesicht bekamen war ein Seelöwe, der im Wasser spielte. Meine Gedanken kreisten immer um die Bilder von springenden Haien, die sich die Robbe von unten schnappten. Gemein für die Robbe, aber ich hätte das gerne gesehen. Leider passierte nichts und nach einer weiteren Stunde brachen wir unsere Suche ab.

Wir wollten noch einmal zurück zum Strandabschnitt, an dem wir noch eine Erklärung über Haie erhalten sollten. Der Große Weiße meinte es heute nicht gut mit uns. Laut den Bootsmännern auch nicht die beste Zeit zur Haibeobachtung. Im Mai würden nach 2-3 Minuten schon immer 4-5 Haie um das Boot schwimmen. Das half mir hier auch nicht weiter, schade.

Wir fuhren somit zurück zum Strand. Es lagen noch 2 weitere Boote in der Bucht und wir konnten gute Stimmung vernehmen. Ja, ein Boot hatte einen Weißen Hai am Käfig. Unser Bootsmann fuhr an die alte Stelle und wir warteten. Von Nachbarboot hörten wir Applaus und viel positive Stimmung, nur bei uns machte sich Verzweiflung breit. Sollten wir keinen Weißen Hai vom Käfig aus sehen ? Doooooooooch ein junger Hai näherte sich dem Boot. Der Käfig wurde sofort ins Wasser gelassen und ein weiterer Hai folgte dem ersten. Das Spiel konnte beginnen.

Vom Boot aus waren die Haie sehr gut zu beobachten, leider betrug die Sicht im Wasser nur 1-2 Meter und das Wasser war kalt. 14° C waren angesagt. Das alles spielte keine Rolle mehr. Die erste Gruppe ging ins Wasser.

Die Haie hatten nun auch unser Boot im Blick und die Gäste im Käfig freuten sich. Jetzt kam meine Zeit und die sollte lange werden. Fast 40 Minute konnte ich im Käfig bleiben. 2 kleinere und ein fast 4 Meter langer Hai kamen zum Käfig. Es war wie im Film. Der Große Hai tauchte immer wieder direkt vor mir auf. Er biss sogar einmal vor mir in den Käfig. Zum Glück hatte ich die Hand nicht am Gitter. Bei der Einweisung wurde zwar gesagt, dass man die gelbe Haltestange nutzen sollte, aber diese war recht schlecht zu sehen und kaputt war sie auch. Zum Teil hingen meine Beine sogar aus dem Käfig aber in diesem Moment war das egal.

SAF_8111

Einen Tauchgang ohne Käfig hätte ich aber nicht gewagt.

Wir hatten alle viel Zeit mit den Haien und ich war der letzte Taucher, der aus dem Käfig ging. Es hat gereicht, mir war bitterkalt.

Auch den Erwerb des Videos haben wir dankend verzichtet und sind nach einer kurzen Dusche zurück nach Hermaus gefahren. Eine nette Bar mit Blick auf das Meer und wir waren gefangen. Der Fisch war gut, es gab aber noch Potenzial nach oben. Leider hatten wir keine Zeit mehr um hier zu versacken. Sicher aber beim nächsten Besuch in Südafrika. Das ist hier ein MUSS.

Den Weg zurück, über Stellenbosch haben wir nicht gefunden und beschlossen dann, den letzten Sundowner an unserem ersten Hafenbecken zu geniessen. Wirklich schön, kann man das jeden Tag haben ???

Fazit:

Es brauchte Geduld aber die Sichtungen der Haie war ein beeindruckendes Erlebnis.

Ich werde das sicher noch einmal probieren.

15.01.2014

Der Tafelberg

Wir fuhren gleich nach dem Frühstück in Richtung Kapstadt. Heute aber über die Autobahn und nicht die schöne Strecke an der Küste entlang. Wir wollten es endlich mal nach Kapstadt schaffen.

Kurze Zweifel kamen auf und wir überlegten, ob wir nicht doch über Stellenbosch fahren sollten. Nein, die kleinen Weingüter werden wir bei unserer nächsten Reise nach Kapstadt besuchen. Fertig !

Die Autobahn führte direkt in das Stadtzentrum von Kapstadt und zur Waterfront. Hier konnten wir das Auto direkt im Parkhaus abstellen ( eine Einrichtung mit rot,grün und blauen Leuchten an jedem Parkplatz zeigte die Verfügbarkeit an ) und wir waren am Ziel. Zu Fuß machten wir uns auf den Weg zur Waterfront.

Kleine Läden und Kaffees luden zum verweilen ein und in der Halle für Lebensmittel gab es tausend interessante Dinge. Wir genossen frische Säfte und kauften eine Tüte Bilton. Der Fleische erklärte uns noch, dass er sein Fleisch nur aus Namibia oder Botswana bezieht. Das sei noch besser und wir konnten uns von der Qualität überzeugen.

Um Kapstadt besser und schneller kennenzulernen, nahmen wir uns einen Touristen Bus. Die rote Linie führte uns an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei. Über Kopfhörer gab es Erklärungen in deutscher Sprache und wer wollte, konnte an einer der vielen Haltestellen aussteigen und mit dem nächsten Bus weiterfahren.

Wir stiegen in Stadtzentrum aus und bummelten die Einkaufsstrasse entlang. Ein schöner Garten lud zu einer Pause ein, doch die vielen Tauben störten uns hier.

Nach einem Bummel durch die Kneipenstrasse stiegen wir in den nächsten Bus und führen über den Bezirk 7 zum Tafelberg. Eine Strassensperre verhindert den direkten Weg. Die Fussball Nationalmannschaft Südafrikas verlies ein Hotel und Polizisten blockierten für 20 Minuten die Hauptstrasse, interessant.

Gegen 15:30 Uhr stoppten wir am Tafelberg. Durch die Verzögerung wussten wir nicht genau, ob wir den Sonnenuntergang vom Tafelberg bestaunen oder über die Küstenstrasse zurück nach Kapstadt fahren sollten. Wir nutzen die Zeit und kauften uns ein Ticket für die Seilbahn zur Spitze des Tafelberg.

Die Fahrt dauerte nur 5 Minuten. Eine sich drehende Plattform ermöglichte den Blick über die Stadt. Es war einfach atemberaubend, wir hatten alles richtig gemacht. Auf dem Bergplateau gab es viele Wanderwege und ein kleines Kaffee und so vertrieben wir uns die Zeit bis zum Sonnenuntergang. Das Kaffee hatte leider nicht den Charme der vielen guten Restaurants der Stadt und der Sonnenuntergang zog sich bis 20:00 Uhr hinaus. Es hat sich aber gelohnt. Die Sonne versank im Meer und tauchte den aufgehenden Vollmond in ein lila Licht. Umwerfend und sehr beeindruckend.

SAF_8652

Unser letzter Bus war schon lange abgefahren und wir nutzten ein Taxi für die Fahrt zur Waterfront. Die netten Südafrikaner, die sich angeboten hatten uns zu fahren , haben wir leider nicht mehr erreicht da unser Guthaben der Mobilfunkkarte aufgebraucht war.

An der Waterfront gingen wir in das Restaurant, welches wir am Morgen schon besucht hatten. Das Essen war gut, obwohl es etwas kalt war. Da wir die einzigen Gäste waren, konnte einem der Livemusiker schon etwas leid tun. Er packte nach einer knappen halben Stunde seine Gitarre ein und machte Feierabend. Wir musste uns auch auf die Rückfahrt machen, da die Zimmerrechnung noch offen war und Paul sicher nicht bis Mitternacht warten wollte.

Gegen 23:00 Uhr erreichten wir das Colourful Manor. Paul war noch beschäftigt und wir tranken noch ein schönes Glas Rotwein und fielen dann gegen 00:00 Uhr ins Bett.     

Am nächsten Tag ging unser Flieger nach Windhuk. 06:25 Uhr war Abflug und der Wecker klingelte um 04:00 Uhr. So ist das hier, die Tage müssten viel länger sein.

Fazit:

Traumhafte Tage in Kapstadt. Sicher ist, wir kommen wieder.

Es war sooooo schön !

16.01.2014

Auf nach Namibia

Der Flug war pünktlich, von guter Qualität und wir landeten sicher in Windhuk. Der Schalter der Mietwagenfirma war zum Glück nicht gerade überfüllt. Ganze 2 Umschläge mit Unterlagen für Leihfahrzeuge lagen am Schalter und deuteten nicht gerade auf regen Betrieb hin. Nachdem ich mit dem Mitarbeiter über die Arbeitslast gesprochen hatte sagte er, dass sei heute ganz OK. Ich glaubte Ihm 🙂

Die Übergabe des Leihwagen verlief reibungslos. Ich vermutete nur, dass mir noch weitere Versicherungen aufgetischt wurden. OK, es lies sich nicht ändern. Frohen Mutes ging es auf in Richtung Osten, zur Okambara Lodge. 

Wir hatten Glück und auf den letzten Kilometern war direkt vor uns ein Fahrzeug, dass den selben Weg hatte. Die 4 jungen Leute achteten immer auf uns, sodass im Fall einer tiefen Fahrrinne und eines Steckenbleibens unseres Fahrzeugs, Hilfe in der Nähe war. Die Tore der Farmen die wir auf dem Weg zur Lodge passierten, wurden immer von kleine Kinder geöffnet. Schöne Momente und ich hatte keine Bedenken ein paart Haribos hierzulassen.

2014-04-28-SAF_3005

Wir erreichten in gut 3 Stunden die Okambara Lodge. Einige Strassen waren nicht so einfach zu passieren ( es hatte die letzten Tage wohl leicht geregnet ) aber der Toyota hatte es gut geschafft.

Fazit:

Gutes Wetter und ein angenehmer Flug machen richtig Lust auf Namibia.

17.01.2014

Okambara Lodge

Zeit, die hatte man hier kaum. Es gab immer etwas zum Fotografieren oder es standen Aktionen an wie zum Beispiel die Jagd für unser Abendbrot. Gerade dachte man, jetzt ist etwas Zeit für den BLOG, und nein. Die Fütterung der Raubkatzen stand an, ein Impala wurde geschlachtet, die Erdmännchen waren draußen oder was weis ich noch alles.

Ich habe mich gut gefühlt.

Der Tag begann immer mit einem Gamedrive. Nicht spektakulär aber ganz nett. Es gab eine Vielzahl an Tierarten aber leider waren die Tiere sehr scheu. Orix, Eland, Kudu, Zebra ( auch das Bergzebra ), Impala, Elefant, Nashorn, Giraffe, Bienenfresser, Adler (aber nur wenige ) konnten wir bestaunen. Die Landschaft unterschied sich von der in Südafrika aber es war eine beeindruckende Weite.

Nach dem Gamedrive ging es zum Frühstück. Ein kleiner Plausch mit den Angestellten oder Christian dem Chef und schon war es 11:30 Uhr. Kurz in den Pool und dann gab es immer schon eine Ablenkung. Ich hatte Glück und verstand mich gut mit Christian und Petrus ( einem Angestellten ). So durfte ich zu den Geparden und konnte schöne Bilder schiessen. Es waren hier keine Schmusekatzen, welche auf Menschen fixiert waren. Scheinangriffe und starkes Gefauche beeindruckten mich schon sehr. Ein Gepard, der nur mit einem kleinen Stock zurück gehalten wird und circa 2 Meter vor mir faucht und seine Krallen in den Sand gräbt. Nicht ohne.

Es hat mir aber riesigen Spaß gemacht obwohl sicher nicht ungefährlich.

Nach dieser Aktion ging ich noch zu Lulu, dem Leoparden. Hier konnte man nicht in den Käfig. Bei den Zähnen auch wirklich nicht ratsam.

 2014-04-28-SAF_8755

So verging die Zeit schnell bis zur Fütterung der Karakale, Geparden und dem Leoparden. Für mich immer ein Höhepunkt unseres Aufenthalt. Die Karakale konnte ich streicheln und schön knipsen, die Fütterung der Geparden war aber nicht von langer Dauer. Die 3 Tiere, die ihre Scheinangriffe durchführten, verschwanden mit ihrer Beute schnell im Busch. Viel Zeil verbrachte ich mit Lulu. Der Leopard zeigte brav seine Zähne, kletterte auf einen Baum und durch den Zaun konnte man ihn sogar streicheln. Ach und dann war es auch schon wieder Zeit für das Abendessen.

Noch schnell die Bilder gesichert und los zum Abendbrot ins Haupthaus. Das Essen war immer lecker. Frische Orix Steaks, Impala Leber oder Orix Gulasch. Was gerade beim Jagen erlegt wurde.

Durch die netten Gäste entstanden auch lange Gespräche und es wurde immer fast Mitternacht und dann ging es ja um 06:00 Uhr schon wieder auf einen Gamedrive.

Zwei Dinge, die mir noch viel Spass gemacht haben. Das Ansitzen bei der Jagd ( wir haben aber nichts erlegt ) und der Besuch bei Petrus. Bei der Jagd hatten wir einen tollen Blick auf ein Wasserloch. Impalas, Kudus, Warzenschweine und Zebras waren gut zu sehen. Leider erfüllte keines der Tiere unsere Bedingungen für einen Abschuss. Die Impalas waren nur Weibchen, die Kudus waren zu groß und soviel Fleisch brauchten wir nicht, die Zebras waren in einer Herde (dann kann man den Hengst nicht schiessen da die Stuten dann 2 Jahre nicht aufnehmen) und die Warzenschweine wollte Luis nicht schiessen. So tranken wir ein schönes Bier und unterhielten uns leise über Gott und die Welt. Der Besuch bei Petrus und seiner Familie war einfach nur witzig. Ich wolle Ihm ein paar Zigaretten bringen und wir kamen ins Gespräch. Die Menschen hier nutzen Schnalzlaute im Wort und ich konnte mich nicht mehr halten. Gut(Schnalz)en Aben(Schnalz)d. Sehr merkwürdig. Man Schnalzt laut, leise, hoch und tief. Alles hat eine andere Bedeutung. Wenn man verkehrt schnalzt, kann es ein Schimpfwort sein.

So erzählte mir Petrus auf deutsch, das er 6 Kinder hat und am Wochenende nur auf Anfrage arbeitet. Das Leben sah arm aber entspannt aus. Ich freute mich für Petrus. Er bleibt mir in guter Erinnerung.  

Auch Christina war ein netter Typ, bodenständig und freundlich. Wir erfuhren viel über die Farm und konnten Ihm sogar noch etwas Zebra Bilton aus eigener Produktion abringen. Lecker, und das Bilton verschwand auf dem Weg nach Erindi in unserem Bauch.

Fazit:

Rustikale Unterkunft, jagen und Raubtiere füttern waren genau mein Ding.

Es gab viel Neues in Namibia zu entdecken. Ob Namibia interessanter wird als Südafrika kann ich noch nicht abschätzen.

20.01.2014

Erindi

Die Fahrt von der Okambara Elephant Lodge über Windhuk zur Erindi Lodge zog sich. Die erste Strecke bis Windhuk war noch recht interessant. Alles war neu und jede Kleinigkeit wurde beobachtet. Es gab Greifvögel am Straßenrand sowie überfahrende Schlangen und tote Schakale.

Das Wetter war sehr schön und die Straßen zeigten kaum Schlaglöcher oder kaputten Asphalt. Es war schon fast schwer, das Tempolimit von 120 km/h einzuhalten. So verlieft die Fahrt ohne große Zwischenfälle recht entspannt. Gewundert haben wir uns nur über die „Strassensperren“ vor und nach einem größerem Ort. Man musste kurz halten, wurde von der Polizei begutachtet und konnte dann seine Fahrt fortsetzen. Der Grund war mir nicht ganz klar aber ich hielt mich besser an die Regeln, störte ja nicht groß.

Interessant wurde es, als wir die B1 verlassen mussten und auf die erste Schotterstraße abbogen. Die D2414 führte in Richtung Erindi und war gut zu fahren. Ich hatte mich vorab etwas über Eigenschaften der Pisten informiert und wusste so, dass man besser nicht schneller als 80 km/h fuhr. Kurz angetestet und richtig. Das Auto kam ins Schlingern und es verhielt sich wie auf Schnee. Besser etwas langsamer Fahren und sicher ankommen.

Die Landschaft war sehr schön und wir hatten genügend Zeit. Es sollte ja Urlaub sein.

Am Erindi Gate angekommen gab es eine kleine Überraschung. Wir wussten, dass Erindi ein großer Park war aber das die Strecke vom Gate bis zur Lodge 25 Kilometer betrug, war doch gewaltig.

Wir hatten so schon unsere erste kleine Safari. Leider wurde es nun etwas eng mit der richtigen Safari aber wir sollten es schaffen und das war gut so.

Auf Erindi angekommen konnten wir gleich unser Zimmer beziehen. Die Minibar war gut gefüllt und nach der langen Fahrt schmeckte das erste Bier gleich doppelt gut. So gut, dass wir die PIN vom Safe gleich wieder vergessen hatten. Hoffentlich konnte man den Tresor auch ohne PIN öffnen 🙂

Um 16:00 Uhr ging es los auf den ersten Game Drive. Ein perfekter Start und ich freute mich, dass wir pünktlich auf Erindi angekommen waren. Gleich hinter dem Tor zur Lodge entdeckten wir zwei Löwinnen. Eine leider mit GPS Halsband aber die Zweite zeigte sich schön im Gras. Tolle Bilder und unser Guide Aron stellte das Fahrzeug so, dass alle ein schönes Foto machen konnten und die Sonne schön im Rücken hatten. Weiter so, das ist ja genial !

 2014-04-28-SAF_1118

Kurz nach der Entdeckung der Löwen gab es die Information über eine Sichtung von Wildhunden. Nein, dass auf der ersten Tour. Wie geht das denn. Aron wendete das Auto und wir fuhren zurück zur Lodge um auf der Rückseite in eine anderen Teil des Reservates zu gelangen. Das Rudel Wildhunde wartete schon auf uns. Circa 10 Tiere mit 2 Jungtieren machten sich auf den Weg zum Wasserloch vor der Lodge. Wie schön, endlich einmal junge Wildhunde. Ich war einfach nur happy und das schon nach 30 Minuten.

Leider durften wir die Wildhunde nicht bis zum Wasserloch verfolgen. Es gab eine Vorgabe, dass keine Fahrzeuge in den Sichtbereich „Lodge – Wasserloch“ fahren dürfen.

Der weitere Verlauf der Safari unterschied sich von denen in Süd Afrika doch ein wenig. Es gab Orix und Weißschwanzgnus aber keine Nyalas oder Buschböcke. Weiter zeigten sich die Tiere recht scheu.

Gegen 17:00 Uhr fing es leicht an zu regnen und am Himmel zogen dicke schwarze Wolke auf. Der Regen wurde mit der Zeit stärker und Aron frage höflich, ob er einen anderen Weg fahren durfte als angekündigt. Kein Problem antwortete ich aber da hatte ich die Rechnung ohne die Russen an Board gemacht. Nein, wir möchte weiter fahren wie geplant. Aron zuckte nur mit den Schultern und sage zu mir „ We get wet now, sorry“. Er sollte recht behalten. Trotz Plane und Windschutzscheibe regnete es in das Fahrzeug. Ich hatte große Bedenken, was meine Fotoausrüstung betraf und konnte die Ausrüstung zum Glück eine Sitzreihe weiter nach hinten stellen und gut abdecken. Ich war nass bis auf die Knochen und es wurde etwas kalt. Nach 20 Minuten hatte der Spuk ein Ende und die Sonne machte sich breit. Aron suchte einen schönen Platz für den Sundowner und ich wurde überwältigt von diesem Platz. Nicht, dass alle Getränke inklusive waren ( Gin, Amarula, Bier, Sekt … ) sondern der Blick von unserem Hügel auf die weite Landschaft und die Gewitterwolken neben dem Sonnenuntergang am Horizont beeindruckten mich. Ich hatte kaum Zeit für einen Drink aber die Russen dafür um so mehr und die Stimmung wurde sehr locker. Nach einer Stunde fuhren wir lustig und glücklich zurück zur Lodge. Was für ein schöner Tag und das Abendessen mit frischem Orix Steak machte den Ausklang perfekt.

2014-04-28-namibia-1

Ach nein, fast hätte ich es ja noch vergessen. Die letzte Überraschung gab es auf unserem Zimmer. Das Spitzmaulnashorn kam noch zum Wasserloch und wir konnten es ganz gemütlich vom Bett aus beobachten. Süsse Träume 🙂

Fazit:

Erindi ist ein Paradies aber doch sehr touristisch. Man muss selber abwägen, was einem lieb und recht ist. Ich habe es genossen und besonders die phantastischen Sonnenuntergänge.

21.01.2014

Die Tage auf Erindi

Die nächsten Tage verliefen nach dem selben Schema. Eine tolle Safari am Morgen, Frühstück mit Blick auf das Wasserloch, Rundgang über die Anlage, Safari mit reichlich Sundowner, leckeres Abendbrot, Bearbeitung von Bildern am PC mit einem kleinen Glas köstlichem Rotwein. Leider hatten wir keine Zeit für eine Nacht Safari. Das Erdferkel, der Grund warum ich eigentlich Erindi gebucht hatte, musste ich eh auf meinen nächsten Besuch verschieben da es nicht die richtige Reisezeit war. Und der tägliche Zeitplan war wirklich sehr eng. Die abendliche Safari endete oft um 20:30 Uhr oder sogar gegen 20:45 Uhr und die Nacht Safari sollte um 21:00 Uhr starten und gegen 0:00 Uhr enden. Somit kein Abendbrot, kein Sundowner (!) und nur 5 Stunden Schlaf bis zum Sonnenaufgang. Nein, ich schaffe es nicht auf den Sundowner zu verzichten.

Weiter gab es noch ein Missverständnis was den Preis der Nacht Safari betraf. An der Rezeption sagte man mir, dass  die Safari 1600 ZAR kosten würde. Oh, statt 400 ZAR  nun 1600 ZAR und das mal zwei. Es erschien mir als etwas zu teuer. Im Nachgang habe ich erfahren, dass der Preis von 1600 ZAR für die ersten 4 Personen galt. Somit auch „nur“ 400 Rand pro Person bei 4 Personen oder 800 ZAR bei 2 Personen. Das war ein fairer Preis, der auch für alle Sonderfahrten galt. Da könnte man ja schon mal auf eine kleine extra Tour gehen. So Leopard oder Wildhund suchen, …... NEIN wir hatten einfach nicht genug Zeit. Kann der Tag hier nicht 48 Stunden lang sein ?

Zwei Besonderheiten gab es noch während unseres Aufenthaltes.

Am zweiten Tag hörten wir, dass während unserer morgendlichen Safari die Wildhunde ein Kudu in das Wasserloch vor dem Restaurant getrieben hatten. Das Tier sah keinen Ausweg mehr und flüchtete in das mit Krokodilen besetzte Wasserloch. Fatal für die Antilope. Wir sahen noch wie sich die Reptilien um den Kadaver stritten und ihn in viele Teile zerrissen. Ich hätte die erste Szene auch gerne gesehen.

Die zweite Besonderheit erlebten wir am letzten Abend auf unserer täglichen Safari ( das Spitzmaulnashorn kam ja eh jede Nacht an unser Wasserloch :-). Es hatte etwas geregnet und wir entdeckten frische Spuren eines Löwen. Aron gab sich alle Mühe konnte das Tier aber nicht finden. Einige Wege waren durch den Regen nicht passierbar und so verloren wir die Spur. Ärgerlich, aber so ist es nun einmal in der Natur. Später fuhren wir für den Sundowner wieder zu der weiten Ebene, wo am Vortag ein tolles Gewitter und zeitgleich ein atemberaubender Sonnenuntergang den Himmel in magische Farben tauchten.

SAF_16261_k

Der Platz war heute nicht ganz so schön aber der Regenbogen hatte auch etwas und der Gin schmeckte gut.

Da wir heute noch keinen Löwen gesehen hatten und nur erfolglos die Spuren verfolgten, frotzelte ich Aron etwas an. Na, heute keine Löwen ? Gib es hier keine schönen Löwen mit satter Mähne ?

Aron deutete auf eine Tüte Chips und meinte: Wenn Du die isst, kommt auch der Löwe. Er zeigte mir die Tüte, auf der ein dicker Löwenkopf abgebildet war. Ja, ich schaufelte die Chips in mich hinein und …..

Habt Ihr das gehört ? Direkt vor uns kam das Löwengebrüll aus dem Busch. Aron deutete nur wild auf unseren Tisch mit den Sundowner hin, den wir schnell einpacken sollten. Die Löwen mussten ganz nah sein. In Windeseile packten wir die Sachen und fuhren ein paar Meter auf den Feldweg.

Und da stand er auch schon. Ein schöner Löwe. Das Tier ging den Weg entlang und es gab keinen Zweifel, wer hier Chef in Afrika ist. Wir folgten dem König der Tiere und ich stellte mit Erschrecken fest, dass mein Akku schlapp machte. Kurzer Akku-Wechsel und das Entsetzen stand in meinem Gesicht. Der zweit Akku hielt nur kurz. Warum auch immer, ich konnte fast zusehen wie der Ladestand gegen Null ging. So ein Mist aber ich genoss die Situation auch ohne Foto.

2014-04-28-SAF_2011

Das Tier entdeckte einen Wasserbock unter einen Baum und schlich sich an. Alle waren gespannt und keiner machte einen Mucks. In der Zwischenzeit kam ein weiteres Fahrzeug auf den Weg und wir beobachteten zusammen die Situation. Der Löwe startete den Angriff und rannte auf den Wasserbock zu. Leider war der Wasserbock zu weit entfernt und der Angriff viel zu halbherzig. Die Antilope flüchtete in die Tiefe des Busch und wart nicht mehr gesehen.

Jetzt kam die Szene, die es eigentlich gar nicht geben konnte.

Der Löwe ging den Weg entlang. Rechts am Himmel tauchte der Regenbogen in den Farben des Sonnenuntergangs ab. Links lagen die Berge im rötlichen Licht der untergehenden Sonne. Der Löwe brüllte seinen Frust und die Warnung an alle in der Umgebung gegen das Bergmassiv und das Echo erhallte kurze Zeit später zurück. Gänsehautfeeling und eigentlich hätte mich jemand kneifen müssen, ob ich auch wirklich nicht nur träumte.

Einer der schönsten Augenblicke in diesem Urlaub.

Fazit:

Keine Zeit für eine Nacht Safari. Ja, das gibt es auch. Der Tag ist voll mit schönen Dingen und langweilig wurde mir nie.

22.01.2014

Onguma

Leider mussten wir uns von Erindi verabschieden. Wir hatten hier tolle Tage und sehr gute Tiersichtungen aber die Sonnenuntergänge waren das wirkliche Highlight. Wir Frühstückten noch schön ( Ich musste natürlich den Sonnenaufgang um 06:00 Uhr noch genießen ) und gegen 09:30 Uhr war Abfahrt. Auf dem Weg zum Gate gab es noch einiges zu beobachten. Das ging schon los mit kleinen Armeen von Heuschrecken, die in einer Formation über die Strassen wanderten. Man sah den kleinen Insekten ihren Hunger auf sattes Grün richtig an und konnte sich vorstellen, wie gleich der nächste Busch geplündert werden würde. Richtig gut wurde es später noch, als die schwarze Mamba vor uns die Strasse überquerte. Gut gefallen hat ihr unsere Anwesenheit nicht und sie stellte sich mit ihrem Körper auf, verschwand dann aber doch recht schnell im Busch. Tolle Tiere und sehr respekteinflößend.

2014-04-28-SAF_2195

Vor dem Verlassen des riesigen Erindi Grundstück machten wir noch einen Abstecher zum Elephant Camp. Die Bungalows sahen recht neu und komfortabel aus. Preislich eine gute Alternative zur Traders Lodge, die wir aber auch bei unserem nächsten Besuch wieder vorziehen werden.

Auf der doch recht langen Fahrt zur Onguma Lodge gab es teilweise sehr starke Regenfälle. Schritttempo war angesagt und der Weg zooooog sich. Die Strecke hatte auch nicht wirklich viel zu bieten oder wir haben es nur nicht gesehen. Der einzige Unterschied beim Blick aus dem Fenster waren die Namen auf den Schilder der Farmen, sonst sah sich alles sehr ähnlich.

Trotz Regen ( der zum Glück immer nur für kurz auftrat ) erreichten wir das Tor zur Onguma Lodge pünktlich. Wir wollte vor Sonnenuntergang das Zimmer beziehen und eventuell noch einen kurzen Game Drive unternehmen, es schien möglich. Am Tor wurden wir schon erwartet und ich freute mich, dass die Buchung funktioniert hatte. Der Weg vom Gate zur Lodge war nicht so weit wie zuvor auf Erindi aber durch die Bienenfresser am Weg, die kleinen Impalas und schöne Raubvögel in den Bäumen brauchten wir doch 45 Minuten bis zum Ziel.

Freundlich begrüssten uns David und Erasmus, die die nächsten Tage für unser Wohl sorgen sollten. Die Beiden führten uns durch die sehr kleine Anlage, zeigten uns den Essbereich und unser Zimmer bevor es eine kurze Einweisung gab. Das Verlassen der Anlage ist nach Sonnenuntergang nicht mehr erlaubt und Tagsüber darf man maximal bis zum Auto gehen. Da es hier keine Zäune gab und Löwe, Leo und Co in der Gegend sind hatten wir auch nichts einzuwenden.

Die Überraschung kam erst noch. Wir waren die einzigen Gäste. Somit hatten wir David und die ganze Crew für uns alleine und es gab keine Zeiten, an die wir uns halten musste. Frühstück um 05:30 Uhr war kein Problem, Abendbrot wann wir es wünschten. Einfach nur schön.

Unser Bungalow war recht klein und die Beleuchtung hätte etwas heller sein können aber das war auch schon alles, was man hätte bemängeln können. Das Essen war köstlich und es gab täglich 2 Hauptgerichte zur Auswahl. Das Frühstück um 05:30 Uhr war genauso umfangreich wie um 08:00 Uhr. Es gab Obst, Joghurt und frische Eier. Zeitweise war es schon fast unangenehm wenn man den Kuchen nicht anrührte aber was sollten wir denn noch alles essen ?

Den erste Abend beendeten wir mit einer Nacht Safari. Sehr interessant auch wenn Leopard und Löwe sich nicht zeigten. Was mir nicht so gut gefallen hat war der Umstand, dass die Wege nicht verlassen werden durften. Trotz Range Rover, schade. So verbrachten wir fast 15 Minuten vor einem weit entferntem Hügel und rätselten, was sich wohl dahinter versteckte. Ein Impala war es dann. Wären wir 20 Meter über die freie Fläche gefahren hätten wir es gleich erkannt. Na gut, wir waren jetzt doch sehr Müde und wollten eigentlich ins Bett. Am nächsten Tag stand der Etoscha Park auf dem Programm und darauf waren wir sehr gespannt. Feierabend für heute.

Fazit:

Eine sehr schöne Unterkunft und nur wir als Gäste. Tolle Sichtungen trotz Regen. Namibia ist einfach traumhaft.

23.01.2014

Die Tage auf der Onguma Lodge

Wie schon beschrieben gab es um 05:30 Uhr ein perfektes Frühstück. David weckte uns um 05:00 Uhr und nach frischen Rührei ging es los. Etoscha wir kommen. Bis zum Onguma Gate fuhren wir circa 30 Minuten, um von dort noch ganze 300 Meter bis zum Etoscha Tor zu fahren. Perfekte Lage und gutes Timing. Leider sah das die Angestellte des Etoscha Park etwas anders. Das Tor war noch geschlossen. 2 Autos warteten schon etwas länger aber nichts rührte sich. War das hier immer so ? Ich nutzte die Zeit um mir unseren Mietwagen von unten anzuschauen. Es gab ständig ein Schleifgeräusch und das schon bei der kleinsten Bodenwelle. Das Problem kannte ich schon und es zeigte sich der selbe Fehler wie schon bei unserem Honda im letzten Urlaub. Eine Abdeckung unter dem Fahrzeug löste sich. Nicht so tragisch wie im letzten Urlaub, da hatten wir dieses auf der Autobahn komplett verloren, aber ich musste doch versuchen die Abdeckung zu befestigen. Nach 15 Minuten gelang mir dies mehr recht als schlecht aber es tat sich etwas am Tor. Die Angestellte tauchte etwas zerstreut auf. Oh, sorry hörten wir nur. Sie sagte, Sie habe den Schlüssel verlegt aber ich dachte mir nur dass bei der Frisur wohl doch der lange Schlaf der Grund für die Vespätung gewesen sei. Egal, uns machte es nichts aus.

Verwundert zeigte ich mich nur über die Formalitäten. Eine Auskunft bezüglich des Eintrittspreis gab es nicht und auch bezahlen mussten wir nicht ?! Kostet es hier keinen Eintritt, auch das war uns nicht wichtig. Wir waren im Park. Kurz nach dem Tor entdeckte ich auch gleich ein Chamäleon auf der Strasse. Sehr gute Tarnung aber bestimmt nicht hilfreich gegen Autoreifen. Wir blockten die Straße und das Tier verschwand im Busch.

2014-04-28-SAF_3012

Nur kurze Zeit später sah ich drei Tiere auf der Straße stehen. Ja, richtig erkannt. Löwen, die die Strasse kreuzten. Leider nur ein kurzes Vergnügen aber schon eine gute Ausbeute für die erste halbe Stunde. Langsam hatte sich leichter Regen eingestellt, der aber doch stärker wurde. Die Fenster mussten geschlossen bleiben und der Scheibenwischer tat seinen Dienst.

Aber auch bei Regen gab es gute Momente. Zebras standen auf den Grünflächen und kleine Gnus und Pferdeantilopen suchten Schutz bei Ihren Müttern. Da der Regen nicht so lange anhielt gab es ein paar schöne Momente und die Stimmung wurde nicht getrübt. Sollte es aber die nächsten Tage weiter viel Regen geben, würde das schon anders aussehen. Wir hatten Glück.

Nach dem Regen wurde das Wetter wieder sehr schön. Da wir kein direktes Ziel hatten konnten wir die Stellen anfahren, die uns die jungen Gäste der Okambara Lodge genannt hatten.

Die Landschaft im Etoscha Park unterschied sich doch sehr von der des Kruger Park. Die Etoscha Pfanne lag in Ihrer Weite vor uns und ich musste sagen, dass mir die Flussläufe mit dem alten Baumbestand des Kruger Park besser gefallen haben.

Überrascht hat uns auf jeden Fall die Qualität der Rastplätze. Ich denke da im Vergleich nur an St. Lucia. Im Etoscha Park gab es nur eine Toilette für Männer und Frauen und diese hatte nicht den Standard eines Dixi Klos. Ich nutzte lieber einen Busch.

2014-05-04-SAF_2396

Die empfohlenen Plätze und Wege konnten wir auf Grund von gesperrten Straßen leider nicht anfahren und wir beschlossen unsere Taktik aus dem Kruger Park anzuwenden. Das Stoppen der entgegenkommenden Fahrzeuge funktionierte ohne Probleme und so erhielten wir die ersten Tipps. Eine jagende Gepardenfamilie und ein Spitzmaulnashorn sollten sich in der Nähe befinden und voller Vorfreude studierten wir die Karte.

Die Geparden, so erfuhren wir, hatten sich in Richtung Salzpfanne bewegt und waren so ausserhalb unseres Sichtbereich. Beim Nashorn hatten wir mehr Glück. Das Tier lag seelenruhig auf dem frischen Gras und liess sich durch nichts Stören. So sehen nun die sehr aggressiven Spitzmaulnashörner aus ?

Wir beschlossen für heute noch das Halai Camp anzusteuern, dort etwas zu essen und entspannt zurück zur Ongama Lodge zu fahren. Der Plan wurde schon nach der nächsten Kurve durch einen wirklichen Geisterelefanten durchkreuzt. Der Elefant stand plötzlich auf der Strasse und bewegte sich nicht. Er sah durch den weißen Schlamm unwirklich und etwas gespenstisch aus.

 2014-04-28-SAF_2463

Wir warteten, warteten, warteten und warteten. Cool legte der Elefant seinen Rüssel auf den Stoßzahn, winkelte sein hinteres Bein locker an und wich nicht von der Straße. Nach 15 Minuten setzte ich unser Auto bis hinter die nächste Kurve zurück und hoffte so, den Elefanten zum Weitergehen zu bewegen.

Und es klappte. Der Elefant ging circa 5 Meter weiter und blieb erneut direkt auf der Straße stehen. Das Spiel wiederholten wir noch einmal und der riesige Bulle bewegte sich doch wirklich an den Rand der Straße. Wir konnte das Tier passieren und mussten feststellten, dass es eng werden würde mit unserem Ziel Halali.

Wir drehten erneut und fuhren zurück in Richtung Namutoni Gate (Onguma Lodge).

Einen kleinen Stopp machten wir noch im Namutoni Camp. Das Camp sah zwar schon etwas mitgenommen aus hatte aber doch Flair. Ein Shop, Restaurant und ein paar kleine Läden luden zum verweilen ein und wir kauften noch Bier und etwas Bilton für den Abschluss am Wasserloch. Zum Camp möchte ich noch anmerken, dass die Einheimischen nicht so träge waren, wie es in vielen Foren beschrieben wurde. Ein paar Bonbons brachten ein lächeln aufs Gesicht und es gab dann sogar noch Tipps über aktuelle Tiersichtungen. Ich hätte hier auch eine Nacht verbringen können wenn Onguma nicht so klasse wäre.

Der kleine Sundowner am Wasserloch war noch recht nett. Giraffen konnten wir beim Trinken beobachten und Greifvögel saßen in den Bäumen. Ein schöner Abschluss des ersten Tages im Etoscha Park.

Die Sonne stand noch recht hoch am Himmel und wir beschlossen für einen Stopp am Onguma Fort zu halten. Die Sonnenuntergänge auf Erindi waren einfach zu schön um einen zu verpassen und in unserem Buschcamp hatten wir keine Möglichkeit das Farbenspiel zu bewundern.

Das Fort machte einen sehr schönen Eindruck. Ein perfekter Platz und wir wurden sehr freundlich begrüßt. Ein Bier auf der Terrasse und der Blick über ein Wasserloch zum Etoscha Park war unbeschreiblich schön. Zum Glück hatten wir uns für morgen hier schon wieder angemeldet. Wir freuten uns und genossen den traumhaften Platz.

2014-04-28-SAF_3826

Interessant auch, dass das Fort eine ***** Sterne Lodge war aber ein Bier auch nur 1,50 € kostete und die Kleidung der Kellner nicht , naja , perfekt war um es nett auszudrücken. Ich fand es gut !

In unserem Tree Camp wurden wir sehr freundlich von David erwartet. Das Essen war schon fast angerichtet und der Rotwein wartete schon auf uns. Ein perfekter Ausklang und das Dinner war wie immer ein Gedicht.

Alles Begann wieder mit „ Good Evening my name is Erasmus and I‘m the Chef of the kitchen today .... „

Was für eine Stimme, wie fühlten uns wie zuhause.

Schön hier.

Fazit:

Ein toller Tag in der Etoscha Pfanne. Ich glaube aber mir gefällt es im Kruger Park besser.

24.01.2014

Blutiger Busch und traumhafte Sonnenuntegänge

Auch heute ging es früh in den Park und das Wetter spielte mit. Frühstück um 06:00 Uhr und entspannt mit vollem Bauch fuhren wir los. Auf den ersten paar Metern entdeckten wir Blaugabelracken und zu meiner freude auch wieder Schakale. Es gab hier sehr viel mehr als im Kruger Park und ich mag diese Tiere. Der Schakal lag schön im Licht und lies sich nicht groß stören. Ein paar Aufnahmen und weiter ging es. Die Frau am Tor zum Etoscha Park war heute pünktlich und dass das Eintrittsgeld erst bei der Ausfahrt bezahlt werden musste wussten wir nun auch. Guter Laune fuhren wir zuerst wieder das Wasserloch am Namutoni Camp an. Leider gab es hier heute nicht viel zu sehen. Bei Regen deutlich besser aber da verzichteten wir lieber auf die nassen Zebras.

2014-04-28-SAF_2997

Im Camp tankten wir noch das Auto voll und holten uns ein paar Informationen an der Rezeption. Die ausliegenden Bücher, in die jeder seine Sichtungen eintragen kann, zeigten auch heute nichts Neues. Der letzte Eintrag war schon einige Tage alt und ich vermisse die praktischen Tafeln aus dem Kruger Park. Na gut, wir hatten den Tipp bekommen über Fishers Pan zu fahren. Dort sollten Sichtungen von Elefanten und Löwen möglich sein und wir waren noch nicht in dieser Ecke.

Die Beschilderung im Park lies sehr zu wünschen übrig und die Schilder, die vorhanden waren konnte man nicht lesen. Die Farbe war so verblichen, dass man nur raten konnte in welche Richtung man fahren sollte. Zum Glück gab es nicht viele Wege und so war es eigentlich egal. Hauptsache die Richtung stimmte.

2014-05-04-SAF_3021

Nach gut einer halben Stunde entdeckten wir ein totes Zebrafohlen am Weg. Die Stute stand noch mit ein paar anderen Zebras am Weg und schaute auf das tote Zebra. Das Fohlen konnte nur ein oder zwei Tage alt gewesen sein und lag in einer Position, die auf einen Genickbruch hinwies. Die Stute hatte noch Blutspuren von der Geburt an den Hinterläufen und konnte die Situation noch nicht verarbeiten. Ständig ging sie zu dem Kadaver und stupste ihn an oder leckte an dem toten Tier.

Die anderen Zebras zogen weiter aber die Stute konnte sich nicht trennen und versuchte weiter das Fohlen zum aufstehen zu bewegen. Wir beobachtet die Szene und schauten uns in der Gegend um. Es lag in der Luft, die Raubtiere konnten nicht weit entfernt sein und wir hatten recht. Circa 30 Meter vor uns lag eine Hyäne im Busch und da, 50 Meter entfernt stand eine Hyäne im Schatten eines Baumes. Weiter ging es und es kamen mehr und mehr Hyänen, die alle nur darauf warteten, dass die Stute ihr Fohlen verlies.

Wir fuhren in eine gute Position und stellten den Motor ab. Das Zebra entfernt sich von Zeit zu Zeit etwas mehr vom toten Kalb um doch immer wieder zurück zu kommen. Die Hyänen, die sich mit dem Entfernen der Stute dichter an das tote Zebra wagten, wurde gleich durch das Muttertier zurück gedrängt. Es war nur eine Frage der Zeit, wann die Fleischfresser an ihre Beute kommen sollten.

Die Stute verlies das tote Kalb nach circa einer halben Stunde und die Hyänen vielen über den Kadaver her. Erst eine, dann zwei und später bis zu sechs Hyänen zerfetzten das kleine Zebra. Schakal versuchten Teile zu ergattern wurden aber von den Hyänen verscheucht. Es war ein richtiges Gemetzel. Die Köpfe der Hyänen waren rot vom Blut und keiner gönnte dem Anderen ein Stück vom toten Tier.

2014-09-01-SAF_3164

Es gab aber auch komische Szenen. Ein Schakal klaute ein Stück Zebra und lief zu einem umgestürzten Baum. Verfolgt von einer Hyäne drehten die beiden circa 10 Runden um diesen Baum bis die Hyäne sich entschied doch lieber wieder zum Kadaver zurück zu laufen. Da war doch noch mehr zu holen.

Fazit:

Hier muss ich wieder her. Wenn das Geld reicht, buche ich das Onguma Fort. Traumhaft.

25.01.2014

Abfahrt in Richtung Swakopmund (Teil 1)

Die letzte Nacht im Onguma Camp haben wir noch sehr genossen. Es fing schon bei der kleinen Aussendusche an. Ich stand gerade unter dieser, als eine Giraffe zum trinken an den kleinen Tümpel kam. Ihr folgten noch Impalas sowie Springböcke und ich konnte alles wundbar beobachten. Wo hat man das schoneinmal erlebt ? Als kleiner i Tupfer entdeckte ich noch direkt vor unserem Bungalow einen Woodpicker, der sich seine kleine Höhle im Baum einrichtete.

Da hatte ich auf Umkumbe lange drauf gewartet und es dann doch nicht gesehen. Hier gibt es das beim Duschen, wie schön.Zum Sonnenuntergang meldeten wir uns im Onguma Fort an und das war spektakulär.Ein Gewitter zog quer an der Lodge vorbei und wir konnten in der Ferne Blitze beobachten und dabei unseren Sundowner genießen. Ein wunderschöner Platz ! Wie geschrieben werde ich hier noch einmal ein paar Tage verbringen. Ein Muss in meinen Augen.

Zurück im Tree Camp war alles perfekt vorbereitet. Erasmus versetzte uns mit seiner Stimme wieder in erhöhte Aufmerksamkeit als er das Menü ankündigte. I'm Erasmus the Chef of the Kitchen today ….. Es schmeckte erneut fabelhaft. Leider endeten unsere Tage auf der Onguma Lodge aber wir freuten uns auf Swakopmund und so fielen wir in einen tiefen Schlaf. Die Nacht endete wie immer früh. Das gute Frühstück stärkte uns für den Tag und die lange Reise. Leider konnten wir nicht direkt im Tree Camp unsere Rechnung begleichen und mussten noch einen Stopp im Onguma Tented Camp machen. Wie sich herausstellte auch ein nettes Plätzchen. Ich würde es zwischen dem Fort und unserem Tree Top Camp ansiedel. Sicher auch einen längeren Aufenthalt wert 🙂 Auf dem Weg durch das Gebiet der Onguma Lodge konnten wir noch einen Schakal bewundern, der uns den Abschied etwas leichter machte. Die Tage waren hier nun wirklich beendet. Zu meinem Bedauern sammelten sich die Bienenfresser nicht mehr am Zaun und so fuhren wir direkt zu Eingang des Etoscha Park.

Der Weg zu unserem ersten Stopp zeigte keine Höhepunkte und das Buch im Namutoni Camp offenbarte erneut keine Einträge. Ein kleiner Flirt mit den Damen an der Rezeption und ein paar Süßigkeiten bewegten die Damen aber ein paar Telefonate mit den Wildhütern zu führen. Ein gutes Gefühl umgab mich. Wir hatte so erfahren, dass Löwen nicht weit ab von unserer Route gesichtet worden waren. Ich bedankte mich für diese Info und wir kauften schnell noch etwas Proviant und tankten das Auto voll. Eine lange Fahrt stand uns bevor und die Erwartungen waren recht hoch.Auf ging es quer durch den Etoscha Park. Die ersten Kilometer kannten wir ja schon und so konzentrierten wir uns auf die kleinen Ausbuchtungen und Wasserstellen, die uns empfohlen wurden. Der erste Loop brachte keine Löwen aber wir beobachteten wie Schakale auf der Suche nach jungen Springböcken durch den Busch liefen. Aufgeregt versuchten die alten Springböcke die Schakale von den Jungtieren abzulenken. Dazu liefen sie sichtbar für den Schakal in eine andere Richtung. Die junge Antilope bleibt einfach totenstill auf dem Boden liegen. Durch die perfekte Tarnung und den fehlenden Eigengeruch konnten die Schakale die Tiere nicht finden und zogen ohne Beute davon. Diese Szenen gibt es sicher nur im Sommer zur "Regenzeit". Ein Plus für unseren Reisetermin.

Kurz vor dem nächsten Loop besuchten wir noch die moderne Toilettenanlage des Etoscha Park. Oh, ein Highlight der Reise.Den nächsten Tipp brauchten wir gar nicht erst anfahren. Wir konnte die Löwen schon direkt auf unserer Reiseroute sehen. 2 prächtige Löwen lagen leider etwas weit entfernt im Busch. Nein, wenn man die Situation etwas länger betrachtete sah man viel mehr Löwen. Es war ein ganzes Pride, welches quer verteilt über die große Fläche lag. Hier ein alter Löwe mit prächtiger Mähne, da 3 Löwinnen und so weiter.Insgesamt waren es 10 Löwen, die sich entspannt sonnten. Meine beiden Favoriten vom Anfang lagen immer noch etwas weit entfernt und konnten nur mit dem Fernglas richtig beobachtet werden. Schade, wir wechselten zu den anderen Tieren aber diese lagen fototechnisch auch nicht besser. Na gut, noch einmal zurück zu den beide Kerlen und etwas warten.Und richtig, die beiden standen auf um sich der Gruppen anzuschliessen. Direkt kamen sie auf unser Fahrzeug zu. Sehr direkt. Kati hatte schon Bedenken und kurbelte das Fenster hoch, doch ich nicht. Mein 120mm Objektiv war erneut viel zu lang als der Löwe 2 Meter vor meinem Auto anfing zu trinken. Ein toller Moment und schöne Bilder sind es auch geworden.

2014-09-01-SAF_4084

Nach dieser Szene hatten wir genug Glückshormone für den ganzen Tag und das war auch gut so. Auf der weiteren Fahrt zeigten sich mein anfänglichen Bedenken was Tiersichtungen in Namibia betrafen als richtig. Die Fahrt war lang und ohne weitere Höhepunkte. Einzig ein schönes großes Spitzmaulnashorn kreuzte unseren Weg. Nicht aggressiv und es graste. Das entsprach allem, was wir bisher über diese Tiere gehört hatten. Nach langer Fahrt machten wir einen Stopp im Okaukuejo Camp. Es hat mir gut gefallen und ich hätte mich bei guten Tiersichtungen geärgert, dass wir nicht hier unseren nächsten Stopp gebucht hatten.

Da wir auf dem Weg hierher nicht viele interessante Sichtungen hatten, blieb noch genug Zeit für einen Abstecher in den steinernden Wald. Ein netter Ausflug mit vielen Zebras und Springböcken. Wenn wir diesen Weg nicht gefahren wären, hatte mir aber auch nichts gefehlt. Es ging nun zum Anderson Gate und ab zu unserer nächsten Unterkunft, dem Matunda Guesthouse

26.01.2014

Weiter in Richtung Swakopmund (Teil 2)

Wir hatten uns das Matunda Guesthouse auf Grund der guten Bewertungen im Internet ausgesucht. Das Essen sollte lecker sein und die Gastgeber freundlich. Das passte auch. Obwohl in der gesamten Region der Strom ausgefallen war, was unsere Hausherrin sichtlich mitnahm, gab es ein schmackhaftes Abendbrot. Die weiteren Gäste waren sehr freundlich und so hatten wir einen schönen Abend bei Kerzenschein und netten Gesprächen. Sollte ich noch einmal in diese Region kommen würde ich meine nächste Reise aber anders planen. Dazu später.Am nächsten Morgen brachen wir früh in Richtung Swakopmund auf. Es stand eine lange Fahrt durch die Wüste an und wir wollten vorab noch etwas Geld in Otje holen. Das mit dem Geldautomaten hat zum Glück auch funktioniert ( Strom war wieder verfügbar ) aber es war zu früh um in den Souvenirläden noch kleine Mitbringsel zu erwerben. Die Zeit drängte und wir hatten noch den Tipp für einen Stopp an der Fingerklippe bekommen. Es lag fast auf dem Weg und so ging es bei perfektem Wetter und guten Straßen in Richtung Swakop.

Die Schotterpiste zur Fingerklippe war OK. Die Fingerklippe selbst atemberaubend.

2014-09-01-SAF_4391

Was für ein Bauwerk der Natur. Wir konnten nicht anders und mussten einen Halt in der Lodge am Fuß des Berges einlegen.Zu unserer Überraschung gab es kostenfreien Kaffee und WLAN for free. Service nennt man das, perfekt. Der kurze Stopp wurde so auch etwas länger und nach gut einer Stunde mussten wir uns verabschieden. Gerne hätte ich mein Dinner auf dem riesigen Steinmassiv eingenommen aber nach einer kurzen Beratung fuhren wir weiter. Eine Nacht weniger in Swakop !? Wer weiss was wir da verpassen würden. Bei meiner nächsten Reise würde ich die Übernachtung in Matunda auslassen und hierfür eine Nacht an der Fingerklippe oder im Okaukuejo Camp buchen. Wenn ich schon gewusst hätte wie es in Swakopmud aussieht, hätte ich auch eine Nacht weniger in Swakop gebucht und beide Unterkünfte genommen. Hinterher ist man immer schlauer.

Die Fahrt von der Fingerklippe über Uto nach Swakopmud zog sich. Die ersten 50 km Wüste gingen noch aber danach machte man sich schon Gedanken, ob ein Ersatzreifen nicht einer zu wenig war. Autos haben wir auf dem Weg kaum gesehen. Einige Strassenstände an denen was auch immer verkauft wurde schon, aber Menschen waren hier nicht. Auch die in dieser Region ansässigen Wüstenelefanten zeigten sich nicht und so fuhren wir auf direktem Weg nach Uto. Wir wollten hier eine kleine Pause machen, etwas Essen gehen und tanken. Gut, als wir Udo erreichten reduzierten wir das auf's Tanken. Länger wollten wir hier nicht bleiben. Zum Glück gab es Benzin und nach 5 Minuten fuhren wir weiter. Fenster hoch, Knöpfe runter und schnell weiter war unser Motto. Sicher geht anders. Eventuell übertrieben aber schön war es hier sicher nicht.

Die Fahrt nach Swakopmund wurde nun anstrengend. Wüste, Wüste und Wüste gab es hier zu sehen. Schotter und Bodenwellen machten es nicht einfacher und einen Unfall wollte ich hier sicher nicht riskieren. Es ging somit etwas langsamer aber sicher in Richtung Meer. Die Fahrt verlief besser als gedacht und wir hatten noch Zeit für einen Abstecher zum Robben Strand. Die Strasse hierher besteht aus Salz (leider grau durch die Autoreifen) aber laut Reiseführer bedarf es hier erhöhter Aufmerksamkeit. Das Salz kann bei Nebel glatt wie Eis werden und Nebel gibt es hier eigentlich immer.

Die vielen Robben empfingen uns lautstark und stinkend. Wir waren vorbereitet und so biss der Geruch von Exkrementen und toten Robbenbabys nicht so überraschend zu aber gewöhnen musste man sich schon an den Gestank. Die Robbenbabys riefen Ihre Mütter und wurden lautstark von den anderen Robben vertrieben. Schakale, die hier auf Beutezug gehen, haben wir leider nicht gesehen. Wie wir später erfuhren kommen die Schakale aufgrund der befahrenen Strasse nur noch Nachts zu den keinen Robben. Schade, hier wären gute Fotos machbar gewesen. Mit schönen Bilder von kleinen lebenden Robben war ich aber auch zufrieden und wir machten uns auf in Richtung Swakopmund. Der Stopp unserer circa einstündigen Fahrt an einem alten Schiffswrack war ernüchternd. Die schon so oft auf Bildern gesehenen Wracks an der Skelettküste sind für Touristen kaum zugänglich und wenn überhaupt nur durch Flugsafaris oder Übernachtungen in noblen Hotels in dieser Region. Der kleine Schlepper der hier gestrandet war, hatte nicht viel mit den schönen Bilder in meiner Fantasie zu tun. Die Zeit drängte nun auch und wir erreichten unsere Unterkunft so noch bei Tageslicht. Ein kaltes Bier auf der Terrasse und die Vorfreude auf ein leckeres Steak gaben uns ein gutes Gefühl. Wir waren glücklich aber erschöpft.

27.01.2014

Swakopmund Tag 1

Das Essen am Vorabend war OK. Es gab schon bessere Steaks und mir fehlt immer das frische Gemüse und die gebackene Kartoffel mit Quark. Leider sind das Dinge, die aus Südafrika importiert werden müssen und so selten in Namibia auf den Teller kommen. Trotzdem oder deswegen, ist das Preisniveau etwas höher als in Südafrika aber es ist noch vertretbar.Für heute hatten wir uns noch schnell bei Thommy zur Wüstensafari angemeldet. Kati war nicht so begeistert aber die little Five wollte ich unbedingt sehen und Swakopmund ohne Wüste geht doch gar nicht.

Thommys Tour war der Hammer. Es gab so viele Informationen über die Wüste, die Tiere und die Region dass ich es als richtiges MUSS ansehe so eine Tour zu unternehmen. Thommy selber konnte uns mit Späßen und den Erklärungen auf deutsch überzeugen und es war ein perfekter Tag. Am Anfang hatten wir noch etwas Zweifel was das Wetter betraf aber so ist das wohl immer hier. Morgens liegt Nebel in der Luft und die Sonne löst das Problem im Laufe des Vormittags.Danach gab es Sonne satt und hohe Temperaturen.

2014-09-01-SAF_5439

Der morgendliche Nebel und die, wie soll ich sagen, Bauweise der Häuser und Anlagen, drückten etwas die Stimmung. Eigentlich fühlte ich mich wie in einem trostlosen Ostseebad kurz nach der Wende an einem grauen Tag. Der graue Tag legte sich ja zum Glück täglich aber der Rest leider nicht. Na gut. Die Wüstentour war klasse obwohl Thommy keine Schlange gefunden hat (er strengte sich sehr an aber es sollte nicht sein ). Gecko's mit sehr dünner Haut, Camälions, der Aufbau von Dünen, Geschichten über Eisenbahnstrecken und Wüstenkäfer, welche den Nebel auffangen um ihn zu trinken, machten mir einfach nur Spaß.Thommy merkt mir das und die Enttäuschung über die nicht gefundenen Schlangen an und machte mir den Vorschlag, bei meinem nächsten Besuch in Swakop einfach einmal anzurufen und eine private Tour zu unternehmen. Einfach so, ohne weitere Gäste.

Da hatte er die Rechnung ohne mich gemacht 🙂 Ich wollte mir das natürlich nicht nehmen lassen und griff bereits am nächsten Tag zum Hörer und fragte, ob er Lust und Zeit hatte. Er hatte, ja.

Der erste Tag verlief entspannt weiter. Wir wollten eigentlich etwas Shoppen aber so richtig wurden wir mit der Stadt nicht warm. Ein Strandspaziergang war auch nicht so aufregend und so bummelten wir nochetwas in der Gegend herum um am Abend im "The Tug" das nächste Steak zu verdrücken. Wir wollten nicht zu spät ins Bett, da am nächsten Tag der Ausflüg zur Walvis Bay und die Katamaran fahrt gebucht war.

Das Steak war besser als am Vortag aber die Qualität aus Südafrika erreichte es nicht. Der frische Fisch war sogar fast ein Reinfall und die Bedienung nicht sehr bemüht. Wir konnten es nicht ändern.

29.01.2014

Swakopmund Tag 2

Wie immer ging es früh los. Die Fahrt von Swakopmund bis Walvis Bay sollte circa 45 Minuten dauern und wir planten etwas mehr Zeit ein. Somit war die Abfahrt gegen 07:15 Uhr was für uns ja schon fast als ein Tag zum Ausschlafen gezählt werden konnte.

In Walvis Bay angekommen stellten wir fest, das es ja nicht nur einen Veranstalter für unser Delfin und Waltour gab. Na, welche Firma hatten das Guesthouse für uns gebucht ? Die Mitarbeiter der Anbieter waren sehr hilfreich und ermittelten schnell die Richtige Crew und so konnten wir rechtzeitig an Board gehen.

Die Tour war gedacht um Wale und Delfine zu beobachten und ein paar Informationen über die Region zu erhalten. Die Infos gab es auch aber Wale und Delfine zeigten sich nicht. Es war aber nicht tragisch. Die Mannschaft brachte Kaffee und Schnaps vor 09:00 Uhr, Bier um 10:00 Uhr und etwas schmackhaftes zum Essen ( inklusive Sekt und Austern ) um 11:00 Uhr. Für mich als Fahrer leider kein Alkohol aber die anderen Gäste waren sichtlich zufrieden.

Spaß hat hat uns auch die Fütterung der Pelikane und Robben gemacht. Diese kamen direkt aufs Boot und wussten wer die Leckerbissen hatte. Schnell 2,3,4 oder auch 5 Fische in den Bauch und ab ins Meer. Ein toller Ausflug, den ich gerne empfehle.

Zurück im Hafen schauten wir uns noch kurz am Pier um. Nette Kneipen und gemütliche Plätze zum verweilen. Diese haben wir in Swakopmund doch vermisst aber für ein kleines Bier am Abend war der Weg einfach zu weit.

Für mich stand heute noch der private Ausflüg in die Wüste auf dem Programm. Ich freute mich, dass Tommy sich die Zeit nahm um mir doch noch eine Schlange zeigen zu können. Die Fahrt mit dem sehr gepflegten Geländewagen brachte noch viele interessante Informationen zu vorschein.

Tommy berichtete mir von einer Bürgerpolizei und der so eingedämmten Kriminalität in Swakopmund.

Auf der Tour durch die Namib zeigt sich wie unterschiedlich die Menschen mit der Natur umgehen. Es gibt Menschen die fahren wild durch die Wüste und solche, die sich an die vorgegebenen Wege halten.

Wer einmal eine Wüstentour mit Guide besucht hat wird über die Schäden informiert, die Fahrzeuge anrichten können. Danach hält man sich sicher an die Regeln.

Auf der privaten Tour konnte ich Dünen fotografieren wie ich wollte und auch die gesuchte Zwergenpuffotter hat Tommy noch gefunden. Ein toller Tag.

SAF_5333

Am Abend hatten wir noch eine Einladung von unseren neuen Bekannten erhalten, die wir auf Erindi getroffen hatten. Wir wurden in einem sehr schönen Haus in einer tollen Parkanlage empfangen. Neill zeigte Geschmack und hatte sogar einen kleinen Weinkeller zu bieten. So lässt es sich aushalten.

Das Abendessen im "Jetty" war von besserer Qualität als am Vorttag und so beendeten wir den Tag satt und zufrieden.  

30.01.2014

Die Rückreise

Auf dem Weg zum Flughafen wollten wir noch einen Abstecher zur Spitzkoppe unternehmen und wählten die B2, da die C Strassen nicht optimal für unseren Mietwagen sein sollten. Besser am letzten Tag nicht noch eine Panne riskieren und so den Flieger verpassen.

Da wir rechtzeitig unsere Sachen gepackt hatten blieb noch Zeit für einen Stopp im Reptilienhaus in Swakop. Kein wirkliches Highlight aber für einen kurzen Stopp gut genug. Nach fast einer Stunde mit Schlangen und Co ging es auf zur Spitzkoppe. Die Fahrt verlief ohne große Probleme aber mit vielen großen LKW's auf der Piste. Gut, dass wir etwas mehr Zeit geplant hatten und im Notfall hätten wir die Spitzkoppe einfach ausgelassen.

Das wäre schade gewesen. Der Blick auf die Berge war atembebrauben. Die Landschaft in Namibia hatte immer etwas Besonderes zu bieten. Das Licht war leider etwas grell aber trotzdem schön. Was könnte man hier in der goldenen Stunde für Fotos machen ?

Ein kleines Restaurant am Fuß der Berge lud zum Stopp ein. Es war alles sauber und sehr gepflegt aber wir hatten den Bauch noch voll mit Biltong und es passte nichts mehr. Ein Kaffee musste aber doch bestellt werden um den Ausblick in Ruhe geniessen zu können.

Auf dem Weg von der Spitzkoppe zurück auf die B2 wurde die Fahrt durch spielende Kinder und kleine Strassenstände unterbrochen, an denen wir einfach halten mussten. Nicht die angebotenen Waren waren interessant, nein die Menschen und Ihre gezeichnete Gesichter faszinierten uns. Was diese Menschen schon alles erlebt haben müssen ?

Leider war unsere Zeit begrenzt und wir mussten weiter in Richtung Flughafen. Auf den letzten Drücker wollte ich nicht fahren. Der Weg zog sich aber es gab keine Störungen und wir hatten so noch Zeit für ein kleines Steak. Wir wählen ein Hotel zwischen Windhoek und Airport. Die Bedienung war freundlich und das Essen gut, ein netter Abschluss.

Die Rückgabe des Mietwagen ging zügig. Nur der Hinweis, dass der Tank ja nicht ganz voll sein könnte wunderte uns nicht wirklich. Die letzte Tankstelle lag in Klein Windhoek und zum Flughafen sind es noch 40 km. Das wusste auch der Mann von Hertz und machte uns auf die Gebühr für den Tankservice aufmerksam. Wir konnten es nicht änder und nahmen es sportlich.

Der Rückflug mit Air Namibia klappte gut. Die Bar wurde zwar um 22:00 Uhr geschlossen und das Unterhaltungsprogramm erfolgte zum größten Teil in englischer Sprache aber die Erinnerung an sehr schöne Tage in Namibia machten den Rückflug kurzweilig.

Wir hatten sehr schöne Wochen ob in Kapstadt oder in Namibia. Eine Reise, die ich so nur jedem Empfehlen kann und auch wiederholen würde.