Die Reisedaten
30.08.2022
- Flug Hannover - Frankfurt - Windhoek (X)
01.09.2022
- Grenze Namibia / Botswana (B)
02.09.2022
- Hukuntzi (C)
03.09.2022 - 07.09.2022
- Mabua (D)
08.09.2022 - 11.9.2022
- Moremi (G)
11.09.2023 - 16.09.2022
- Khwai (M)
16.09.2022
- Makgadikgadi Nationala Park (K)
17.09.2022 - 18.09.2022
- Central Kalahari Game Reserve Campsite Sunday Pan (N)
18.09.2022 - 21.09.2022
- Makgadikgadi Nationala Park (K)
22.09.2022 - 24.09.2022
- Nxai Pan (L)
25.09.2022 - 28.09.2022
- Khwai (M)
29.09.2022
- Savuti (P)
30.09.2022
- Thobolo'S Bush Lodge (Q)
01.10.2022
- Chobe Forest Camp (Q)
02.10.2022
- Chobe River Lodge (R)
03.10.2022 - 06.10.2022
- Ihaha Campsite Chobe National Park (O)
07.10.2022 - 10.10.2022
- NAMBWA Campsite (S)
11.10.2022
- Shametu River Lodge Capsite (T)
12.10.2022 - 14.10.2022
- Namutoni Etosha National Park (U)
15.10.2022 - 17.10.2022
Okaujero (V)
- Rückfahrt aus dem Etosha National Park nach Windhoek. Flug Windhoek - Frankfurt - Hannover
Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.
Anreise:
Da kann ich ja mal positives über die Eurowings berichten. Es gibt die Premium Klasse wirklich 🙂 ich hatte ja nicht mehr mit gerechnet.
Ok, bei den Getränken ist nur eine Sorte Rot bzw. Weißwein kostenfrei und das Becks Bier ist warm aber dafür sitz man sehr bequem und es gibt Decken und Kopfkissen, was will man mehr.
Meine Koffer konnte ich schon einen Tag vor Abflug am Flughafen Langenhagen abgegeben und auch am Reisetag selbst gab es keine Probleme bei den Sicherheitskontrollen. Zum Glück, vorab lass ich Hororr Berichten von lange Wartezeiten am Flughafen und verlorene Koffer. Meine Beiden sind angekommen, danke.
Neues erwartete mich in Windhuk. Es wunderte mich schon einwenig, dass meine Mails von der Mietwagenfirma nicht mehr von Lola beantwortet wurden aber jetzt hatte ich Gewissheit. Hubert und Lola haben Kalahari Car Hire verkauft und Ann Kathrin hat das Geschäft übernommen. Es scheint noch nicht alles optimal zu laufen jedoch ist Ann Kathrin guter Dinge, Hubert leider nicht. Er wollte die Firma nicht verkaufen ( "ich bin ja noch nicht tot" waren seine Worte) aber Lola war es wohl zu viel Arbeit. OK, ich war der letzte bei dem Lola und Hubert die Übergabe des Fahrzeugs zusammen mit Ann Kathrin durchführten aber das ist jetzt wohl so und ich muss sagen leider.
Schon bei der Übergabe gab es viele Änderungen. Der zweite Kühlschrank wird extra berechnet, keine Barzahlung mehr möglich, keine 3% Skonto, Übergabeprotokoll mit Auflistung von Beulen und Kratzern. Was für ein Mist, alles war vorher so bequem und ich habe diesmal ein ungutes Gefühl. Der Mietwagen hat schon 325.000 km auf der Uhr, die Stoßstange wackelt und der zweite Kühlschrank kühlt jetzt schon nicht. Naja, es wird ein Abenteuer werden und der kaputte Reifen war das kleinere Übel.
Anfahrt Mabuasehube:
Wie auch im letzten Jahr habe ich es, bedingt durch Einkauf der Lebensmittel und der Mietwagenübernahme, nicht mehr bis zur Grenze nach Botswana geschafft und erneut bei den Pappmasche Elefanten übernächtigt. Man erinnerte sich noch an mich ( da ich freundlich empfangen wurde wohl auch positiv ) und ich bekam sogar den alten Stellplatz. Sogleich wurde dem Donkey eingeheizt und Feuerholz gebracht. Ein schöner Empfang und ich fühlte mich schon fast wie Zuhause.
Vor dem Sonnenuntergang verblieb noch etwas Zeit um die Ausrüstung ordentlich zu verstauen ( ich muss immer wissen, wo alles liegt um im Notfall schnell die Sachen Parat zu haben ) und eine warme Dusche zu nehmen. Der Wein und das gegrillte Steak schmeckten gut und der kleine Gin tat sein übriges um mich schnell einschlafen zu lassen. Leider hörte ich Nachts keine Löwen ( die gibt es hier sicher auch nicht ) sondern nur den Verkehr vom Trans Kalahari Highways, der so ungefähr 100 Meter entfernt verläuft.
Früh am Morgen ( nicht ganz so früh wie geplant da es erst um 07:00 Uhr hell wurde) machte ich mich auf in Richtung Grenze. Die Abfertigung verlief hier in Charles Hill wie gewohnt zügig und alle waren Hilfsbereit. Erst die Kontrolle der COVID Impfung, dann einen Zettel hier, einen da und was diesmal wieder das Wichtigste war, das Fahrzeug mit den gültigen Beleg für die Zahlung der Gebühr 🙂 Habe ich, 60 Pula sind ja nicht viel.
Das erste was ich immer in Botswana mache, ist das tiefgefroren Fleisch zurück aus dem Dachzelt in den Kühlschrank packen 😉 Ja, an der Grenze weiss man nie so richtig, was eingeführt werden darf und was nicht. Wie immer lief an diesem Grenzübergang aber alles bestens. Danach ab zur Tankstelle und das Auto mit Diesel füllen. Der Liter = 18 Pula = 1,50 Euro was zu 2,10 € in Deutschland fast schon ein Schnäppchen ist. Jetzt noch den neue Geldautomat suchen und da war es das mit dem administrativen Teil. Zu meiner großen Überraschung war es eine kleine Container Filiale der FNB und an den Geldautomaten gab es keine lange Schlange. Perfekt, jede Kreditkarte funktionierte und das ohne Gebühr und so startet ich mit 7500 Pula Richtung Mabuasehube.
Da die Strecke bis zum KD2 Gebiet ( meine erste Station ) gut 350 Kilometer entspricht, entschied ich mich den Umweg über Hukutsi zu fahren um dort erneut Diesel aufzufüllen. Es kostete mich zwar Überwindung aber besser 100 Kilometer mehr Wegstrecke in Kauf nehmen und mit vollem Tank im KD2 anzukommen als später zu wenig Diesel im Tank zu haben ( es wurde trotzdem wieder knapp ).
In Zutschwa ( dem Eingangstor in das KD2 Gebiet ) war alles wie gewohnt. Kinder am Schlagbaum, die nach Süßigkeiten fragen ( habe ich dabei ) und keine Zettel um das Permit für die Campsites zu bezahlen. Es kam jedoch sofort ein freundlicher Dorfbewohner, der sich meines Geldes annahm. Als ich Ihn jedoch fotografiert und sagte, jetzt habe ich ein Bild von dem Mann der mein Geld genommen hat, lachte er nur. Glücklich fuhr ich zur Name Pan, die Kaa Pan ( mein eigentliches Ziel ) war noch gut 1,5 Fahrstunden oder 35 Kilometer entfernt und für mich nicht mehr erreichbar.
Bei meiner Ankunft war die Pan menschenleer und daran sollte sich auch nichts mehr ändern. Auffällig waren nur die guten Wege und der hohe Wildbestand. Ich freute mich über Gnus, Springböcke, Oryx sogar ein paar Bienenfresser konnte ich entdecken. Die hatte ich hier noch nie gesehen aber es war auch ausserordentlich grün.
Durch den zusätzlichen Tankstopp hatte ich leider nicht mehr viel Zeit und musste mich mit der Suche nach Feuerholz und dem Aufbau des Dachzelt schon etwas beeilen. OK, für einen Gin war noch genug Zeit aber dann wurde es auch schon dunkel und ich hörte zu meiner großen Freude einen Löwen brüllen. Toll, dass hatte ich mir für diesen Urlaub gewünscht und habe es schon in der ersten Nacht bekommen, danke. Was kommt denn noch alles auf mich zu. ?
Früh am Morgen, es war noch dunkel, machte ich mich ( nach der Löwenkontrolle ) auf zur Kaa Pan und weitere die Cutline entlang in Richtung Mabuasehube. Eigentlich hatte ich mich auf diesen Weg sehr gefreut, da ich auf der letzten Reise hier schon Löwen und auch einen Leoparden bewundern durfte. Ja, aber diesmal war der Sand tief und das Gras zu hoch um anständig Tier sichten zu können. So fuhr ich die nächsten 180 Kilometer bei maximal 50 KM/h zum Mabuasehube Gate, dem Eingangstor in die Kalahari.
( Leider hat die Mietwagenfirma einen Alarmton bei einer Reisegeschwindigkeit von mehr als 50 KM/h und eingeschaltetem 4x4 installiert. Sehr, sehr nervig ! 50 KM/h im 2 Gang kosten viel Diesel, da der Motor hoch dreht und viel langsamer als 60 km/h kann man im 3 Gang nicht fahren, da der Wagen dann droht stecken zu bleiben. Also ist man nur am Schalten und den Allrad rein und raus nehmen, anstrengend.
Die Tage in Mabuasehube:
Am Gate gleich die gute Nachricht, dass ich zusätzliche Tage im Park bleiben darf. Ich hatte ja nur eine „geschenkte“ Nacht von einem freundlichen Südafrikaner erhalten, der seine Buchung nicht nutzen konnte und bin auf gut Glück zum Gate gefahren. 3 weitere Nächte am Gate wurden für umgerechnet 15 Euro gebucht und ich war jetzt berechtig in den Park zu fahren. Alles weiter würde sich finden, was auch sofort geschah. Gleich auf der ersten Campsite, welche ich anfuhr um die Buchungslage zu prüfen, traf ich einen Bekannten aus dem letzten Jahr. Ein kurzer Plausch und er bot mir 2 Nächte in Losolohola an. Er können sie nicht nutzen und wenn ich möchte, gerne. Perfekt, besser konnte es nicht laufen den dies wäre auch bei einer Wunschbuchung mein Platz gewesen ( ich sollte auch nicht enttäuscht werden ).
Am Platz angekommen hatte ich noch genug Zeit meinen Tisch aufzubauen und das Feuerholz für den Abend zu sammeln bevor ich meine Abendrunde drehte. Das Ziel war ein kleines Wasserloch, welches wieder in Betrieb sein sollte. Schon bei der Anfahrt bemerkte ich einen gepunkteten Stein am Wegesrand, das sollte doch nicht … doch es war eine junge Leopardin auf dem Weg zum Wasserloch. Ich stellte den Motor ab und bewunderte das Tier für gut 30 Minuten beim trinken. Was für ein Glück, unglaublich. Sehr gut gelaunt drehte ich um und freute mich über diese Sichtung und auf das bevorstehende Grillevent.
Da wusste ich auch noch nicht, das es wirklich ein Event werden sollte. Meine Bekanntschaft vom Wasserloch besuchte mich am Campingplatz und schlenderte gelassen um mein Auto. Gut, dass ich mich circa 2 Sekunden vorher ins Zelt gesetzt hatte um die Umgebung zu beobachte. Jetzt war ich nur etwas nervös, da ich am Vorabend die Zeltplane gut befestigt aufgerollt hatte und so schnell ging die nicht wieder los :-0
Es lief zum Glück alles gut und die Nacht war mit ihren vielen Geräuschen unglaublich spannend. Dafür bin ich ja auch hier.
Am nächsten Morgen beschloss ich zur Mapayathuthwa Pan zu fahren. Dort gibt es eigentlich immer Löwen zu bewundern und diesem Jahr hörte ich von einem Pride mit 2 Männchen, 2 Weibchen und 4 Jungen.
Ich fand nur ein Männchen aber dafür brüllte der Gute nach seinem Drink am Wasserloch, dass es bewundernswert war.
Nach einem kurzen Stopp am Wasserloch bemerkte ich erneut, dass mein hinterer linker Reifen Luft verlor. Ich hatte vorab schon versucht mit meinem Kompressor Druck auf den Reifen zu bekommen aber dieser verweigerte seinen Dienst. Ja, die Zweifel an dem Fahrzeug waren wohl doch berechtig. Ein netter Südafrikaner bot an, mit seinem Kompressor auszuhelfen und siehe da, auch der funktionierte nicht. Es lag nicht am Kompressor sondern an der Batterie. Was für ein Schei.. aber ich hatte das Problem lokalisiert. Mit gefüllten Reifen ging es in Richtung Gate um die ersten Probleme zu lösen:
1) Mir fehlt etwas Diesel, kann wer Kraftstoff besorgen
2) Hat einer Lust auf einen Reifenwechsel ( gegen Bezahlung )
3) Wer kennt sich mit Elektrik aus
4) Komme ich ins Internet
Zu Punkt eins = eventuell in 4 Tagen
Zu Punkt 2 bis 4 = Nein
Alles war jedoch gut. Diesel war möglich, den Reifen kann ich selber wechseln, die Stromversorgung schaue ich mir auch an und ohne Internet geht die Welt nicht unter.
Ab geht es zurück zum Campingplatz. Ich fuhr langsam um Sprit zu sparen und auf Kleinigkeiten zu achten und das passte. In der Fahrspur lag eine Puffotter, welche gerade eine Maus erlegt hatte. Leider zog sie sich schnell ein Stück in den Busch zurück und es war schwer gute Fotos zu machen. Egal, tolle Sichtung ich fuhr weiter, da um 17:00 Uhr das Treffen mit der Leopardin anstand 🙂
Ich war pünktlich am Wasserloch nur mein neue Freundin nicht. Meine Erfahrung sagt auch aus, dass ein Leopard nie 2 Tage hintereinander an der selben Stelle zu sehen ist ( ist nur in der Paarungszeit anders ).
Gegen 17:30 Uhr fuhr ich zum Campingplatz um, wie ich das gerne mache, ein Glas Gin auf meinem Autodach zu trinken. Man hat von hier oben immer einen tollen Blick und der Sonnenuntergang wirk noch einmal schöner. Nein, da jaulen doch die Schakale wieder wie gestern, als sie die Leopardin verscheuchten. Doch diesmal war es nicht das junge Mädchen von gestern sondern ein stattliches Männchen. Super, das wird wieder eine spannende Nacht.
Ein leichter Schlaf lässt mich zum Glück bei den leisen Geräuschen in der Nacht aufwachen und so hörte ich den Leoparden recht oft in der Nähe meines Zeltes rufen. Plötzlich machte mich das Trinkgeräusch vor meinem Zelt wach. Sollte das wieder ein Leopard sein. Vorsichtig öffnete ich das Zelt und direkt unter mir trank eine Braune Hyäne mein Abwaschwasser. Das Tier war zwar etwas schreckhaft aber ich konnte es doch gut anleuchten. Klasse, so dicht ( max. 2 Meter entfernt ) hatte ich noch nie ein Braune Hyäne gesehen. Was für gute Sichtungen in 2 Tagen.
Am nächsten Morgen entschloss ich mich sehr früh in Richtung Mapayathuthwa Pan aufzubrechen, da ich die jungen Löwen noch nicht gefunden hatte. Und was soll ich sagen, es dauerte nicht lange und ich fand die 4 halbwüchsigen in einem Baum spielend. Leider bei direkten Gegenlicht aber was soll es. Es war einfach toll die klein bei ihrem ausgelassenem Spiel zu beobachten.
Da der Tag noch nicht alt war, beschloss ich mich der Sache mit meinem Reifen anzunehmen. Einen schönen Campingplatz für die Nacht hatte ich ja auch noch nicht ( der am Gate ist nicht so schön ) und ich entschloss mich den Ausweichplatz an der Mapayathuthwa Pan für den Radwechsel anzusteuern. Besser die Arbeit an einem wählbaren Platz mit festen Untergrund und bei Tageslicht durchführen, als mitten im Nirgendwo bei tiefen Sand und im Dunkeln. Das hatte ich auf der letzten Reise und es war anstrengen. Was nicht heissen soll, dass es diesmal nicht anstrengend war aber die Voraussetzungen waren optimal und ich konnte sogar gleich noch mein Wissen aus dem Defender Kurs in Düsseldorf anwenden ( Ohne eine lange Stange als Hebel zu nutzen hätte ich das Ersatzrad auch nicht auf die Achse bekommen ).
Nach 60 Minuten war das Rad gewechselt und ich genoß den Ausblick auf die Pan bei einem kalten Getränk.
Eigentlich war es ja recht schön hier auf dem Notfall Ausweichplatz und wenn den keiner für die Nicht gebucht hat, beschloss ich einfach hier zu bleiben. Der Blick auf die Pan ist klasse und die Löwen in der Nähe. Die abendliche Rundfahrt brachte leider nicht viel und da ich das Wasserloch auch von meinem Zelt aus beobachten konnte richtete ich früh mein Abendlager her und genoß bei weichen Sand und schönem Sonnenuntergang das Leben.
Die Nacht war ruhig was ich vom heutigen Tag aber leider nicht behaupten konnte. Alles fing an mit einer Fahrt zu meinem ersten Lager der Losolohola Pan. Ich wollte kurz nach meinen Leoparden schauen und machte Rast auf der Campsite. Das ankommende Fahrzeug der Campverwaltung reinigte, zu meinem Wunder, die Feuerstelle und schaue sich das Plumpsklo an. Da entdeckte mich der Park Supervisor und der Ärger fing an. Was ich hier machen würde, wo ich schlafe …. Ich könnte nicht einfach auf leeren Campsites übernachten, und und und. Auch das ich mit den Leuten gesprochen hatte, welche den Platz gebucht hatten aber nicht nutzen konnten und ihn mir überlassen hatten, interessierte nicht. Ich wurde aufgefordert die letzte Nacht am gebuchten Gate Campingplatz zu übernachten und den Platz morgen um 08:00 Uhr geräumt zu haben. Ach, warum das jetzt so eskalierte kann ich nicht sagen aber ich stimmte zu und dachte mir meinen Teil.
Ich beschloss noch das Angebot eines Campers zu nutzen und ihm 20 Liter Diesel abzukaufen und dann über die Mapayathuthwa Pan zu „meiner“ gebuchten Campsite am Gate zu fahren.
( Der Nachteil der Campsite ist, dass man hier keine Sicht auf Pan oder Wasserloch hat und Tier nur selten zu sehen sind. Weiter sind es 20 Kilometer zur nächsten Pan und mal eben so 40 Kilometer zu fahren war bei meinem Dieselverbrauch nicht möglich.
Wie es der Zufall wollte traf ich Greg aus Australien an der Mapayathuthwa Pan. Er frage mich sofort, wo ich den heute schlafen würde und ob ich nicht hier bei Ihm bleiben kann. Er hatte ein ungutes Gefühl bei den vielen Löwen und fühlte sich nicht sicher. OK, ich dachte mir auf einen Versuch lasse ich es ankommen. Ich fuhr zum Gate und Berichtete dem Parkbeamten von meinem Plan. Haha, was für eine Standpauke ich mir da anhören musste. Es kam noch ein Junger Beamter dazu, der mich fast ins Achtung stellen wollte. Zum Schluß entschieden die beiden mich bei Greg’s Campsite übernachten zu lassen.
Es war auch ein schöner Abend jedoch ohne die erhoffte Löwensichtung, die dann aber am Morgen folgte.
Gut gelaunt aber doch schon mit dem Gefühl von Ärger, erreichte ich das Gate zum Check Out. Jetzt sah der junge Beamte meine Kamera und sagte, dass solch eine Ausrüstung im Park nicht erlaubt sei. Ein kleine Kamera ja aber so eine und .... da ist ja noch eine , NEIN das ist verboten. Er möchte gerne ein Foto davon machen und wird es der Parkverwaltung melden.
Super, der kann einen ja den Vormittag verderben.
Es war wirklich komisch. Die beiden kannte ich von meinen Reisen aus den letzten Jahren. Ich habe immer gerne kalte Getränke am Gate gelassen und alles verlief freundlich. Was dieses Jahr los war verstand ich leider nicht und im Blick auf die nächsten Jahre war ich doch etwas verunsichert, schade.
Gegen Mittag erreichte ich Hukutzi und wollte den kaputten Reifen reparieren lassen. Nach einem kurzen Wasserbad ( für den Reifen, leider nicht für mich aber ich hätte es nötig ) stellten wir fest, dass der Reifen viele kleine Risse hatte und nicht zu reparieren war. Ok, ich kaufte mir eine SIM Karte, was nur 30 Minuten dauerte, und informierte Kalahari Car Hire. Da nicht gleich jemand antwortete entschloss ich mich wie geplant in Richtung Name Pan aufzumachen und dort die Nacht zu verbringen. Das Problem mit dem Reifen rennt ja sicherlich nicht weg.
Auf nach Khwai:
Die Nacht auf der Name Pan war interessant. 2 Leoparden brüllten um die Wette zeigten sich aber leider nicht, schade. Am Morgen fuhr ich nach Sonnenaufgang in Richtung Maun. 2 Schakale jagten noch einen Honigdach aber sonst gab es nichts aufregendes. Die Fahrt nach Maun zog sich wurde aber nicht langweilig. Ständig leuchtete die Differentialsperre rot auf und Hubert antwortete nicht auf mein WhatsApp. Mist jetzt doch die neuen Autovermieter informieren und ggf. einen Fahrzeugtausch durchführen ?
OK, ich war an der Kreuzung Richtung Maun bzw. zurück nach Namibia und entschied mich für den erneuten Anruf. Zu meinem Glück kannte Marc ( der neue Mechaniker von der Autovermietung ) das Problem und gab Entwarnung. Ein Fehler des Toyota und der Sensor meldet zu unrecht eine Störungen. Kannst unbesorgt weiter fahren. Das hörte ich gerne, aber bis Maun würde es jetzt zeitlich eng werden. Ich entschloss mich für einen Stopp 70 Kilometer hinter Ghanzi. Ein kleiner Campingplatz, welcher für 10 Euro warmes Wasser und eine Dusche bot. Gut, das war schon mal wieder was positives. Ich freute mich auf meinen kleine SPA Aufenthalt 🙂
Am nächsten Tag erreichte ich Maun und entschloss mich das Reifenproblem erneut anzugehen. CCH übernahm 2800 ZAR für den Austausch des Reifens aber so ein Model war in Maun nicht zu finden. Also versuchten wir den alten Reifen doch noch einmal zu flicken. Die Dunlop Werkstatt war sehr Hilfsbereit und ein Mitarbeiter kümmerte sich nur um mich. Eine Stunde später und 10 Euro leichter ( 4 für den Arbeiter und 6 für das Reifenspray ) ging es auf in Richtung Khwai bzw. Moremi. Mal schauen, wohin es mich treibt.
Moremi in das Southgate:
Meinen Route führte mich von Maun in Richtung Norden zum South Gate des Moremi Naturschutzgebiet. So richtig etwas vorstellen konnte ich mir unter South Gate, North Gate, 3’rd Bride … noch nichts und somit war es mir auch egal wo ich übernachten werde. Mein Navi führte mich nach ungefähr 40 der erwarteten 70 Kilometern ab von der sandig und holperigen Piste in den Busch. Es kam mir schon etwas komisch vor, dass hier alle Safarifahrzeuge und Camper mit ihren Anhängern entlang ins Khwai und Moremi Gebiet fahren sollten, aber ich fuhr noch ein paar Kilometer weiter und entschied mich dann doch umzudrehen 😉
Zurück auf der Hauptstrasse ( was für eine schöne Bezeichnung für diese alte, sandige, holprige Piste ) entschloss ich mich das Navi mal wieder auszuschalten und nach Straßenkarte zu fahren. Klappte, nach weiteren 30 Kilometern stand ich vor meinem Ziel, dem South Gate von Moremi. Hier erklärten mir die freundlichen Mitarbeiter, dass wenn ich nach Khwai möchte, es zwei Möglichkeiten geben würde.
1) 20 Kilometer zurück und dann links Richtung Khwai oder
2) Gleich im Park rechts und von hier 30 Kilometer durch den Park
OK, wenn ich schon hier bin entschloss ich mich knapp 30 Euro für die Fahr durch den Park zu bezahlen. Eventuell sehe ich ja noch ein paar Tier und wieder umdrehen wollte ich auch nicht.
Jetzt noch kurz in das große Besucherbuch eintragen und dann… Oh, da steht ja ein Besucher vor mir in der Liste, der nach Xahahaha gefahren ist.
„Hallo Officer“ da würde ich auch gerne hin, geht das ?
„Nein, den Campingplatz muss man vorab buchen „
„Geht da nicht was ?“
„Ich telefoniere mal…… Heute Nacht ist ein Platz frei „
„DANKE“
Da hatte ich meine erste Nacht schon mal gebucht, Glück gehabt.
Jetzt ging es 30 Kilometer durch den Park ( was ganz schön war aber leider ohne Tiersichtungen ) bevor ich wieder vor einem weiteren Gate stand. Freundlich zeigten mir die Angestellten das Office der Campverwaltung.
Als Princess wurde mit die ältere strickende Dame vorgestellt und wir verstanden uns gleich gut. Klöschnack hier , Häkeldecke da … und ich fragte Sie, ob der Platz wirklich so schön sein. Ja, die Leute reissen sich drum möchtest Du nicht lieber gleich zwei Nächte bleiben.
Gerne, warum nicht denn es hört sich alles gut an.
4 Kilometer weiter bezog ich meinen Campingplatz Nummer 5 und freute mich über die tolle Aussicht auf das hohe Schilf und den atemberaubenden Sonnenuntergang.
( Der kurze Gamedrive überforderte mich noch etwas, was die Routenplanung betraf )
Am Abend kam ich mit meinen Zeltnachbarn ( Defender Fahrer ) natürlich gleich ins Gespräch und hörte von einem Büffelriss, Löwen, Wildhunde und Wasserdurchfahrten. Es wird sicher spannende werden im Moremi.
Am nächsten Morgen startete ich in Richtung 4’te Brücke wo die Wildhunde gesichtet wurden. Das war auch das einzige Ziel, was mein Navi und ich kannten 🙂 und Strassenkarten gab es irgendwie für dieses Gebiet nicht. Bedingt durch die vielen kleinen Flussläufe und das einfliessende Wasser aus Angola ins Delta, sieht man erst vor Ort welche Wege passierbar sind und wo es Alternativen benötigt. Somit war Vorsicht geboten denn Wasser bzw. tiefe Fahrspuren sind nicht so meins und ich wollte den Mietwagen nicht beschädigen.
Von der vom Navi vorgegebenen Route entfernte ich mich immer etwas in Richtung Wasser und fand tolle Plätze mit herrlichem Blick auf das Delta. Ein Weg führte mich zufälliger Weise auch zu einem toten Hippo. Das Tier sah schon reichlich zerfleddert aus aber etwas Fleisch war schon noch dran, also stellte ich den Motor ab und trank hier meinen Kaffee. Das sollte jedoch nicht lange dauern denn aus dem Busch gegenüber des kleinen Sees kam ein Löwe direkt auf mich zu. Genial der kommt sicher zum toten Flusspferde dachte ich mir und so war es dann zum Glück auch. Leider fand die Katze das Fleisch nicht mehr so attraktiv und ging zurück zu , ja seinem Kumpel und da war noch ein weiterer Löwe und ach, noch einer. Diese 4 hatte das Hippo sicherlich gerißen. Ich freute mich gut 40 Minuten über die exklusive Sichtung, bevor die ersten Safarifahrzeuge eintrudelten. Über Funk machte die Sichtung die Runde und es war Zeit für mich diesen Platz zu verlassen.
Nicht weit vom Riß entfernt lag noch ein weiteres Löwenmännchen, welches den Kampf mit dem Hippo nicht unverletzt überstanden hatte. Ein Zahn der Flusspferds hat ich in die Seite, ein weitere in den Oberschenkel gebohrt. Das wird ein harter Überlebenskampf werden.
Gut gelaunt fuhr ich weiter in Richtung 4’te Brücke.
Da war sie, eine der viel beschriebenen 4 Brück des Moremi Game Reservats. Langsam verstand ich die Anordnung und Wichtigkeit diese recht wackelig anmutenden Holzbauten. Ohne diese sind Teil des Reservat nicht zu erreichen und sollte z.B. Brücke drei ( war sie bis vor kurzen circa 1 Jahr lang ) nicht befahrbar sein, müssen alle Gäste einen großen Umweg zum Third Bridge Camp in Kauf nehmen.
Ich traute mich nach einer kurzen aufregenden Wasserquerung über die knarrende Holzbock und es ging, zum Glück, alles gut. Die Brücken wirken recht instabil und die alten sowie teilweise zerbrochenen Holzstämme tragen nicht viel zum Vertrauen bei.
Kurz nach der Überquerung traf ich ein weiteres Fahrzeug und fragte nach den Wildhunden, von denen meine Nachbar gestern Abend berichteten. Die kurze Wegbeschreibung und der Hinweis, dass auch Welpen dabei sein spornten mich weiter an die Tiere zu finden.
Und nach kurzer Zeit wurde ich fündig. Zwei weiter Fahrzeuge deuteten schon die Sichtung an und es war somit recht einfach die faul im Schatten liegenden Tiere zu finden. Bei gut 30°C würden wir auch nicht wild im Busch umher laufen und somit verbrachte ich nicht sonderlich viel Zeit bei dem Rudel. Ich entschloss mich der Campsite an der 3’rd Bridge noch einen Besuch abzustatten, denn eventuell wollte ich hier noch übernachten. Nicky (die ältere strickende Dame) hatte versprochen sich um einen freien Zeltplatz zu kümmern und ich dachte mir vorab den Platz zu kennen kann kein Nachteil sein. Von der Umgebung her war die Lage sehr schön aber die Zeltplätze Ansicht konnten mich nicht überzeugen. Sollte kein Platz frei sein würde ich gerne noch eine weiter Nacht an der Xahahaha verbringen. Mal schauen, was die Nächsten Tage so bringen.
Auf dem Rückweg über die neu erstellte 3’rd Bridge und die kanarrende alte 4’te Brücke in Richtung Xahahaha entschloss ich mich noch für einen Stopp bei dem verletztem Löwe am Hippo Kill. Der Gute lag verwundet unter einem Baum im Schatten und musste noch ein paar Safari Fahrzeuge ertragen. Ich fuhr weiter zu meinem Campingplatz um dort etwas "Wartungsarbeiten" zu unternehmen ( Geschirr abspülen, Duschen, Aufräumen … )
Zwischendurch kam noch ein Pärchen mit einer Buchung für „meine“ Site 5 aber Nicky klärte das und die Beiden nutzten einen andere Campsite, toll. Am Nachmittag fuhr ich erneut zu den Wildhunden und hofft auf ein paar schöne Aufnahmen im Abendlicht, was auch gelang. Leider liegt die 4’te Brücke gut 45 Minuten Fahrzeit entfernt vom Xahahaha Gebiet und so hatte man nicht das perfekte Abendlicht bei den Hunden und auch keinen schönen Sonnenuntergang am Zelt (und wenn einem die Elefanten wieder einmal den Weg versperren kommt man auch fast im Dunkel an).
In der Nacht kamen dann noch weitere Elefant an mein Zelt aber die waren zum Glück sehr entspannt.
Am nächsten Morgen machte ich mich, wie fast immer als Einziger, früh auf in Richtung Wildhunde. Eventuell hatten sie ja einen Kill gemacht oder die Kleinen spielten am kühlen Morgen ( immer so um die 9°C ) noch etwas.
Am Platz angekommen wunderte ich mich über die 4-5 Safari Fahrzeuge, welche schon vor Ort waren was doch eigentlich nicht möglich war. Es stellte sich heraus, dass die Gruppen in sogenannten Satelliten Kamps wohnen, welche für zahlungswillig Touristen an schönen Plätze aufgebaut werden und mit den Gästen im Urlaub "mitreisen". Auch nicht schlecht aber sicher unbezahlbar.
Die Wildhunde waren ein Glücksfall. Die kleinen Spielten in der Morgensonnen und von Zeit zu Zeit kamen die älteren Tiere und brachten Futter. Interessant war, dass immer ein ausgewachsener Hund bei den kleinen blieb und sie „bewachte“ oder sich auch einmal anschlich, um sie zu erschrecken bzw. ihnen beizubringen, dass immer die Gefahr in der Nähe lauert.
Wenn die Jungtiere ständig mit Fleisch versorgt wurden, muss in der Nähe auch der Riss zu finden sein. Ich folgte einfach einem der Safari Wagen und richtig, die Hunde frassen an einem kleinen Elefanten Kadaver. Ob sie das Tier in der Nacht selbst gerissen hatten kann ich nicht sagen, jedoch glaube ich das nicht.
Gegen Mittag fuhr ich zurück zum Camp und mir schwante nichts Gutes. 7 oder 8 Autos fuhren zum Campingplatz und da war meine Nummer 5 sicher nicht mehr frei. Genau so war es dann auch aber dank Nicky durfte ich einfach zwischen Stellplatz 2 und 3 mein Zelt aufbauen und das war auch OK. Es stellte sich später heraus, dass ein Elefant an der 3’rd Bridge nachts die Autos der Gäste demolierte. Das Tier stellte sich mit den Vorderbeinen auf die Motorhaube ( was bei einem Gewicht von bis zu 10 Tonnen auch kein Toyota aushält ) um an die Blätter der Bäume zu kommen oder brach Fahrzeuge auf um an den Kühlschrank zu gelangen. Dabei wurde kurz die Tür aus den Angeln gehoben oder das Fenster zerstört. Die Gäste war nicht sehr erfreut und verliessen besser das Camp. Ich beschloss meine Nacht an der dritten Brück auch zu stornieren, mit Elefanten habe ich es ja nicht so 🙂
Meine Tägliche Rundfahrt zum Sonnenuntergang führte mich zu Jessies Pool, ein Gebiet welches ich noch nicht kannte und wo 2 Löwen gesichtet wurden. Dank der Hilfe meiner Zeltnachbarn fand ich die Tiere auch. Gute Fotos waren leider nicht zu erwarten, da die Tier mit vollem Bauch im hohen Gras unter einem Baum lagen. Ich fuhr zurück zum Zeltplatz und genoß meinen Gin Tonic im schönen Licht des Sonnenuntergangs.
( Im Gespräch mit zwei Schotten erfuhr ich noch, dass die Queen gestorben war. Diese Nachricht erreicht einem sogar im tiefsten Botswana )
Am nächsten Morgen fuhr ich Punkt 6:00 Uhr los. Meine Sachen hatte ich vorab schon gut gepackt und heute sollte es Richtung Khwai gehen ( da wo ich vor drei Tagen schon hin wollte ). Ein langer Weg und meine Sonnenaufgangsrunde durfte ich selbstverständlich nicht auslassen. Noch einmal zum toten Hippo um nach dem verletztem Löwen zu sehen und einen letzten Besuch der 3’rd Bridge. Man weiss ja nie, eventuell bleibe ich ja doch noch eine Nacht.
Der verletzte Löwe sah schon besser aus und leckte seine Wunden sauber. Der Glanz in den Augen war zurück und ich konnte tolle Bilder machen. Sicher eine Stunde verbrachte ich bei dem Tier und kein weiteres Fahrzeug störte. Zufrieden fuhr ich weiter und hoffte innerlich, dass das Tier überleben würde. Die Wildhunde fand ich nicht am alten Platz dafür aber an der dritten Brücke. Die Tiere liefen aufgeregt im hohen Gras umher und hatte schon wieder Beute gemacht. Ein Büffel stand heute auf der Speisekarte und das war dann ja schon das zweite dicke Mahl innerhalb von zwei Tagen. Respekt, die kleinen sind gut versorgt und werden sicher von den ausgewachsenen Tiere lernen können.
Tschüss Moremi und auf nach Khwai:
Am Ausgangstor des Xahahaha Camp erzählte mir Nicky, dass sie eine Buchung in Moloololo für mich gemacht hat. Mensch, was für ein Glück. Alle erzählten, dass dieser Platz immer ausgebucht sein und ich darf dort übernachten. Eventuell hat ja die kleine Flasche Rotwein bei der Buchung geholfen, wer kann das schon sagen …
Die Fahrt führte circa 11 Kilometer in Richtung Süd Tor und dann an einem Abzweig ging es zum Nord Gate. Die Streck war in einem guten Zustand und führte vorbei an kleinen Tümpeln und teilweise durch dichten Busch so dass ich dachte mich verfahren zu haben. Gute eine Stunde nach dem ersten Abzweig traf ich auf ein Fahrzeug und die beiden Reisende erzählten freudestrahlend von einer Leoparden Sichtung am Hippo Pool. Ich hatte mein neues Ziel vor Augen, da ich anscheinend noch reichlich Zeit hatte, na ja. Am Hippo Pool könnt ich leider keine Katze mehr finden aber die Gegend gefiel mir gut. Ich nutze ab jetzt die kleinen Nebenweg um an mein Ziel zu kommen und sah dabei einige Elefanten und ein paar Vögel.
Am Ausgang der Moremi National Park angekommen verliefen die Formalitäten, wie z.B. die Nachberechnung der vergangenen Tage der Parkgebühr, ohne Probleme und die Dame war dabei sehr freundlich. Nicht wie beim Verlassen von Mabuasehube und über meinen großen Fotoapparat beschwerte sich hier auch niemand. Die „Straße“ nach dem Gate wurde nicht besser sondern eher schlechter und eine weitere abenteuerlichen Brückenüberfahrt stand an. Hätten mir die anderen Safariguides nicht ungefähr die Richtung zum Moloololo Campingplatz beschrieben, hätte ich es wohl nicht gefunden. Mein Navi führte mich direkt wieder in den Busch. Nach gut 45 Minuten Rüttelpiste deuteten jedoch alle Spuren in Richtung Buschweg und ich bog ab. Es ging an kleinen Tümpeln vorbei und man fühlte sich direkt wie auf einer Safari. Die Zeit rann nur so dahin und ich befürchtete meinen Campingplatz nicht mehr bei Tageslicht erreichen zu können da auch hier Wasserläufe meine Fahrt behinderten.
Zum Glück standen einige Toyota Dachzelt Genossen unter einem Baum und ich fuhr langsam auf die drei Fahrzeug zu. Da entdeckte ich auch schon den ersten Löwenkopf und neun weitere folgten. Die 10 Löwen hatten hier drei kleine Büffel gerissen und wie ich feststellte befand ich mich direkt am Khwai River ( man kann den Fluss nicht so richtig erkennen, da es immer mal wieder im hohen Gras verschwindet ) und nicht weit von meinem Campingplatz entfernt. Leider musste ich mich jedoch wegen der fortgeschrittenen Zeit von der tollen Sichtung entfernen um den noch unbekannten Campingplatz zu finden. Knapp 5 Minuten später traf ich dann wieder auf meine Defenderfreunde und 10 Minuten später begegnete ich Stefan und Ian aus der Kalahari. Alle bestätigten mir den Weg und nach etwas hin und her fand ich dann auch die Rezeption ( zwei alte Zelte ) des Moloololo Zeltplatz.
Es erfolgte ein sehr Sympathischer Empfang. Wir alberten sofort über die Dauer meines Aufenthaltes ( es ist wohl nich üblich, dass man einfach ohne Reservierung hier vorbeischaut ) und lachten über die unterschiedlichen Aussprachen von Namen wie z.B. Krull. Ich wurde gefragt, ob ich Hunger habe und es gab gleich Salt, Reis und Huhn. Was für ein Empfang.
Der Platzwart Dux, startet auch schon mal das Auto ( macht man hier wohl so ) um mich nach dem Essen zum Platz zu begleiten. Es gab noch ein kaltes Bier aus meinem Kühlschrank und los ging es zur Campsite Nummer 8.
Plötzlich hörte ich jemanden meinen Namen rufen. Was für eine Überraschung, Greg aus Mabuasehube winkte mir zu und ich besuchte ihn auf ein kurzes Kaltgetränk. Er erzählte mir, dass Nummer 8 eigentlich seine Buchung war aber die vielen Elefanten machten ihm Sorgen. Ob ich nicht mit auf seinem Platz campen wollte 🙂 Das kannte ich doch 🙂 aber diesmal beschloss ich meinen eigenen Platz zu nutzen.
Nummer 8 war nicht so schlecht wie gedacht und ich richtetet mich für die Nacht ein. Wie immer wurde noch Feuerholz gesammelt und alles für den Abend vorbereitet. Ein kleiner Gin rundete die Sache ab und der Sonnenuntergang über dem Khwai machte alles perfekt. In der Nacht raschelte es wie von Greg angedeutet aus dem Busch doch zum Glück blieben die Elefanten friedlich.
05:15 Uhr klingelte der Wecker denn ich wollte früh zu den Löwen, da diese sicher noch mit ihren Büffeln beschäftigt waren. Ein Wildhund hatte die selbe Idee und lief den Weg vor mir entlang bis zum Riss. Komisch dachte ich mir, ein einzelner Wildhund aber ich er führ später, dass es sich um eine Hündin handelte welche schon ein ganze Weile allein im Busch zurecht kam.
Die Löwen waren wie erwartet noch mit ihrer Beute beschäftigt. Circa 12 Tiere lagen im Busch verteilt und kauten teilweise noch auf den Knochen herum. Alle waren satt und sahen zufrieden aus, viel Bewegung war da nicht mehr zu erwarten. Ich erkundete somit vorsichtig die Umgebung und machte mir ein Bild vom Khwai Gebiet. Eine schöne Landschaft entlang des Flusses und ein Hinterland, welches teilweise weiter Graslandschaften aber auch zerstörte Waldgebiete zeigte. Ich war begeistert vom Fluss und für die kleinen Wege entlang des Khwais auf Entdeckungstour. Ein Holzstück glänze so auffällig im Wasser, dass es genauer in Betracht genommen werden musste. Genau, kein Holzstück glänzte so. Es war eine Python, die gerade eine Vogel verspeiste. Was für eine Entdeckung. Meine Kamera glühte und ich hoffte auf gute Aufnahmen.
Der Tag verlief kurzweilig und den Sundowner beschloss ich direkt am Fluss zu mir zu nehmen. Ich fand einen Platz, der die nächsten Tage für mein 15:00 Uhr Treffen mit Greg dienen sollte. Zufrieden beendete ich den Tag am täglichen Lagerfeuer.
Der nächste Tag sollte der Anfang einer tollen Leoparden Sichtung werden. Es begann mit einem Parkendem Auto nähe meiner Python Sichtung. Das Fahrzeug parkte etwas abseits des Weges an einer kleinen Feuerstelle. Merkwürdig dachte ich mir und wollte mich gerade daneben stellen, als ich einen sehr jungen Leoparden neben einem Baum liegen sah. Das Tier stand sogleich auf und ging Richtung Fluss. Ich drehte schnell und fuhr zurück auf den schmalen Weg. Plötzlich tauchte der Leopard direkt vor mir auf und schlenderte langsam vor meinem Auto entlang. Vor uns versuchte ein Squirll ( Eichhörnchen ) den Weg zu überqueren aber es sah den Leoparden zu spät. Zwei gewaltige Sätze brauchte die Katze um das Tier zu fangen, obwohl es sicher noch gut 7 Meter entfernt war. Wow, war das schnell und ich wusste wieder, dass man selbst im Busch der langsamste aller Besucher war.
Der Leopard verspeiste untern knackenden Geräuschen das Eichhörnchen und setzte danach seinen Weg zum Fluss fort. Glücklicher Weise fuhr ich vorab direkt zum Fluss und stand genau an der Stelle, wo die Katze zum trinken kam. Treffer, leider war das Licht für schöne Bilder nicht gut aber so eine Sichtung hat ja auch ohne Fotos was. Kurze Zeit später fing die Katze an zu Knurren b.z.w Rufen und diese Laute wurden erwidert. Die Mutter des kleinen war nur wenige Meter entfernt am Fluss und wollte wissen, wo ihr Nachwuchs war. Klasse, zwei Leoparden und das so früh am Morgen, der Tag war eigentlich schon perfekt aber es sollte noch besser kommen.
Nachdem sich die beiden Katzen kurz gesehen hatten, leider gab es nicht den freundlich Empfang wie bei Katzen üblich, gingen die Beiden zielstrebig zusammen durch den Busch auf einen Baum zu. Leichter verwesender Geruch hing in der Luft und es wimmelte von Fliegen. So war es auch nicht schwer den Kill der letzten Tage zu entdecken. Das tote Impala hing jedoch nicht hoch im Baum und war so leichte Beute für Löwen und Hyänen, warum die Katze es nicht höher gelegt hatte kann ich nur vermuten. Die Beute sah sehr schwer aus und die Leopardin war zierlich. Eventuell reichte die Kraft nicht aber das ist nur eine Vermutung. Mein Tagesablauf war somit geklärt, Leoparden Beobachtung stand auf dem Programm. Obwohl, ich kam ins Zweifeln, da andere Leute erzählten, dass circa 200 Büffel am Fluss waren und vom Löwenrudel verfolgt wurden. Nein, ich bleibe bei den zwei Leoparden, wann hat man das schon.
Langsam sprach sich die gute Leoparden Sichtung herum und es kamen mehr Fahrzeuge an meinen Standort und es bot sich ein interessantes Bild. Zwei zum Camper umgebaute LKW’s hielten an und der junge Leopard entschloss sich es unter den Fahrzeugen gemütlich zu machen. Es gab dort Schatten und die vielen interessanten Leitungen und Schutzbleche mussten untersucht werden. Sehr interessant, für den Leoparden und für mich. Der Tag verging so dahin und die Leoparden frassen mal etwas vom Kill und machten es sich dann aber schnell wieder im Schatten gemütlich. Ein paar gute Bilder konnte ich machen und es war erstaunlich, dass ich so lange mit den beiden Tieren zusammen sein durfte.
Nach circa 5 Stunde brauchte aber auch ich mal eine Pause und was gab es da besseres als den 15:00 Uhr Treff mit Greg am Fluss.
Ich freute mich auf dieses Treffen und ich glaube Greg auch; ein kleines Ritual entstand 🙂
Später ging es natürlich wieder zu den beiden Leoparden und die Katzen zeigten sich im schönen Abendlicht. Pünktlich zum Sonnenuntergang beschloss der Jüngster noch einmal einen Drink am Fluss einzunehmen und da ich die Stelle schon kannte fuhr ich einfach vor. Perfekt, es klappte wie gedacht jedoch nahm der junge Leopard direkt hinter meinem Auto platz. Die beide noch anwesenden Safarifahrzeug konnten, dank genügen Bodenfreiheit, durch den Fluss zum Haputweg fahren aber ich war „gefangen“. Irgendwo hinter meinem Auto saß der Leopard und vorwärts durch den Fluss konnte ich nicht. Ich wartete somit bis das Tier in meinen Rückspiegel auftauchte ( es dauerte gefühlt 10 Minuten ) und wendete dann min Auto. Es war jetzt mittlerweile stockdunkel und es fiel mir schwer meinen Campingplatz zu finden. Nummer 8 lag nicht gerade sehr ersichtlich am Weg und so fuhr ich erst einmal vorbei. Mist, das war doch hier, nein da, nein schon zu weit. Es kam zwar keine Panik hoch aber unwohl fühlte ich mich schon. Ich drehte und fuhr zurück zum letzen mir bekannten Punkt. Ach, Erleichterung einen Campingplatz erkannte ich und ab da war es einfach. Jetzt im dunkeln das Zelt aufgebaut, Feuer an und zufrieden über den Tag nachdenken, toll.
Der Wecker klingelte früh ( 05:15 Uhr ) denn ich wollte natürlich gleich zu den Leoparden. Ich erreichte den Platz auch noch kurz vor Sonnenaufgang und sah am Riss keine Katze. Ja wie auch 🙂 der junge Leopard saß in einem abgestorbenem Baum und seine Mutter im Baum wo gestern noch der Kill war. Diesen hatten sich die Löwen in der Nacht geholt und da war der Beste Platz für die Leoparden wohl hoch im Baum. Ich freute mich somit schon früh über gute Fotos.
Der heutige Tag sollte auch wieder ganz den Leoparden gewidmet werden. Zu meiner Freude stromerte das Jungtier durch den Busch und erklomm ein paar Bäume, auf denen er sich für die Fotographen postierte. Besser kann es kaum laufen. Der große Vorteil in der Khwai Verwaltung ist der, dass das Fahren quer durch den Busch erlaubt ist. Es ist zwar anstrengen und Reifenschäden sind nicht ausgeschlossen aber es macht Spaß „Hucki Bucki“ zu fahren.
Zwischendurch gönnte ich mir mal eine Leoparden Pause am Fluß und beobachtet die vielen Elefanten und zwei kämpfende Flusspferde die, wie sich herausstellte, um das leben eines jungen Hippos kämpften. Sollte die Mutter den Fight verlieren würde der Bulle das kleine töten.
Nach der Pause ging es aber wieder schnell zu den Leoparden, die sich schon für die abendliche Fotosession bereitgemacht hatten.
Jetzt war es auch genug mit Leoparden Sichtungen, und die Katzen nahmen sich ein Auszeit. Einen Tag ohne geht ja auch mal :-0
Ich verbrachte den Tag am Fluss und entdeckte noch einen Malachite Kingfisher. Leider nicht in der richtigen Entfernung für gut Bilder aber ich war begeistert. Um 15:00 Uhr stand mein täglicher Treff mit Greg, dem freundlichen Australier an, und bei einem kühlen Bier redeten wir über Gott und die Welt. Schade, dass sich unsere Weg morgen trennen aber Adressen wurde ausgetauscht und ich würde mich über ein weiteres Treffen mit Greg sehr freuen. Hoffentlich klapp das, eventuell in Sambia oder Zimbabwe, wer kann das schon sagen.
Die Tage am Khwai haben mir auf jeden fall sehr gut gefallen und ich komme zurück, da bin ich mir sicher ( dass das schon in ein paar Tagen sein sollte wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht ).
Neuer Tag selbe Zeit um 05:15 Uhr klingelte wie immer der Wecker und ich machte mich auf den Weg nach Maun bzw. weiter zur Boteti River Lodge, das war mein geplanten Stopp für die erste Nacht.
Ich konnte eine warme Dusche gebrauchen und plante sogar mir ein Abendessen im Restaurant zu gönnen.
Zelt einpacken, Tisch und Stuhl zurück ins Auto, Gasflasche sichern und ein kleines Frühstück mit Müsli und Kaffe (wie an jedem Morgen ) war in 30 Minuten erledigt. Kurz die Speicherkarten löschen und beim ersten Morgenlicht ging es los, eventuell gibt es ja noch ein Highlight. Ich entschloss heute den Weg am Fluss in Richtung Chobe zu nehmen und dann die letzten 3 Kilometer zur Hauptstrasse durch den Busch zu fahren. Eine gute Wahl, denn an einem kleine Wasserloch wackelten die Ohren eines Leoparden in seiner Deckung. Ja ja ja, wieder ein richtig guter Start. Der Leopard hatte sich links vom Wasserloch in einer Erdmulde versteck und hatte zwei Gänse im Auge, die aber leider noch zu weit entfernt für einen Überraschungsangriff waren. Die Zeit zog sich und die Gänse bewegten sich nicht wirklich in Richtung Leopard. Plötzlich, hoben die beiden einfach ab und Leo und ich schauten enttäuscht in den Himmel. Die Katze räkelte sich noch etwas aber glücklich waren wir beide nicht. Langsam tauchten auch weiter Fahrzeuge auf und Leo sowie ich verliessen die Bildfläche. Wass für ein Abschluss vom Khwai River.
Die Rückfahrt nach Maun zog sich und die „Straße“ war schlecht und rumpeltig. Die angekündigten 4 Stunden für die 80 Kilometer sollten sich bewahrheiten, wobei ich mich wirklich auf Senken, Schlaglöcher und tiefsandige Passagen konzentrieren musste. Ganz abzusehen von der Veterinär Grenze, vor der ich ja noch mein Grillfleisch verstecken musste. Maun konnte ich auch beim zweiten Stopp nicht viel Positives abgewinnen. Gut, es gibt alles ( ausser Reifen in der Größe 265 / 65 ) zu kaufen aber schön geht anders. Ich erledigte schnell meine Einkäufe, kümmerte mich um das Guthaben auf meiner Mobilfunkkarte, tankte und verschwand so schnell wie möglich wieder aus dieser Stadt in Richtung Boteti River Lodge. Die nächsten knapp 200 Kilometer waren komplett geteert und außer der Vet Kontrolle gab es keine großen Unterbrechungen. Der kleine Pool, die warme Dusche, eine Bar und frisches Wasser waren angenehme Dinge, die man oft erst zu schätzen weiss, wenn man länger darauf verzichten musste. Leider gab es dafür auch kein Löwengebrüll in der Nacht und auch die Hyänen haben nicht gerufen sondern der Disco Sound aus den Lautsprechern des Dorfes und die bellenden Hunde der Nachbarschaft. So hat alles seine Vor bzw. Nachteile. Ich freute mich wieder auf den Busch und fuhr in voller Erwartung am nächsten Morgen in das Central Kalahari Game Resort (CKGR).
Das CKGR :
Der Tankstopp in Rakops ist auf dem Weg in die Central Kalahari obligatorisch, da es dort die einzige Tankstelle weit und breit gibt. Tankstelle ist eventuell etwas übertrieben, da es sich um 3 Zapfsäulen auf einem sandig steinigen Untergrund handelt. Es gibt eine kleine Hütte zum Bezahlen ( Kreditkarte wird akzeptiert ) und das Personal ist sogar so freundlich und klettert auf das Auto um auch die Reservekanister zu befüllen. Toller Service und bei uns undenkbar.
Von Rakop aus sind es noch 65 Kilometer bis zum Gate des CKGR. Die Fahrt geht über eine sandige, bzw. tief sandige Piste, welche auf den ersten 5 Kilometern sehr schlecht zu befahren war. Am Gate wurde ich freundlich begrüsst und es gab keine Andeutungen, dass mein Fotoapparat zu groß sein oder sonst etwas nicht passte ( Ich hatte den Wärter aus Mabua immer noch vor Augen ). Ich konnte sogar mit der Dame vereinbar, dass ich die Parkgebühr erst beim Verlassen des CKGR bezahle. Der Grund dafür lag in den Berichten von Reisenden über sehr wenig Tiersichtungen und leider auch wieder von einigen Buschbränden im Bereich Xade Gate und Piper Pan. Meine Stimmung sank etwas, da Piper Pan doch zu den Highlights meiner Reise gehörte und ich mich schon fast ein Jahr auf diese drei Nächte gefreut hatte. Aber erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.
Meine erste Station war die Leopard Pan, der Punkt an dem ich auf meiner letzten Reise die Geparden mit ihren 3 Sprösslingen beobachten durfte. Die Campsite lag etwas besser als gedacht und nicht in total unübersichtlichem Busch sondern bot Platz, Schatten aber auch genügend Sichtweite um eventuelle Räuber in den Abendstunden erkennen zu können. Die Anreise zu meinem Campingplatz zeigte schon wie wenig Tiere es in diesem Jahr wohl geben muss aber das Blatt änderte sich sofort an der Campsite. Mein kleines Spülbecken zog so viele Bienen an, dass ich noch nicht so recht wusste damit umzugehen. Ich entschloss mich kurzerhand eine Plastikflasche zu zerschneiden und diese gefüllt mit Wasser in der Nähe der Eingangshöhle der Bienen aufzustellen ( die haben ihren Bau wohl in der Erde ) um diese dort zum trinken zu ermuntern. Mein Plan funktionierte glücklicher Weise und „Belästigung“ hielt sich somit in Grenzen.
Ich bereitet meinen Stellplatz noch kurz für die Nacht vor und sammelte Feuerholz damit, wenn ich im Dunkeln von meiner Safari zurück komme, ich nur nach das Lagerfeuer anzünden und mein Zelt aufbauen musste. Voller Vorfreude fuhr ich jetzt zur Löwensuche an die Sunday Pan wo sich das einzige in der Region funktionierende Wasserloch befand. Die Berichte der Reisenden bestätigten sich leider und es gab bedeutend weniger Tier in der Gegend. Wo im letzten Jahr noch 100 Springböcke am Abend auf der Pan standen waren es jetzt eventuell noch 20. Gleiches galt für Oryx und Gnu. Von Löwen am Wasserloch gab es leider keine Spur. Etwas enttäuscht fuhr ich zum Sonnenuntergang zurück zur Leopard Pan und genoss meinen Sundowner dort. Nicht schlecht aber meine Vorstellung war eine andere gewesen.
Zurück an meinem Zeltplatz musste ich leider feststellen, dass sich viele Bienen über meine Abwasserschale hergemacht hatten und der Schwamm eine tödliche Falle für die Tiere war. So ein Mist, daran hatte ich nicht gedacht und ich bekam ein schlechtes Gewissen. Ich entsorgte die toten Tiere und gelobte Besserung. Nach einem schönen Steak vom Grill und dem leckern Rotwein schlief ich tief und fest bis zum Sonnenaufgang.
Der neue Tag begann wie immer. Um 05:15 Uhr klingelte der Wecker oder besser gesagt, ich machte ihn einfach kurz vor dem Klingeln aus da ich schon wach bin. Ich kochte mein Wasser für den Kaffee, bereitete mein Müsli vor und baute das Zelt zusammen. Alles in Allem dauerte das ganz immer so um die 40 Minuten, sodass ich pünktlich um 06:00 Uhr zur Morgenrunde starten konnte. Da ich immer noch am linken Hinterreifen Luft verlor, holte ich den Kompressor raus und schloss diesen an die Batterie an. Kurz die Ventilkappe abdrehen und AUA AUA, der Stich in den Rück kam wie so oft kurz, präzise und schmerzhaft. Ich wusste sofort, dass war kein gutes Zeichen. Nach ein paar Sekunden legte sich der Schmerz und ich konnte zum Glück wieder aufrecht stehen. Ich, der Tabletten Muffel, überlegte nicht lange und griff gleich zur Apotheke. Muskelentspanner, Ibu, Therma Care und Wärmflasche mussten ran da ein kaputter Rücken in der Central Kalahari ein Nogo war. Die Schmerzen liessen zum Glück nach kurzer Zeit nach und ich entschloss mich meine Morgenrunde anzutreten. Das Schmerzbild war in diesem Fall, Sitzen ging nur aufstehen oder aus dem Auto aussteigen sehr unangenehm. So zog sich der Tag, Tiersichtungen mau und alle 8 Stunden meine Tabletten Ration. Therma Care half diesmal nicht aber die Tabletten zum Glück sehr. Mit der entsprechenden Dröhnung an Medikamenten beendete ich den Tag etwas frustriert in meinem Dachzelt.
Erstaunlicherweise habe ich recht gut geschlafen nur das Umdrehen fiel schwer, gut war es mit dem Rücken aber bei weitem noch nicht. Zum Frühstück gab es dann auch gleich wieder Entspanner und Schmerztabletten und so konnte ich das Zelt abbauen und den Reifen aufpumpen. Fest stand aber auch, dass ich in diesem Zustand keinen Reifen hätte wechseln können bzw. mich aus irgendeiner verzwackten Situation hätte befreien können. Fazit, ich musste die Fahrt in die weiter abseits gelegenen Gebiete der Central Kalahari abbrechen. Wirklich schade aber ich tröstet mich mit dem Gedanke von vielen Buschfeuern und wenig Tieren.
6 Stunden später stand ich wieder an der Tankstelle in Rakops 🙁
Am Boteti River:
Mein Plan war jetzt, die gebuchten Zeltplätze am Boteti River sowie der Nxai Pan um die verpassten Tage im CKGR nach vorne zu ziehen und ich fragte mich, ob das wohl klappen würde ?
Auf ging es zur Fähre über den Fluß. Den Weg kannte ich ja bereits von der Anreise aber heftiger Wind und viel Staub und Sand in der Luft machten die Fahrt anstrengend, besonders wenn die entgegenkommenden Fahrzeuge kein Licht eingeschaltet haben oder die vielen Kühe, Esel, Ziegen und Hunde aus dem Nichts über die Straße laufen. Da ich jedoch viel Zeit hatte konnte ich langsam meine Reise fortsetzten und erreichte die Fähre über den Botte Fluß gegen 15:00 Uhr.
Hm, was ich sah gefiel mir nicht. Es war wenig Wasser im Fluß und die Fähre lag auf dem Trockenen. Für meinen Geschmack war jedoch zu viel Wasser im Fluß um eine Durchfahrt zu wagen. Ich beschloss auf das nächste Fahrzeug zu warten um zu sehen, ob dies die Durchquerung versuchte. Nur sehr ungerne wollte ich durch den Fluß gehen um die Tief zu überprüfen aber notfalls hätte ich das ja machen müssen. Zum Glück kam auch wenig später ein Toyota und dieser setzte zur Überfahrt an. Langsam fuhr der Gute durch den Fluß und das Wasser schwappte kurzzeitig über die Motorhaube. Oh, nicht mit mir ich musste eine andere Lösung finden zumal ich mit meinem kaputten Rücken hilflos im Wasserstehen würde.
Ein LKW mit Wassertank näherte sich dem Fluß und meine Hoffnung einen anderen Punkt zur Durchquerung zu finden wuchs. Leider drehte der Fahrer um, stellte sich Rückwärts an den Fluß und pumpte den Wassertank mit Flusswasser voll. Wir kamen ins Gespräch und er versuchte mich zur Durchfahrt zu ermutigen. „Da fahren doch viel durch, warum traust Du Dich nicht ? …..“ Meine Begründung der Eigenbeteiligung von circa 20.000 Euro bei einem Wasserschaden am Fahrzeug wurden jedoch ohne Beanstandung akzeptiert. Es musste eine andere Lösung her. Ich nicht allzu großer Entfernung grasten Kühe im Flussbett und diese Stelle schien mir weitaus besser für eine Überquerung als die Anlegestelle der Fähre. Ich beschloss mir die Stelle genauer anzusehen und zu überprüfen, ob es nicht zu matschig sein würde. Zu meiner Freude kam ein mir bekanntes Gesicht zum Fluss. Ich sprach die nette Dame an und sie erkannte mich auch vom letzten Jahr wieder. Es war die Dame vom Eingangstor des Nationalparks. Was für ein Glück. Wir gingen zusammen das Flussbett ab und fanden eine Stelle, an der ich es wagen könnte. Vorab musste nur noch geklärt werden, ob ich mit dem Geländewagen über die Wiese fahren durfte. Die Dame regelte alles und bot gleichzeitig an, mir aus dem Shop noch etwas Tsunami Medizin für meine Rücken zu besorgen. Ich stimmte natürlich zu, den es konnte nur besser werden.
Die Fahrt über die Wiese und zum Eingangstor des Nationalparks war einfach. Warum das vor mir noch keiner versucht hatte kann ich nicht sagen aber am Campingplatz fand meine Lösung gehör.
Die freundlichen Damen der Platzverwaltung erkannte an meinem Blick sofort, dass ich doch ein paar Probleme mit meinem Rücken hatte und ein etwas verbogenes Gangbild bestätigte mein Problem. Wenn ich damit einverstanden wäre meinen Campingplatz in der zweiten Nacht zu wechseln, könnte ich auch bleiben und meine Buchung vorziehen. Danke, etwas Erfreuliches an diesem Tag und jetzt bekam ich sogar noch das Tsunami Mittel geliefert.
Es wird besser, bestimmt.
Die frühe Morgenrunde brachte für mich erschreckendes zu Tage. Nicht der tiefe Sand auf dem Weg zum Fluss sondern die trockene und abgestorbene Flusslandschaft verwunderte mich. Wo im letzten Jahr noch alles grün und frisch wirkte, gab es diesmal nur Sand und abgestorbene Bäume. Bedrückend und ich war erneut der Meinung, dass es einfach zu viel Elefanten in dieser Region gibt. Aber wie soll man diesem Problem her werden ?
Ich fuhr langsam den Fluss entlang und meine Runde endet am Hippo Pool. Zwei Flusspferde lieferten sich einen erbitterten Revierkampf und das Schauspiel dauerte den ganzen Tag. Ich machte zwischenzeitlich jedoch eine Pause am Campingplatz und kümmerte mich um Wartungsarbeiten an Ausrüstung und Rücken.
Es war ein schöner und entspannter Tag und freute mich schon auf die Nacht mit ihren vielen Geräuschen und spannenden Eindrücken.
Die Löwen brüllten in der Nähe, Elefanten waren zu hören und wie immer wachte ich oft auf und leuchtete mit der Taschenlampe um zusehen, was da so alles im Busch umher läuft. Entdecken konnte ich nicht wirklich etwas aber es ist immer sehr aufregend. Die kleine Morgensafari führte mich leider auch nicht zu irgend welchen Katzen und am Flussufer gab es kaum Tiere. Die sehr sehr vielen Zebras, Gnus und Elefanten vom Vortag waren noch nicht am Wasser erschienen und ich beschloss mich um meine weiteren Unterkünfte zu kümmern. Die Reiseagentur Botswana Footprints war mir leider keine große Hilfe jedoch konnte ich alles direkt bei den lokalen Verwaltern der Campsites klären. Es ist immer sehr kompliziert, da jeder Park von einer anderen Agentur verwaltet wird und eigentlich immer alles ausgebucht ist. Vor Ort sieht das zum Glück anders aus und oft gibt es den ein oder anderen Platz, so auch diesmal.
Ich blieb noch eine weitere Nacht am Bottes River und konnte für die folgenden Tage 2 Nächte an der Nxai Pan reservieren. Klasse, genau das wollte ich und zu meinem Glück akzeptierten die Agenturen meine schon bezahlte Buchung. Somit keine Mehrkosten oder Tage ohne Unterkunft.
Der zusätzliche Tag am Boteti Fluss brachte keine spannenden Sichtungen. Trotzdem machte es Spaß am Fluss zu halten um eine Pause einzulegen oder den Sundowner zu genießen. Es gab Pelikane, welche die kleinen Wassertümpel leer fischten und Elefanten, die sich mit Matsch abkühlten. Ich freute mich auf die nächsten Tage an der Nxai Pan und hoffte dort auf Löwen am Wasserloch zu treffen.
Die Nxai Pan
Wie im letzten Jahr war die Anreise zur Pan unkomfortabel um es einmal freundlich auszudrücken. Tiefer Sand, eingefahrenen Spurrillen verlangen viel von Fahrzeug und Fahrer aber das habe ich mir ja so ausgesucht und will mich nicht beschweren. Einfacher wäre mir jedoch lieber. Bei Check In musste noch einmal kurz abgeklärt werden wo und bei wem ich meine Buchung geändert hatte aber im Prinzip war das egal. Auch war Platz frei und ein Wechsel von Site 8 zu 7 nach dem ersten Tag machte mir nichts aus. Beide Plätze lagen in praller Sonne und unter abgestorbenen Sträuchern bzw. Bäumen, da war es egal wo man schwitzte und ich wollte mich eh mehr am Wasserloch aufhalten.
Also, kurz den Tisch aufgestellt und das Feuerholz gestapelt und ab zu den Löwen, wenn sie denn wieder da sind.
Das kann doch nicht wahr sein, mein Wasserloch war trocken und völlig ausgestorben. Nein, was war denn hier los. Völlig enttäuscht schaute ich auf die trockene Erde um dann festzustellen, dass ich am falschen Wasserloch war. Ja, so kann es einem ergehen wenn man denk man kennt sich aus 😉
Gute einen Kilometer weiter war ich dann am richtigen Platz und sah zu meiner Freude auch gleich 3 Löwinnen und ein schönes Männchen dazu. Perfekt, dass kann was werden. Die vier verkrümelten sich jedoch sofort unter einem Busch und hielten ein Schläfchen ab. Ich verbrachte den weiteren Tag am Wasserloch und beobachtete Elefanten, Impalas, Springböcke, Giraffen, Schakale und Kudus, als neben mir ein Auto hielt. Wie schön, Karin und Dieter aus Südafrika ( die Beiden hatten mich schon am Boteti River zum Essen eingeladen ) begrüßten mich freundlich. Das Pärchen wollte drei Nächte an der Nxai Pan verbringen und wir freuten uns zusammen auf schöne Sichtungen und nette Abende.
Der Tag neigte sich langsam dem Ende zu aber die Löwen wollten nicht aus ihrem Versteck kommen. Ich beschloss noch einmal zu dem Ruheplatz der 4 zu fahren und eventuell tat sich ja etwas wenn mein Auto auftauchte. Genau so war es dann auch 🙂 Die 4 wachten auf und bemühten sich zu Wasserloch zu gehen. Ja, schöne Bilder sind es geworden.
Die Nacht an der Nxai Pan war wie immer von den vielen Geräuschen der durch das Camp ziehenden Elefanten geprägt. Es ist sehr spannend, wenn die großen Tiere direkt neben dir stehen, grummeln und Äste brechen.
Ab 06:00 Uhr darf man zur Wasserstelle fahren und das machte ich am folgenden Tag auch. Ein Löwenriss schwebte schon die ganze Zeit in meinem Kopf umher und die Chance war nicht schlecht. Die Löwen sind am Vortag in dem kleinen Wäldchen circa 100 Meter hinter der Wasserstelle verschwunden und lauerten da bestimmt auf Beute, ganz sicher 🙂 Naja, so sicher war das dann wohl doch nicht. Keine Löwen am Wasserloch und in der Umgebung auch nicht. Das einzige was zu sehen war, waren Elefanten und so blieb das den ganzen Tag. Zu Spitzenzeiten waren knapp 80 Tiere am Wasser und es blieb kein Platz für andere Tiere.
Der Tag verlief so dahin und auch die Rundfahrt um die Pan brachte keine Katzen zum Vorschein. Es blieb jetzt nur sich auf die Abendstunden am Wasserloch zu freuen um dort das tolle Licht zu nutzen. Elefanten im Licht der untergehenden Sonne haben ja auch etwas.
Der Stellplatz Nr. 7 war nicht so stark von den Dickhäutern frequentiert wie die anderen Campingplätze und so schlief ich ruhig ein.
Heute stand die Abreise auf dem Programm und ich wusste noch nicht so recht, ob es nach Simbabwe oder zurück an den Khwai gehen sollte. Dieter und Karin haben mir dankenswerterweise Euro und Rand gegen US$ eingetauscht und mir standen somit alle Möglichkeiten offen. Nur kurz die obligatorische Fahrt ans Wasserloch und dann ab nach… da sind doch die Löwen wieder. Alle 4 lagen am Wasserloch und das Männchen postierte sich schön im Morgenlicht und ging zum Trinken an die richtige Stelle an der er sich schön fotografieren lies. Da kann ich doch nicht abreisen. Kurz Dieter und Karin gefragt und sie sagten ich könne gerne mit auf ihre Campsite wenn nichts mehr frei sein sollte. OK, wir postierten uns um die besten Fotos der Löwenjagd einfangen zu können. Jetzt hiess es nur noch geduldig warten. Gnus, Impalas, Zebras standen in sichere Entfernung und wartetet auf die Möglichkeit ans Wasser zu kommen, dass von den Katzen blockiert wurde.
Ein spannende Szene und jetzt hatten die Löwen einen guten Plan. Eine Löwin versteckte sich in einer Mulde und die anderen Drei gingen von allen gut Sichtbar zurück in den Busch. Nun mussten wir nur noch warten, bis die Tiere dichter an die Mulde gingen um ans Wasser zu gelangen. Ich wartete, wartete und wartete. Geschlagene 4 Stunden in brütender Hitze. Wie die Löwin das in ihrem Loch aushielt kann ich nicht sagen aber endlich kamen Impalas und Springböcke an ihr Versteck. Der Auslöser war fast gedrückt, der Focus stimmte und die Belichtung war eingestellt jetzt musste die gute nur zuschlagen. Was passiert hier ? Die Antilopen standen direkt vor der Nase der Katze und diese regte sich nicht, nicht einen Zentimeter.
Das war nicht möglich, doch war es. Die vermeintliche Beute ging an der Mulde vorbei und die Löwin schlug nicht zu. Sie stand einfach auf und ging zum Wasser. Oh, warum das denn. Die anderen drei Löwen folgten ihr und alle 4 verschwanden wieder in dem kleinen Wäldchen 100 Meter hinter dem Wasserloch. Was für eine Enttäuschung aber so ist es nun einmal. Zum Glück hatte ich schon tolle Bilder im Kasten aber die Jagdszene hätte es doch noch sein können.
Da es jetzt schon viel zu spät für eine Fahrt zum Khwai oder nach Zimbabwe war, kümmerte ich mich um einen Stellplatz und wurde auch fündig. Die gut gelegene Nummer 1 war frei aber ich tauschte den Platz gegen Nr. 10 welcher keinen Schatten bot. Ein Pärchen aus Holland stand verzweifelt an der „Rezeption“ und bat um einen Stellplatz mit Schatten. Da ich eh gleich wieder zum Wasserloch wollte war es mir eigentlich fast egal. Die Beiden war froh und ich besuchte sie noch auf ein kühles Bierchen im Schatten, damit war allen geholfen.
Die Nacht auf Nr. 10 war sehr aufregend, da der Elefanten Wanderweg wohl direkt an der Campsite entlang führte. Ständig knackten Äste oder grummelte es neben mir im Busch. Zum Glück waren die Elefanten hier friedlich und störten nicht, was ich von den Alarmanlagen der anderen Autos nicht sagen konnte. Bei meinem Toyota ging das gehupt auch schon mal los und seitdem schliesse ich das Auto nicht mehr ab, ok kann also passieren.
Am letzten Morgen fuhr ich wie immer noch kurz zur Wasserstelle und sollten die Löwen dort nicht einen Elefanten gerissen haben würde ich abreisen. Zu meiner Freude entdeckte ich den Löwen noch im schönen Licht bevor dieser dann jedoch im Busch verschwand. Es war Zeit, die Nxai Pan zu verlassen.
Da es früh am Morgen war und der Sand noch nicht so weich, gestaltete sich die Fahrt zum Ausgang des Parks nicht so schwierig. Sicher, es rumpelte ganz schön aber alles noch erträglich. Am Gate checkte ich aus ( man träg sich dort in ein Buche ein und das wars ) und dann ging es los in Richtung ? Ich entschied mich für den Khwai da die Leoparden so fotogen und die Gegen so schön war. OK, Zimbabwe und der Hwange Park hatten seinen Reiz auf mich aber 170 US$ für den Grenzübertritt sprachen gegen diese Richtung. Noch kurz ein kleiner Plausch mit den beiden Deutschen am Gate und dann geht’s los. Oh, die beiden sahen aber nicht glücklich aus. Rauchten eine Zigarette nach der Anderen und ich fragte was los sei. Die Frau zeigte nur auf die kaputte Motorhaube und sagte, was für eine Nacht. Sichtlich Schockiert erzählte sie mir dann, dass die Elefanten in der Nacht etwas nah gekommen sind und beide um Ihr Leben fürchteten als der Elefant den Stoßzahl auf die Haube drückte.
Jetzt wusste ich warum die Alarmanlage immer anging. Ich versuchte die Frau etwas zu beruhigen und erzählte ihr, dass es an der 3’rd Bridge im Moremi Nationalpark viel schlimmer war. Hier hatte sich der Elefant auf die Motorhaube gestellt, die Hecktür aus den Angel gehoben und das Fenster eingedrückt um an den Kühlschrank zu kommen. Das war jetzt leider kein Trost für die beiden Holländer, da sie noch 12 weitere Wochen Unterweg sein wollten und Moremi war ihr nächste Anlaufpunkt.
Oh, doof gelaufen aber das konnte ich nicht wissen.
Die Fahrt nach Maun führt über eine Teerstraße und das einzig aufregende war der Veterinär Kontrollpunkt. Da die Kontrolle nur für Fahrzeuge galt welche von West nach Ost fuhren und das nicht meine Richtung war, fuhr ich im Schritttempo an der Kontrollstelle vorbei. Ja, aber der nette Polizist stoppte mich abrupt und fragte ob das Stoppschild nicht sichtbar sein. Oh, Entschuldigung aber da war es schon zu spät. Führerschein, Ausweis und Reisegrund bitte. Zum Glück hatte ich die Ausweise griffbereit und meine Bericht vom wunderschönen Botswana und der tollen Tierwelt beschwichtigten die Situation. Er wünschte mir noch eine Gute Fahrt und ich fuhr erleichtert weiter.
In Maun kannte ich zum Glück meine Anlaufstellen und so brauchte ich für den Einkauf, Tanken und Geldautomat nur knapp eine Stunde. Da es Sonntag war, gab es kein Alkohol zu kaufen ( doof da mein Gin fast leer war ) und die Schlangen an den Geldautomaten waren recht lang. Aber ich war mit meiner zeitlichen Bilanz zufrieden und machte mich auf die Rüttelpiste nach Khwai. Die Strecke kannte ich ja und mir war bewusst, dass es unangenehm werden würde aber das war noch nichts gegen meine übernächste Station dem Savuti National Park.
Khwai die Zweite:
Zum Glück waren Dux und Mmapula noch nicht im verdienten Wochenende und beide freuten sich mich wiederzusehen ( ich hatte zumindest das Gefühl ) Es gab zwar nicht meinen erhoffte Stellplatz am Ende des Campingplatzes aber der Bereich direkt davor war auch sehr gut gelegen. 3 Nächte buchte ich und hoffte wieder auf die Leoparden.
Am ersten Tag sollte ich noch kein Glück mit den Katzen haben aber dafür gab es Krokodile an einem im Wasser schwimmenden Elefantenkadaver und einen alten Löwen, der ein verletztes Auge hatte. Nicht schlecht für den Anfang und der Leopard zeigt sich dann sicher am folgenden Tag. Am Morgen habe ich die von einigen Reisende beworbene Route in den Chobe Park unternommen aber mir hat die Strecke nicht so gut gefallen. Es gab wenig Tier und keine Katzen vor die Kamera und ich fuhr lieber wieder zurück in die Nähe meines Zeltplatzes. Kurz vor der Stelle mit den Krokodilen stand ein Safarifahrzeug mitten im Busch. Ich hielt an und fragte, ob es etwas Besonderes zu sehen gab und sie berichteten von einem Wasserbock, der den Fluss überquerte. OK, da stand ein Wasserbock aber ich hatte irgendwie meine Zweifel an der Aussage. Ich erkundete noch einwenig die Gegend und kam circa 45 Minuten später zurück an die selbe Stelle. Zufällig kam das selbe Safarifahrzeug wieder dort vorbei und hielt an. Zufälle gibt es, ich fragte erneut ob sie etwas gesehen haben und da deuteten sie nur auf den kleinen Busch vor dem Auto und sagten, Leopard.
Na, habe ich mir doch gedacht, warum nicht gleich so 😉
Den Sundowner nahm ich zufrieden am Fluss zu mir und freute mich auf die spannende Nacht und die morgendliche Suche nach dem Leoparden und es sollte auch wirklich eine spannende Nacht werden.
Nach dem Abendessen weichte ich immer den festgebrannten Rest in der Pfanne ein um diesen besser abspülen zu können und das auch diesen Abend. Doch heute hatte ich Hilfe bei entfernen der Kruste. Eine Hyäne ( wahrscheinlich der Kumpel, der auch meinen Stuhl und die Waschschüssel geklaut hatte ) näherte sich meinem Grillplatz und entdeckte die Pfanne. Ganz vorsichtig schleckt sie das Wasser ab und bei der kleinsten Bewegung zuckte sie zusammen. Beeindruckende Tiere und wenn man den dicken Hals und den massiven Kopf aus der Nähe sieht, kann man sich vorstellen wie der Kiefer ganz leicht Knochen bricht.
Sehr zufriedenen schlief ich ein.
Am Morgen dauerte es auch nicht lange bis sich der Leopard zeigte. Direkt hinter meinem letzten Campingplatz, der NEW 8, schlich die Katze umher und suchte nach Beute. Der Busch war leider wieder sehr dicht aber am Khwai darf man mit seinem Auto auch abseits der Wege fahren und das macht die Sache etwas leichter. Aufpassen muss man jedoch schon, da Wurzeln und Busch schon harte Gegner sind. Die „Jagd“ nach dem Leoparden dauerte gut 2 Stunden und den weiteren Tag verbrachte ich am Fluss und erneut in der Chobe Region, da weitere Gäste sagten wie toll es dort war. Ich hätte es mir schenken können.
Am nächsten Morgen stand die Fahrt nach Savuti an. Ich war gespannt, ob es wirklich die Creme de la Creme werden würde, was der Reiseleiter der anderen Gruppe berichtete. Vorab musste ich mich jedoch noch einmal vergewissern, dass wirklich der kleine Weg durch den Busch mit dem unscheinbaren Schild auf dem Savuti Camping stand, die Hauptzufahrt zum Savuti Nationalpark sein sollte.
Ja, so war es und die ersten Kilometer bis zum Gate ähnelten sehr der Khwai Area. Am Eingangstor angekommen, machte man mir Hoffnung auf einen freien Campingplatz ( auch Savuti muss in der Regel 11 Monate vorab gebucht werden ) und so bezahlte ich gleich die Parkgebühr für zwei Tage. Auch in Savuti war, so wie in allen anderen Nationalpark in Botswana auch, die Parkgebühr um 120% angehoben worden und wer eine Übernachtung bucht, muss für 2 Tage die Parkgebühr entrichten.
Ich bezahlte die Gebühr und freute mich auf die Creme de la Creme der Safari Gebiete in Botswana. Auf den ersten Kilometern begrüßten mich noch drei Giraffen aber dann wurde es sehr, sehr einsam. Kein Tier liess sich blicken und was soll ich sagen, ich schaltete Musik an. Das mache ich eigentlich nie aber es war wirklich langweilig. Der Weg war zum Glück nicht sonderlich schwer zu befahren ( es gab nur tiefe Spurrillen aber keinen Tiefsand ) doch es zog sich sehr. Circa auf halber Strecke traf ich dann auch ein Deutsches Pärchen und mussten köstlich lachen. Auch die Beiden machen nie Musik im Auto an aber heute und hier musste das sein.
Kurz vor der Campsite änderte sich das Landschaftsbild und eine große mit Gras bewachsene Fläche leuchtete gelb / orange im Licht der leicht untergehende Sonne. Aber nicht nur die Landschaf änderte sich sondern auch die Piste. Sehr tiefer Sand machte den letzten Kilometer bis zur Campsite schwer befahrbar. Blöd um es freundlich auszudrücken und ich hatte auch langsam die Nase voll von tiefem Sand und Waschbrett Pisten.
An der Rezeption angekommen begrüßten mich dann zwei Schönheiten aus Botswana und meine Laune wurde besser. Die beiden versicherten mir, dass sie einen Stellplatz für mich hätten obwohl alles ausgebucht sei. Ein kurzes Telefonat mit der Zentrale und Campingplatz Nr. 10 war meiner. Aber Vorsicht, anfahren kann ich den Platz nicht über den direkten Weg sondern nur über einen Umweg. Der Sand sei einfach zu tief und man fährt sich fest. Oh, danke für die Information. Nachdem ich jetzt noch den Preis von 50 US$ für den Stellplatz erfahren hatte beschloss ich nur eine Nacht zu bleiben. Dreist für diesen Platz so viel Geld zu verlangen und als ich gelesen hatte dass Südafrikaner 250 ZAR, was umgerechte 15 Euro waren, bezahlen müssen verbesserte sich meine Laune nicht mehr.
Immerhin zeigte mir die freundliche Dame vom Empfang noch die Karte mit den Wasserlöchern und das Board mit den aktuellen Tiersichtungen. Hier Löwen bei einem toten Elefanten und dort Leopard. Da noch etwas Zeit war, überwindet ich mich noch einmal durch den tiefen Sand zu fahren und die Löwen aufzusuchen. Ich fuhr einen kleinen Umweg um die Felsmalerei zu besichtigen welche auf der Karte angepriesen wurde. Den Platz habe ich auch gefunden aber die alten Zeichnung leider nicht. So sollte es dann auch mit den Löwen beim Elefanten Kill sein. Savuti, bekannt für die Löwen welche Elefanten niederringen, zeigte mir seine Geheimnisse heute leider nicht aber morgen war ja auch noch ein Tag. Ach ja, auf dem Rückweg zum Camp entdeckte ich doch noch 4 schlafende Löwen tief im Busch und meinen Sundowner genoß ich an einem alten Baobab Baum. Das war ein sehr schöner Platz.
Zurück an Stellplatz Nr. 10 kam ich gleich mit meinen beiden Nachbarinnen ins Gespräch. Die eine Frau war noch recht aufgelöst und ich fragte, was passiert sein und wunderte mich über die Geschichte. Vorab hatte ich schon das Fahrzeug, einen Toyota RAV4, mit staunenden Blicken entdeckt und mich gefragt, wie so ein Fahrzeug in diese Region kommt. OK, die beiden Frauen erzählten mir, dass sie jedes Jahr eine Geburtstagsreise zu Zweit ohne Ihr Männer durchführen und statt Krüger Park sollte es diesmal Savuti werden. Schnell stellten die beiden jedoch fest, dass Savuti und Krüger Park zwei gänzlich unterschiedliche Gebiete sein. Hier ist Abenteuer und Vorbereitung angesagt und beides stand nicht auf Ihrer Liste. Es folgten jetzt noch die Berichte von einem festgefahrenem Toyota, Übernachtungen am Wegesrand und die Nutzung des Trinkwasser um den überhitzen Motor abzukühlen.
Da die beiden auch noch den verkehrten Zufahrtsweg in den Nationalpark wählten, hätte das gut die ihre letzte Reise sein können und das war ihnen jetzt bewusst geworden. Eine der Frauen stand das auch noch ins Gesicht geschrieben und sie gönnte sich etwas mehr Alkohol um die Situation verarbeiten zu können.
Der anderen machte ich Mut und berichtete von der langweiligen jedoch gut befahrbaren Streck nach Khwai und gab noch den Tipp sehr früh aufzubrechen um den feuchten Sand des Morgens für die ersten Kilometer ab Savuti zu nutzen. Ich half noch mit 20 Liter Diesel aus wünschte alles Gute für die weitere Reise.
Meine Safari begann am folgenden Tag zeitgleich mit der Abreise der Frauen. Ich nutze den „festen“ Sand für eine kleine Rundfahrt und landete letztendlich wieder beim Baobab Baum. Mein Weg führte mich erneut über die große weite Fläche mit dem schönen Gras und das war für mich auch der Höhepunkt von Savuti. Es stand im Raum, dass ich für eine weitere Übernachtung den südafrikanischen "Sonderpreis" bekam aber ich muss ehrlich sagen mich reizte ein weitere Tag in Savuti nicht. So tiefer Sand, ein unattraktiver Campingplatz und die wenigen Tier ( gut 4 Löwen und viele Elefanten ) liessen mich nicht lange über das Angebot nachdenken. Ich reiste ab.
Ich entschloss mich noch die Löwen zu suchen, welche die ganze Nacht gebrüllt hatten. Ein Guide erzählte mir, dass ich in Richtung Norden suchen müsste da Löwen Eindringlinge in diesem Gebiet seien und diese Tiere immer mal wieder versuchen das Territorium zu übernehmen. Ich fuhr kreuz und quer durch den noch nicht ganz so tiefen Sand aber ausser einem Honigdachs konnte ich nicht viel entdecken. Zum Abschluss schaute ich mir noch einmal die schöne große Pan an und hielt kurz am Baobab Baum. Jetzt aber los und raus aus in Richtung Kasane zur Tholobo Lodge, die Greg mir empfohlen hatte. Der Weg vom Campingplatz bis zum nördlichen Gate zog sich und der Sand wurde tiefer und tiefer. Ich fragte mich nur, wie die beiden Frauen das mit ihrem Toyota RAV4 ohne Allrad geschafft hatten. Es machte keinen Spaß diese Strecke zu fahren und auf Tiere konnte ich schon garnicht achten, geschweige denn halten wenn ich eins gesehen hätte.
In der Ferne sah ich ein Fahrzeug stehen und da dies mitten im Weg war, konnte es keine gute Tiersichtung sein und so war es dann auch. Ein Safarifahrzeug, welches schwere Ausrüstung geladen hatte, steckte hoffnungslos im Sand fest. Die Besatzung versuchte mit Stöckern und Steinen irgendwie das Fahrzeug aus dem Sand zu befreien aber nichts half. Die sichtlich genervten Touristen des dazugehörigen anderen Fahrzeugs stand jedoch nur unter einem Baum und machten nicht die Anstalten zu helfen. Komisch dachte ich mir so, wenn keiner hilft stehen wir in einer Woche noch hier. Ein weiteres Fahrzeug hielt an und ein noch mehr genervter Fahrer stieg aus seinem Toyota Landcruiser 4,8 Liter Monsterwagen aus. Ich fragte ihn, ob er das steckengebliebene Fahrzeug nicht aus dem Sand ziehen könnte aber so richtig wollte er da nicht ran. Ob ich wenigstens seine Sandmatte haben könnte um damit eventuell bei der Bergung helfen zu können bejahte er zumindest aber leider halfen die Matte auch nicht.
Großzügig bot der dicke Tscheche seine Seilwinde an und postierte sich weit entfernt vor dem festgefahrenen Fahrzeug. OK, ich dachte mir man muss eventuell das Windenseil weit abrollen um nicht zu viel Kraft auf die Winde zu bringen aber was jetzt kam war besser. Die Mannschaft des gestrandeten Autos musste am Seil ziehen und der Tscheche drückte wild die Fernbedienung der Winde. Es ging vor und zurück aber es ruckte und sah nicht gut gewatet aus. Plötzlich hatten die Jungs das komplette Seil in der Hand und auf der Wind war nichts mehr. Total angepis… ging der Tscheche in den Busch und grummelte sicher viele Schimpfworte in seinen Bart. Aus Richtung Park kamen jetzt weitere Safari Fahrzeuge, welche zu meinem Erstaunen nicht hielten um zu helfen, sondern fuhren halsbrecherisch zwischen Busch und festgefahrenem Auto vorbei. Das hätte auch schiefgehen können.
Zum Glück kam jetzt ein LKW mit fachkundigem Personal. Die Jungs streiften das eingegrabenen Auto um ein Haar, konnten aber so vor das Fahrzeug gelangen um jetzt mit der Bergung zu beginnen. Nach gut 30 Minuten war das Fahrzeug befreit. Die Situation entspannte sich langsam bis der Tscheche zum Einsatz kam. Er brachte es fertig sein Monsterauto an der Stelle festzufahren, an der gerade noch das Safarifahrzeug stand. Was für ein Treffer. Da die LKW Fahrer noch vor Ort waren begann die ganze Bergung von vorne. Leider kannte sich Herr Neunmalklug auch nicht so richtig gut mit seinem Fahrzeug aus und man hatte das Gefühl, dass der Toyota gleich explodieren würde. Es wurde noch besser. Zwei Mietfahrzeuge näherten sich und dachten sicher, wir stehen zum Spaß da und fuhren waghalsig am Toyota vorbei. Das erste Auto schaffte es aber das Zweite blieb kurz danach im tiefen Sand stecken. Jetzt mussten 2 Autos geborgen werden und ohne die netten LKW Fahrer hätte das nie funktioniert. Nach gut 3 Stunden entspannte sich die Lage und ich konnte endlich mit meinem Auto durch den tiefen Sand fliegen und weiter in Richtung Kasane fahren.
Die Thobolo Lodge lag noch einmal gut 10 Kilometer abseits des Hauptweges aber die Fahrspur war in deutlich besserem stand wie die Piste zum Savuti National Park.
Bei der Ankunft in der Lodge wurde ich gleich von 2 freundlichen, älteren Herren begrüßt, wobei einer der Beiden der Besitzer der Lodge war. Ein Campingplatz war frei aber welcher konnte er mir nicht sagen, da die Managerin nicht da sein. Ich müsste noch etwas warten aber da vorne ist ein Kühlschrank und ein Zettel. Einfach die Getränke eintragen und warten. So kamen wir ins Gespräch und ich erfuhr einiges über die Lodge und die beiden Herren. Nach drei Strichen auf dem Zettel ging es dann zur Campsite, die ich mir einfach aussuchte 😉
Das Wasserloch lag leider etwas weit weg für gute Fotos aber spannend war es trotzdem. Viele Geier saßen auf einem toten Büffel und stritten sich ums Futter. Nachdem ich Zelt und Esstisch aufgebaut hatte ging ich wieder in die Lodge und schnackte weiter mit den Herren. Die beiden hatten wohl auch ihren Spaß und so verging der Abend wie im Flug. Interessant war, dass täglich Wetten unter ihnen abgeschlossenen wurden, wann welche Tiere ans Wasserloch kommen. Das Elefant, Büffel und Flughuhn kommen stand dabei ausser Frage, nur wann war wichtig.
Am nächsten Morgen musste ich nicht so früh los, es waren "nur" 250 Kilometer bis zum meiner nächsten Unterkunft, das Chobe Forest Camp.
Es stand viel Gutes über die Lodge im Namibia Forum und meine Vorfreude war entsprechend groß. Kurz noch den wichtigen Einkauf in Kasane erledigt und dann noch ungefähr 50 Kilometer gen Süden. Eigentlich hatte ich ja die Anreise über Nata geplant aber mein Rücken und der Khwai änderten ja das Programm.
Die Anfahrt zur Lodge war schon etwas Trickreich. Es gab zwar einen Wegweiser an der Hauptstrasse aber das war es dann auch schon. Somit kehrte ich auch zuerst bei der verkehrten Unterkunft ein. OK, hatte mir eh nicht so gut gefallen, weiter ging es. Mein Ziel lag nur ungefähr 400 Meter weiter und überraschte mich. Eine kleine Hütte als Empfang und 8 Campingplätze mehr oder weniger alle in der Sonne. Mist, meine Enttäuschung war groß und nach der Nacht in Thomolo hatte ich mir viel mehr versprochen. Der Platz hier war wenig einladend und der Mann am Empfang nicht gerade ein Emotionspaket. Ich schaute auf die Uhr und es war 14:00 Uhr, noch genügen Zeit um zurück zur letzten Lodge zu fahren aber eigentlich hatte ich keine Lust noch mehr Kilometer auf der Straße abzureißen. Ach, gab es nicht heute 96 gegen Hamburg und war hier nicht ein Internetempfang ?
OK, ich gab dem Chobe Forrest Camp eine Chance.
ThieThie, der Mann von der Rezeption zeigte mir die Anlage und entschuldige sich vielmals für die Schäden, die durch die vielen Paviane entstanden sind. Das Dach des kleinen Hide war an einer Seite eingerissen und die Zeltplane flackerte im Wind. Sonst war eigentlich alles schön, denn ich war der einzige Gast.
Ich baute mein Zelt auf, richtete mich für die erste Nacht ein, sammelte Feuerholz und besuchte den Hide mit Blick auf das Wasserloch. OK, vorab tauchte ich noch für eine kurze Runde im Pool ab, denn bei 40°C war das eine Wohltat. Alles in Allem doch garnicht so schlecht dachte ich mir und überlege mir den Ablauf der nächsten Tage bei Blick vom Side auf das Wasserloch. Es kamen Elefanten, Kudus, Impalas, Flughühner und Warzenschweine. Es war so interessant, dass ich fast die erste Halbzeit des Hannover Spiels verpasst hätte.
Nach dem Spiel ( es endete leider 1:2 ) bin ich gleich wieder ab zum Wasserloch, denn für den Abend eingerichtet hatte ich es mir dort schon nach meiner Vorstellung ( Stehtisch , Liege, Sitzecke waren positioniert ).
Es war eine spannende Angelegenheit. Die Civet Katze störte Elefant beim trinken, eine Sabel Antilope traute sich nicht so recht ans Wasserloch und eine Giraffe brauchte gefühlt 3 Stunden um eine Schluck Wasser zu sich zu nehmen. Große Katzen kamen leider nicht aber es hat trotzdem viel Spaß gemacht. Nicht so schlecht hier, ich bleibe eine weitere Nacht.
Am nächsten Morgen entdeckte ich auf dem Weg zum Hide die Spur eines Leoparden und Thie The, der Mitarbeiter vor Ort, bestätigte mir meine Entdeckung. Er habe auch gerade eine Katze im Busch verschwinden gesehen. Komm lass uns hingehen es ist nicht weit. Nach ein paar Schritten fragte ich ihn wo es denn sei und er sagt hier :-0 Thie Thie zeigte auf den Busch vor mir und tatsächlich sah ich dort ein Leopardenfell. Etwas aufgeregt merkte ich an, dass es sehr gefährlich sein einen Meter vor einem Leoparden zu stehen aber er sagte nur, der Busch ist immer gefährlich. Zu viel Gefahr für mich, ich gehe zurück und hole mein Auto. Als ich los fuhr sprang Thie Thie bewaffnet mit einem Besenstiel auf mein Trittbrett und deutet an, ich soll losfahren. OK, wenn er denn möchte. Beim Leoparden angekommen wurde jetzt der Besenstiel genutzt, um der Katze einen kleinen Stoß zu versetzen. Ich habe den Leoparden schon an Thie Thie seinem Hals gesehen aber was jetzt aus dem Busch rannte, war eine etwas angeschlagene Civet Katze 🙂 Die Gute hatte in der Nacht wohl einen Leo Angriff überstanden und verschwand jetzt besser im dichten Gebüsch. Boah, war das aufregend und ich brauchte erst einmal mein Frühstück.
Den Tag verbrachte ich ganz entspannt auf meiner Liege am Wasserloch. Elefanten kamen und gingen, Warzenschweine wühlten im Schlamm und Giraffen stillten ihren Durst. Ein ganz entspannter Tag auch wenn in der Nacht am Wasserloch nicht viel los war.
Nachtrag: So entspannt war der Tag dann doch nicht. Die Leiter meines Dachzelt hatte jetzt komplett aufgegeben und ich hatte nur noch zwei Teile in der Hand. Wirklich doof, da die zusammengesteckte Leiter als Stütze für das Dachzelt dient. Ich musste somit kurzerhand die beiden Leiterteile fest zusammen setzten, was natürlich den Transport erschwerte und den täglichen Auf/Abbau verlangsamte.
Am nächsten Tag ging es auch schon weiter bzw. zurück nach Kasane. Hier hatte ich mir die Chobe Safari Lodge gegönnt. Ja, nicht die Lodge direkt aber den Campingplatz dort. An der Rezeption wurde ich freundlich empfangen und ich dachte mir so, hier hättest Du auch zwei Tage verbringen können. Das änderte sich jedoch schlagartig als ich die von so vielen Leuten gelobt Campsite sah. Oh, nein was war das bitte schön. Dicht an dicht und ohne Schatten reihten sich die Camper auf staubigen Boden nebeneinander. So etwas von lieblos in die Landschaft gesetzte Plätze, da hätte ich lieber keine Nacht gebucht aber ich hatte bezahlt und wollte unbedingt die Sunset Fahrt auf dem Chobe River machen, also Augen zu und durch. Da ich noch etwas Zeit hatte besuchte ich das Caracal Zenter um die Ecke und es war ein guter Zeitvertreib für eine Stunde. Alles sehr simpel aber ich erfuhr interessantes über Schlangen. Man kann diesen Ort besuchen, muss man aber nicht.
Jetzt kam jedoch der zweite Reinfall des Tages. Die Bootstour, auf die ich mich so gefreut hatte, war eine Katastrophe. Erst sollte ich eine Stunde früher am Ableger sein um die Eintrittskarte für den Park besorgen zu können was jedoch nicht gemacht wurde und dann kamen die anderen 4 Gäste auch noch 15 Minuten zu spät. So musste ich 75 Minuten in brütender Hitze warten.
Als es losging raste der Bootsmann wie wild zu den kleinen Stromschnellen um uns ein paar Vögel und Krokodile zu zeigen. Bei dem Tempo hätten wir nie den von mir gewünschten Malachite Kingfisher gesehen.
Nach kurzem Stopp ging es wieder zurück, am Bootsanleger vorbei und zur „Mautstelle“ des Chobe Parks. Der Eintritt wurde gezahlt und jetzt fuhr unser Bootsfahrer immer nur zu den Stellen, wo schon andere Boote lagen. OK, so sieht man etwas etwas mehr ist aber immer an zweiter bzw. dritter Stelle, ich kannte es anders. Plötzlich startet der Gute wieder durch und fuhr schnell aus dem Park, wieder am Bootsanleger vorbei und zurück zu den Stromschnellen. Ich meinte "was machst Du ?" Wir möchten doch den Sonnenuntergang im Chobe National Park bewundern ( So mit kitschigen Elefanten vor der untergehenden Sonne ) Nein, ich zeige Euch den Sonnenuntergang an den Stromschnellen. Was für eine Enttäuschung, da hätte ich den schöner von der Lodge beobachten können. Frustriert verliess ich das Boot am Anleger und fuhr zum Hotel. Das Feuer und den Grill mochte ich an meiner Campsite auch nicht anzünden und beschloss mir ein Abendessen im Hotel zu gönnen.
Da es kein Game Fleisch ( Impala, Kudu .. ) gab, bestellte ich Fisch, der zum Glück lecker war.
Am nächsten Tag ging es auf in den Chobe National Park und ich freute mich auf die Ihaha Campsite. Hoffentlich ist die Anreise nicht zu tiefsandig und ich fahre mir nicht wieder die Reifen an den spitzen Steinen kaputt. Wir werden sehen was kommt, ich war guter Dinge.
Der CheckIn am Gate und die Abwicklung der Bezahlung verlief schon mal ohne Probleme. Meine Leiter auf dem Fahrzeug klappert zwar etwas aber das konnte ich zum Glück schnell reparieren. Der Kühlschrank arbeitete wie immer mal gut und mal nicht, aber auch wenn das Fleisch angetaut und wieder gefroren war schmeckte es gut und verursachte keine Magenprobleme.
Die Pirsch am Flussufer entlang brachte leider keine Löwen zum Vorschein aber ich kann ja nicht immer Glück haben. Eine kleine Pause am Picknickspot würde eventuell Informationen über mögliche Katzensichtungen geben und so hätte ich ja auch gleich ein Ziel. Ich war noch nicht ganz am Picknickplatz angekommen da sah ich schon die Safarifahrzeuge wilde Kreise drehen. Ein Guide erzählte mir von einem Leopard im Baum und zeigte auf die Baumkrone nicht weit entfernt von unseren Fahrzeugen. Super, so viele Leoparden wie in diesem Urlaub hatte ich noch nicht oft und so ging ich die Sache entspannt an.
Eine kleine Stellfläche zwischen zwei Bäumen diente mir als Parkplatz um die Lager erst einmal überblicken zu können da viele ( sehr viele ) andere Autos die Katze suchten. Ich schloss einfach an meinem Platz zu bleiben und abzuwarten, was eine sehr gute Entscheidung war. Der kleine Leopard beschloss zu meiner Freude seinen Platz im Baum zu verlassen und sich direkt in meine Richtung zu bewegen. Ja, nicht nur das auch seine Mutter zeigte sich jetzt und ich hatte die Pole Postion.
Der ganze Zauber dauerte fast zwei Stunden bevor sich die beiden Katzen verabschiedeten. Die Mutter Richtung Fluß und der junge Sprössling in den Busch. Wahnsinn, dass war jetzt schon das zweite Mal auf dieser Reise, dass ich eine Leopardin mit ihrem Nachwuchs bewundern durfte. Was für ein Glück !
Langsam machte ich mich auf zu meiner Campsite und genoss dabei die Fahrt am Code River entlang. Der Sand war nur im Bereich des Picknickspot tief und so konnte ich die Fahrt hier ohne Bedenken langsam mit einigen Stopps angehen. Elefanten kreuzten meinen Weg und Kudus, Giraffen, Paviane, Gnus, Vögel, Krokodile und Flusspferde wollten bestaunt werden. Dieser Teil des Chobe Parks ist einfach traumhaft und alleine schon eine Reise wert, ich liebe es hier.
Angekommen an der Ihaha Campsite bemerkte ich keine Veränderungen. Es gab immer noch viele Paviane auf die man aufpassen musste und die Anfahrt zu den einzelnen Stellplätzen führte weiterhin über blöde Steine, die nicht Reifenfreundlich waren. Wie immer waren auch nicht viele Plätze belegt obwohl alles ausgebucht war. Das kannte ich aber schon und überlegt eventuell eine zusätzliche Nacht hier zu verbringen. Die gebuchte Campsite auf der Muchenje Lodge hatte ich auf der Abreise aus Savuti schon gesehen und fand die Lage nicht so optimal. Schauen wir was kommt aber ich ahnte es schon, viele Katzen 🙂
Da der Platzwächter noch nicht vor Ort war, fuhr ich die einzelnen Stellplätze ab und machte mir ein Bild der aktuellen Lage. Zu meiner Freude war der blöde Baumstamm entfernt worden, der die Anfahrt der Campsite vom Fluss aus blockierte. Jetzt musste ich nicht immer über die vielen Steine und den tiefen Sand den Campingplatz verlassen, sondern konnte direkt am Ufer entlang fahren, klasse.
Da es noch nicht spät war, beschloss ich noch einmal in Richtung Leoparden Sichtung vom Vormittag zu fahren. Ich hatte noch einen Tipp über Löwen an einem Elefentankadaver bekommen und den musste ich ja noch finden 🙂 Es war nicht einfach die Stelle zu finden da mir alle Guides erzählten, dass sie sehr versteckt lag aber ich gab nicht auf und hatte letztendlich auch wieder Glück. Das ganze Rudel lag auf einer großen freien Fläche und der Elefantenkadaver versteckt im Busch. Es roch etwas doch sehr lange konnte der Elefant noch nicht tot sein. Die Löwen kamen und gingen und sahen schön dreckig und zufrieden aus. Perfekt für gute Bilder nur leider etwas weit weg.
Versuchen werde ich den Druck der Bilder auf Alu/Acry trotzdem, und ein paar Expemplare mit zu meiner Ausstellung nach Celle bringen.
Was für ein erfolgreicher Tag, Leopard mit Nachwuchs , Löwen auf Elefantenkadaver kann es noch besser werden ? Ja, es kann.
Ich musste langsam zurück zu meiner Campsite und wählte wieder den entspannten Weg am Chobe entlang. Gerade als ich am Wasser angekommen war hörte ich eine Löwin rufen. Nicht laut aber ich war mir sicher. Etwas Zeit blieb noch und ich stellte den Motor ab. Wieder leichtes Gebrüll aber in den Büschen konnte ich nichts entdecken. Doch, halt da hat doch jemand Schutz in den gesucht. Klasse, auch der Leopard hat die Löwin gehört und sich auf einen alten abgestorbenen Baum gerettet. Wie viel Glück kann ich haben, danke.
Leider musste ich mich jedoch von dieser tollen Sichtung verabschieden da es die Regel ist zum Sonnenuntergang an der Campsite zu sein. Es fiel mir schwer aber so ist es nun einmal.
Am Abend kam Coffee ( der Platzwart ) noch zu mir um die Formalitäten zu erledigen. Wir plauderten wieder über Gott und die Welt und zufrieden wurde ein kaltes Bier getrunken.
Die Nacht verlief friedlich und ich konnte zum Glück keine Räuber bzw. Diebe bemerken, die es laut Internet in diesem Bereich geben soll. Mein Auto verriegelte ich trotzdem und Kamera und Objektive deckte ich vorsichtshalber ab. Man ist doch vorsichtig, gerade weil der Choberiver an dieser Stelle nicht sehr breit ist und mögliche Verbrecher einfach per Kanu von Namibia nach Botswana übersetzten können.
Am Morgen ging es natürlich wieder zum Leoparden am Picknickplatz und den Löwen am toten Elefanten. Beide Stellen war für die Safarifahrzeuge, die ausserhalb des Parks starten mussten, nicht schnell zu erreichen. Das bedeutete letztendlich, dass mir Zeit ohne weitere Fahrzeuge blieb. Diese Momente liebe ich, man kann nie sagen was in der Nacht passierte und ob Löwen, Hyänen oder was auch immer an der Beute fressen der ob sich die Szene komplett aufgelöst hat aber so war es zum Glück nicht. Die Löwen lagen immer noch faul und gut genährt in der näheren Umgebung des Elefanten und wer Lust hatte noch etwas zu knabbern ging einfach wieder zum Fleisch. Allen hat das aber wohl nicht so gut gepasst 🙂
Es wurde langsam wärmer, was die Aktivitäten der Löwen gänzlich zum Erliegen brachte und es stand ja noch meine Verabredung mit dem Leoparden an. Voller Vorfreude ging es weiter zum Picknickplatz und alle suchten dort die Katze.
Passt würde ich sagen 😉
Wieder ein Leopard auf dieser Reise, das ist ja schon fast unglaublich. Das Tier hatte jedoch eine leichte Verletzung an der Seite aber zum Glück sah diese nicht lebensbedrohlich aus. Den Tag verbrachte ich so bei bei Löwen und Leoparden aber auch die anderen Tiere fanden meine Beachtung. Giraffen, Elefanten am Fluß, Antilopen verschiedenste Vogelarten, Krokodile und noch viele mehr. Der Chobe National Park ist einfach eine Reise wert auch wenn die Weg einen teilweise zur Verzweiflung brachten.
Mein Tipp: Die Streck direkt am Fluss ist oft wesentlich besser zu fahren als der Weg durch den Busch. Weiter kann man Abstecher auf kleine Halbinseln unternehmen, auf denen man alleine ist. Hier gibt es Büffel sowie Elefanten, welche nicht angriffslustig sind. Einfach etwas Zeit nehmen und abschalten, traumhaft.
Meine Tage im Park neigten sich dem Ende zu und der anstehende Rückweg bereitete mir Sorge. Ich wollte auf keinen Fall die selbe Route wie im letzten Jahr nehmen, bei der Reifenschäden fast sicher waren und gesperrte Abschnitte durchfahren werden mussten. Letztes Mal führte der Weg, welchen mir das Navi empfahl, in einen Grenzbereich zwischen Namibia und Botswana. Zum Glück waren die Beamten freundlich und hatten Verständnis für meine Situation aber das muss ja nicht immer so sein.
Dieses mal sollte der Weg aus dem Park über die große Durchgangsstrasse erfolgen, welche aber erstmal erreicht werden musst. Wie praktisch, dass ein Fahrzeug der Parkverwaltung meinen Weg kreuzte. Kurz gefragt in welche Straßen befahrbar waren und ...
Der Mitarbeiter reagierte recht aufgebracht auf meine Frage und sagte, er suche mich schon da noch die Parkgebühr für die letzte Nacht ausstand. Ich verstand seine Aufregung nicht wirklich, da die Bezahlung nur am Gate möglich war und ich dieses ja gerade anfahren wollte. Jetzt wurde noch mein Ausweis verlang, Kennzeichen notiert und dann durfte ich weiter. Dieses Jahr sind irgendwie nicht alle Parkmitarbeiter auf meiner Seite.
Der Weg zum Gate war wesentlich angenehmer zu fahren als die Rüttelpiste vom letzten Jahr. Das Navi wollte mich zwar oft auf andere Strecken leiten aber nicht mit mir 🙂 Das Gate war so relativ schnell erreicht und die noch ausstehende Gebühr konnte bei einer sehr freundlichen Dame entrichtet werden. Vom Prinzip her hätte man einfach die Teerstraße fahren können ohne zu bezahlen aber das gehört sich nicht.
Der nun noch folgende Grenzübertritt von Botswana nach Namibia verlief problemlos und dauerte nur gut 60 Minuten. Eine Fahrzeug Gebühr wurde nicht berechnet da der Mietwagen in Namibia zugelassen war. Glück gehabt, wieder ein paar Dollar gespart.
Mein Weg vom Chobe National Park zur Nambwa Lodge führt über Fatima Mulilo wo es Tankstellen, Geldautomaten oder auch Supermärkte gibt. Richtig glücklich werde ich in dieser Stadt leider nie ( warum auch immer ) aber meine Bestände kann ich immer auffüllen. Nach knapp 2 Stunden hatte mich der Trans Kalahari Highway ( die B8 ) wieder und ich freute mich auf meinen Campingplatz am Kwando River; machte mir aber auch Gedanken über die immer stärker quietschende bzw. ratternde Lenkung wenn der 4x4 Antrieb eingeschaltet war. Ohne 4x4 werde ich die Campsite jedoch nicht erreichen können.
Am Gate des Bwabwata National Park erkannte man mich noch und konnten die Formalitäten schnell und einfach abgewickelt werden. Noch kurz ein Blick auf die Tafel mit den Tiersichtungen der letzten Tage ( Wildhunde wurden gesichtet ) und ab ging es in den Park. Die ersten Kilometer waren, wie in den Jahren zuvor auch, durch tiefsandige Passagen gezeichnet. Ohne einen Allradantrieb würde es hier schwer werden durch zukommen und so musste die Unterstützung aktiviert werden. Es kanterte erneut stark in der Lenkung und richtig wohl war mir bei der Sache nicht mehr. Gut, wenn ich hier stranden sollte würde Hilfe in der Nähe sein und laut Kalahari Car Hire Mietvertrag würde sogar Hilfe aus Windhuk möglich sein. Das beruhigte etwas.
Zum Glück hielt der Antrieb des Hilux durch und die Campsite war in 90 Minute erreicht.
Angekommen auf der Nambwa Campsite durfte ich feststellen, dass es keine Veränderungen gab. Alles war wie immer und das war gut so. OK, wie immer war Campsite 1 belegt aber die Wahl zwischen 2 bis 4 blieb mir frei und Nummer 3 war meine Wahl. Der Luxus für die nächste drei Tage lag in Detail. Tisch, Stühle, Grill, Wassertank ... konnten auf dem kleinen Holzdeck aufgestellt werden und dort für den kompletten Zeitraum stehen bleiben. Kein tägliches Gerödel mehr und sogar meine kaputte Leiter musste nicht immer auf dem Dach festgebunden werden, das nennt man Urlaub 😉
Wie erwartet gab es im Park keine spektakulären Tiersichtungen. Der Leopard vom letzten Jahr versteckte sich gut und Löwen sowie Gepard habe ich hier noch nie gesehen. Trotzdem machte es Spaß, das einzige Manko war jedoch mein kränkelndes Auto. Aus diesem Grund wagte ich keine großen Ausfahrten mehr und vermied den sehr tiefen Sand am Horseshoe, dem eigentlichen Highlight der Region. Als Alternative gab es noch eine Ausfahrt auf dem Kwando River, welcher sich jedoch als kostspielig herausstellte. Ausser mir gab es keine weiteren Gäste auf dem Boot und somit konnten die Kosten nicht geteilt werden, aber es war trotzdem toll.
Bedingt durch den defekten 4x4 Antrieb und die dadurch eingeschränkte Mobilität, entschloss ich mich meinen Aufenthalt in Nambwa um eine Nacht zu verkürzen. Der weitere Plan war in ein Gebiet zu fahren, welches keinen Allradantrieb voraussetzte und was bot sich da mehr an als meinen geplanten Aufenthalt im Etosha einfach zu verlängern ?
Danke noch einmal an den Manager der Nambwa Lodge, welcher Verständnis für die Situation zeigt und auf die Bezahlung der nicht benutzen Campsite verzichtete. Das passte dann mit der teuren Bootsfahrt auch besser 😉
Die Rückfahrt zum Gate trieb mir zeitweise schon den Schweiss auf die Stirn, da es ohne 4x4 Antrieb nicht möglich war den tiefen Sand zu passieren. Es knackte bei jedem Lenkeinschlag mehr und zum Glück schaffte es der Toyota bis zum Ausgang ohne auseinander zu brechen. Erleichtert ging es nun auf den kerzengeraden Trans Kalahari Highway ( B8 ) in Richtung Divundu.
Schaut man sich die Strecke in Google Maps an ist es nicht weit. 15 Kilometer von der Lodge bis zum Gate und weitere 200 km bis nach Divundu aber im wirklichen Leben dauert die Fahrt doch schon 4 Stunden und so war das Ziel Etosha Park, welches noch einmal 550 Kilometer weiter war, nicht an einem Tag erreichbar. Somit stand ein erneuter Besuch der Shametu River Lodge an. Ein sehr schöner Platz am Okavango Fluss mit sauberen Stellplätzen, warmen Duschen und gutem Essen. Super, was will man mehr 🙂
Die Fahrt auf der B8 ist im Bereich von Kongola bis Divundu recht monoton. Es geht fast nur geradeaus und die einzige Abwechslung sind winkende Kinder am Straßenrand. Ich halte hier oft gerne kurz an und verteile ein paar Bonbons oder Bleistifte und so sind alle sind glücklich.
Die Kinder haben Süßigkeiten und ich freue mich über die strahlenden Gesichter. Win > Win Situation.
Angekommen an der Shametu River Lodge konnte ich den kleine Pool zur Abkühlung nutzen und, wenn schon denn schon, auch gleich einen kleinen Snack zur Stärkung zu mir nehmen. Plötzlich kam jedoch etwas Hektik im Restaurant auf, da es sich ein Speikobra in der Grillende gemütlich gemacht hatte. Aufregende Sache und ich hatte den Fotoapparat nicht dabei.
Der kurze Ausflug in den Bwabwata National Park (Mahango Core Area) verlief dagegen erneut sehr unspektakulär. Die Seite am Fluß brachte Zebras, Kudus und andere Antilopen zum Vorschein aber mein Ziel, den Leoparden auf der etwas wilderen Seite des Parks zu entdecken, konnte ich nicht umsetzten. Drei dicke Elefanten blockierten das Wasserloch und kein anderes Tier hatte die Möglichkeit sich dem Nass zu nähern. Auch die kleine Gruppe Kudus musste abwarten um dann später doch durstig in den Busch zurück gehen zu müssen.
Am folgenden Tag beschloss ich nicht erneut in den National Park zu fahren und es ging gleich auf zur Onguma Lodge. Die anstehenden 500 Kilometer mussten gefahren werden und die Strecke über den Ort Gove war eigentlich langweilig. Da genug Zeit war plante ich um und fuhr weiter an der Grenze zu Angola entlang. Für mich eine neue Strecke auf der zwar auch wieder viele Kinder zu sehen waren jedoch verhielten diese sich hier anders. Sobald ich stoppte um meine Bonbons zu verteilen liefen alle vor Angst schreien weg. In dieser Gegend gibt es wohl nicht so oft weiße Touristen und ich kenne das noch aus Tonga, wo den Kindern die Geschichte erzählt wurde dass, wenn sie nicht lieb waren, der weiße Mann kommt und sie mitnimmt. Das wollte ich natürlich nicht 🙂 und legte mein Süßigkeiten auf dem nächsten Termitenhügel ab. Ich Rückspiegel sah ich dann, dass die Kinder sich langsam näherten und die Schätze sicherten.
Auf Onguma war zum Glück alles beim Alten. Ein Stellplatz war frei, der Pool erfrischend und das Abendmenü ( nur für mich ) mit einem frisch gegrilltem Impala Steak. Lecker und darum liebe ich diesen Platz so.
Durch meinen kaputten Rücken am Anfang der Reise verschob sich mein Reiseplan leider um ein paar Tage und hoffentlich zeigten sich die Angestellten des Etosha National Park flexibel. Auch hier kann ich nur sagen, dass eine kalte Cola oder ein Eis wunder Wirken können. Die Umbuchung verlief reibungslos und auch als ich einen Tag später erneut umbuchen wollte, weil die Sichtungen um Namutoni einfach super waren, gab es keine Probleme, danke.
Da die Preise auch im Etosha ganz schön angezogen hatten, buchte ich ausschliesslich Campsites und die Plätze im Fort Namutoni waren besser als erwartet. OK, es gab eventuell etwas wenig Sanitäreinrichtungen dafür waren die wenigen aber sauber. Wie immer ging es mir in dieser Gegend um Geparden rund um die Pan. Hier hatte ich schon viel Glück und es sollte auch in diesem Jahr so sein.
Ob erfolglos jagende Geparden wie hier:
oder eine erfolgreich Mutter, die ihre Jungen versorgt wie hier:
Es waren einfach super Sichtungen und sogar ein Fernsehteam fragte mich "wo geht es heute hin" wir folgen Dir 🙂
Meine Antwort "zum Leoparden" nahmen sie wohl nicht richtig für voll, hätten sie aber.
Wer den Leo sieht kann mir das gerne hier schreiben.
Die guten Löwen Sichtungen gerieten da schon fast in den Hintergrund aber es waren wirklich super Tage in der Gegend um Namutoni und es viel mir schwer mich in Richtung Okaukuejo Camp zu verabschieden aber der Urlaub neigte sich dem Ende zu.
In Okaukuejo habe ich leider nicht meinen gewünschten Campingplatz erhalten aber das konnte ich auch nicht erwarten. Es waren ja nur noch zwei Nächte und so schlecht war der Platz jetzt auch nicht. Der Grund für die Übernachtungen in diesem Camp ist eigentlich immer das tolle Wasserloch und die Stimmung am Abend. Die Sonne geht fast immer knallrot am Himmel unter und dann kommen Giraffen, Nashörner oder auch Löwen zum Trinken an diesen Platz doch in diesem Jahr war es leider etwas anders. Das Wetter spielte nicht wirklich mit und, wie auch schon im letzten Jahr, erwischte mich der erste Regen kurz vor der Abreise. Diese Jahr nicht auf der Rückfahrt zum Flughafen sondern in der letzten Camping Nacht. Es deute sich zum Glück schon vorab an aber es kam schon richtig Wasser vom Himmel. Auch der Wind wehte stark und Zelt sowie Campingausrüstung mussten gut gesichert werden.
Der Vorteil am Wind war jedoch, dass meine Sachen schnell trockneten und somit nichts nasses in den Koffer musste.
Die Tage in Okaukuejo waren bei weitem nicht so aufregend wie die im Osten des Parks und auch die groß in diesem Bereich angelegten Wartungsarbeiten der Straßen machten es nicht besser. Ich kannte diese riesigen Baustellen schon aus dem Bereich um das Dolomite Camp im Westen des Parks und wunderte damals schon, was das sollte. Es sah so aus, als ob eine dreispurige Autobahn demnächst durch den Etosha Park verläuft.
Meine Zeit in Namibia neigte sich dem Ende entgegen und ich hoffte, dass mein immer mehr schwächelnder Toyota die letzten 500 Kilometer bis zum Flughafen in Windhuk noch schaffen würde. Von der defekten Leiter über kaputte Reifen bis zum jetzt aussetzenden Fensterheber und dem Knacken in der Lenkung, war es diesmal kein sehr zuverlässiges Fahrzeug und ich befürchtete Ärger bei der Fahrzeugrückgabe in Windhuk. Schon bei der Übernahme des Mietwagens vor 6 Wochen zeigten sich die neuen Eigentümer von Kalahari Car Hire nicht sehr kooperativ und ich erwartete auch jetzt nichts Positives aber es würde sich zeigen.
Am Abreisetag verzichtete ich auf meine obligatorische Morgenrunde und fuhr frühzeitig in Richtung Windhuk. Der Regen hatte aufgehört, meine Sache waren trocken im Koffer verstaut und die letzte Strecke hat der Hilux noch durchgehalten, was will man mehr. Zum Glück waren die neuen Besitzer von Kalahari Car Hire bei der Fahrzeugübergabe nicht vor Ort und ich konnte das Auto beim Werkstattleiter abgeben. Er zeigte sich überrascht, dass man mich mit dem Fahrzeug überhaupt auf Reise geschickt hatte. Er hätte dies nicht zugelassen, was ja auch meine Einschätzung der Situation war, aber es war nun einmal so und lies sich nicht mehr ändern. Das Übergabeprotokoll wurde unterschrieben und das sollte es gewesen sein, so dachte ich zumindest. Zu dem Zeitpunkt wusste ich ja noch nicht, dass sich Anika, die neue Besitzerin von Kalahari Car Hire, zwar über die durch das Lagerfeuer verschmutzten Töpfe aufregte aber kein Verständnis für meine Reklamation des defekten Kühlschrank oder der kaputten Reifen zeigen würde.
Der jetzt folgende Mailverkehr nahm einen unschönen Verlauf an und ich entschloss mich, die Strafgebühr von 100 € für eine schmutzige Bratpfanne zu bezahlen um der Sache ein Ende zu bereiten. Für mich stand jedoch die Suche nach einem neuen Vermieter fest. Schade, aber es muss wohl so sein und einige Kommentare im Internet bestätigten meine schlechten Erfahrungen mit Kalahari Car Hire.
So endete eine aufregende Reise, bei der ich mich mit Rückenschmerzen und einem defekten Auto rumplagen musste aber auch neue Freunde wie Greg finden durfte oder einmalige Sichtungen von Leoparden erleben konnte, mit einem etwas faden Beigeschmack. Die Zeit wird zeigen, ob meine Reise im Jahr 2023 wieder durch die Kalahari führt oder eventuell zurück zu den Wurzeln im Kruger National Park. Dorthin, wo ich mich mit dem Afrika Virus infiziert habe.
Gruß Stefan